Internationale Zeitschrift für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung

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(neue & aktuelle Website in Vorbereitung)

Redaktion: Christiane Bahr, Michael Behr, Franz Berger, Ulrike Diethardt, Jobst Finke, Mark Galliker, Diether Höger, Dagmar Hölldampf, Robert Hutterer, Wolfgang W. Keil, Christian Korunka, Gerhard Lukits, Peter F. Schmid, Hermann Spielhofer, Tobias Steiger, Gerhard Stumm, Monika Tuczai
 

© Peter F. Schmid pfs 1998-2006


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Die Herausgeber und Herausgeberinnen sind dem von Carl Rogers und seinen Mitarbeitern begründeten Personzentrierten Ansatz verpflichtet. Dieser Ansatz wurde im deutschen Sprachraum im Rahmen der Psychotherapie unter den Bezeichnungen „Gesprächspsychotherapie“, „Klientenzentrierte Psychotherapie“ und „Personzentrierte Psychotherapie“ bekannt. Seit Beginn hat der Ansatz unterschiedliche Differenzierungen und Weiterentwicklungen erfahren. 

Die Begriffe „personzentriert“ und „experenziell“ und die mit ihnen verbundenen Konzepte und Prozesse beruhen auf einer umfassenden und reichhaltigen Geschichte und sind ständig in Entwicklung begriffen. Die Bezeichnung „personzentriert und experienziell“ wurde gewählt, um fortgesetzten Dialog und beständige Entwicklung zu fördern; es ist nicht beabsichtigt, ein bestimmtes Verständnis dieser Ansätze und ihrer Beziehung zueinander zu bevorzugen. 

Die Zeitschrift dient als Forum der Diskussion dieser Entwicklungen und ihrer Umsetzung innerhalb und außerhalb der Psychotherapie in den Bereichen  der Human- und Sozialwissenschaften, der Ausbildung, Kultur und Wirtschaft. Dies gilt sowohl für die wissenschaftliche Forschung und Theoriebildung als auch für Lehre und Praxis. Die Zeitschrift bietet außerdem einen Rahmen für Auseinandersetzung und Zusammenarbeit mit anderen kulturellen, wissenschaftlichen, philosophischen und künstlerischen Strömungen.


Heft 1 | 1997
Klienten–/Personzentrierte Psychotherapie am Wiener Weltkongreß 1996

Editorial
Christian Korunka

Wolfgang W. Keil
Hermeneutische Empathie in der Klientenzentrierten Psychotherapie  5–13

Es wird die These vertreten, dass die Empathie in der Klientenzentrierten Psychotherapie eine hermeneutische Funktion erfüllen muss. Dementsprechend beinhaltet das empathische Verstehen des Therapeuten mehr als das anfängliche Selbstverstehen des Klienten. Hermeneutik wird hier im Sinn von Gadamer verstanden. Hermeneutische Empathie versucht demnach, in der Begegnung mit unvollständigem Klienten-Erleben dessen Ganzheit und Stimmigkeit aufzufinden. Im Empathieverständnis von Rogers und im Konzept der Wiederherstellung von Gendlin deutet sich diese hermeneutische Dimension an. Im Sinn der Theorie der zwischenmenschlichen Beziehungen von Rogers bieten vor allem die kongruenten nicht-akzeptierenden und nicht-verstehenden Reaktionen des Thearapeuten den hermeneutischen Schlüssel zum Verstehen der Inkongruenz des Klienten. Ein Paradigma für die Entwicklung dieses Verstehens bietet Lorenzers Konzept des szenischen Verstehens bzw. m.E. die interaktionelle Orientierung von van Kessel & van der Linden.
Die konkrete Umsetzung der hermeneutischen Empathie in der Klientenzentrierten Therapie wird im Form von sich vertiefenden Schritten beschrieben. Zunächst muss der Therapeut seine wirklichen Reaktionen auf den Klienten genau wahrnehmen. Die nicht-verstehenden und nicht-akzeptierenden Reaktionen verweisen dabei am meisten auf die Inkongruenzen des Klienten. Unter Einbezug einer lebensgeschichtlichen Perspektive kann im weiteren die Entstehung, Not-wendigkeit und identitätsstützende Weiterentwicklung der Inkongruenz im Leben des Klienten intuitiv erschlossen werden. Im Fall von Inkongruenzen, die klassische psychische Störungen mit sich bringen, wird hermeneutisches Verstehen erst ermöglicht durch einfühlendes Wissen vom Wesen und der Entstehung solcher Störungen. Abschließend wird noch auf inkongruente Therapeutenreaktionen eingegangen. Diese verweisen nicht auf den Klienten, sondern sollten den Therapeuten zu einem adäquateren Selbstverstehen anregen. Erst dann ist er in der Lage, kongruent auf den Klienten zu reagieren. Die Hervorhebung der kongruenten nicht-akzeptierenden und nicht-verstehenden Therapeutenreaktionen soll hingegen deutlich machen, dass klientenzentrierte Empathie oberflächlich und unwirksam bliebe, wenn nicht auch ihre hermeneutische Dimension gesehen und umgesetzt wird.

Peter F. Schmid
"Einem Menschen begegnen heißt. von einem Rätsel wachgehalten werden." (E. Lévinas)
Perspektiven zur Weiterentwicklung des Personzentrierten Ansatzes
  14–24

10 jahre nach dem Tod von Carl Rogers lässt sich ein Resümee ziehen: Was haben uns bald sechs Jahrzehnte des Personzentrierten Ansatzes gebracht? Welche Folgerungen ergeben sich daraus – wissenschaftlich, gesellschaftlich, praktisch? Und wie sehen die Perspektiven für die Zukunft des Personzentrierten Ansatzes aus? In welche Richtung steht eine Weiterentwicklung an?
Es wird die These vetreten, dass dies auf einen wahrhaft personalen und sozialen Ansatz hin geschehen soll, der dann auch zu einem Grundkonsens jener Schulen beitragen kann, die sich einem dialogischen und begegnungsorientierten Verständnis von Psychotherapie verpflichtet wissen und den entsprechenden Paradigmenwechsel in Theorie und Praxis vollziehen. Insofern tritt der Ansatz an, - wie jeder gute Therapeut in einer Therapie – sich selbst überflüssig zu machen. Nicht etwa, weil eine solche „Therapie der Zukunft“ (Carl Rogers) bereits Realität wäre; im Gegenteil, die konsequente Verwirklichung des Rogerianischen Paradigmenwechsels steht auch für den Personzentrierten Ansatz selbst erst noch aus.

Christine Butterfield–Meisel, Boglarka Hadinger, Wolfgang W. Keil, Wolfram Kurz, Felix de Mendelssohn, Peter F. Schmid, Marianne Schwager–Scheinost
Dialog der Schulen: Ähnlichkeiten und Differenzen
Podiumsdiskussion im Rahmen des Weltkongresses für Psychotherapie 1996 
25–39

Bei diesem Gespräch, das wegen des enormen Pulikumsinteresse in einem überfüllten Saal stattfand, kamen einzelne zentrale Bereiche der Psychotherapie und ihr Verständnis in der psychoanalytischen Psychotherapie, der Logotherapie und der Klienten-/Personzentrierten Therapie zur Sprache – darunter besonders die unter den Keywords genannten Themen. Selbstverständlich mussten in einem solchen Rahmen sowohl die Themen wie deren Behandlung fragmentarisch bleiben. Wie bei solchen Gesprächen öfter, erwies es sich als schwierig, über den eigenen Jargon hinaus echte Verständigung über Inhalte zu erzielen. Nicht zuletzt war es dem Publikum zu danken, dass einzelne Themen systematischer behandelt wurden. Bei allen Differenzen, etwa hinsichtlich des Stellenwerts des Unbewussten, stellten sich eine Reihe von Ähnlichkeiten bzw. Gemeinsamkeiten heraus, besonders hinsichtlich der Bedeutung der Beziehung. Freilich zeigten sich gerade auch da noch gravierende Unterschiede, etwa im Selbstverständnis des Therapeuten bzw. der Therapeutin.

Jochen Eckert
Welcher Klient mit welcher Störung profitiert von einer Gesprächspsychotherapie?
Entwicklung und Stand der Indikationsfrage in der Klientenzentrierten Psychotherapie 
40–47

Einleitend wird herausgestellt, dass die kritische Haltung, die Carl Rogers gegenüber Diagnosen und Diagnostik eingenommen hat, nicht mit einer generellen Ablehnung gleichzusetzen ist. Es wird dann versucht, Antworten auf folgende Fragen zu geben: Welche diagnostischen Kriterien sprechen für eine positive Indikationsstellung, unter welchen Bedingungen ist eine Gesprächspsychotherapie nicht und unter welchen kontraindiziert?

Eva–Maria Biermann–Ratjen
Eine klientenzentrierte Krankheitslehre  48–55

Der zentrale Begriff der Klientenzentrierten Krankheitslehre ist die Inkongruenz zwischen der gesamtorganismischen Bewertung von Erfahrung und ihre Bewertung als das Selbstkonzept bestätigend oder bedrohend. Diese Bewertungen und ihre Nichtübereinstimmung können als affektive und damit Selbsterfahrungen bewusst werden, aber auch dem Bewusstsein mehr oder weniger vollständig ferngehalten, d.h. abgewehrt werden. Im Klientenzentrieten Konzept wird zwischen mehr oder weniger früh gestörten Selbstkonzepten unterschieden, d.h. zwischen mehr oder weniger fully functioning persons mit entsprechend geringerer oder größerer Vulnerabilität bzw. primärer Inkongruenz. Psychopathologische Phänomene werden im Klientenzentrierten Konzept als Ausdruck akuter oder chronischer sekundärer Inkongruenz verstanden: Sowohl die das Selbstkonzept bedrohenden Erfahrungen als auch die Erfahrungen des Bedrohtseins im eigenen Selbstverständnis sowie deren affektive Bewertung und/oder Abwehr können akut oder chronisch und ganz oder teilweise im Bewusstsein symbolisiert sein.

T. Len Holdstock
Paradoxes and challenges facing the person-centered approach  56–61

As we approach the 21st Century, major challenges await the Person-Centered (PC) Approach if it is to continue in the pioneering spirit of Carl Rogers and remain true to being oriented. One challenge relates to the resolution of the internal contradictions within the approach. Another relates to the ethnocentrism of the approach. Both challenges center on the concept of the self that underlies the PC Approach. In terms of recent work in mainstream psychology and several other disciplines on the concept of the self, different models of the self seem to be entertained in PC Therapy for the client and the therapist. The concept appropriate for optimal functioning of the client can be described as high on agency and independence (the separate self) and that for the therapist as high on agency and relatedness (the autonomous-relational self). Resolution of this discrepancy can not only resolve the internal contradictions within the approach, but align the purpose of PC Therapy with recent models of the concept of the self underlying mental health, as well as facilitate the approach to transcend its individuocentric cultural boundaries.

Gerd–Walter Speierer
Personzentrierte Krisenintervention  62–65

Ein Konzept zum Verständnis von Krisen, zur Berücksichtigung unterschiedlicher Krisenursachen und zur Planung bzw. Durchführung patienten- bzw. klientenbezogener, ätiologisch-, zustands- und zielorientierter Hilfen für Personen in Krisen wird dargestellt. Seine theoretische Grundlage ist das vom Autor entwickelte Differentielle Inkongruenzmodell (DIM) der Gesprächpsychotherapie (Speierer 1994).

Marlis Pörtner
Wider die Beliebigkeit — spezifische Aspekte der Klientenzentrierten Psychotherapie 
66–71

Die Klientenzentrierte Psychotherapie sieht sich oft dem Vorwurf der Verschwommenheit und Beliebigkeit ausgesetzt. Es erscheint deshalb sinnvoll, genauer darüber nachzudenken und zu verdeutlichen, was die Eigenart dieser Therapieform ausmacht. Neben der Grundhaltung des Therapeuten – Empathie, Wertschätzung und Kongruenz – gibt es einige weitere Aspekte, die spezifisch sind für die Klientenzentrierte Psychotherapie und die sowohl theoretische wie praktische Bedeutung haben:
-          Relativität der Werte
-          Der Weg ist ebenso wichtig wie das Ziel
-          Nicht der Inhalt steht im Mittelpunkt, sondern der Prozess
-          Nicht die Defizite sind entscheidend, sondern die Ressourcen
-          Die kleinen Schritte
-          Das Wichtigste geschieht außerhalb der Therapiestunde
Das Berücksichtigen dieser Aspekte trägt dazu bei, Klientenzentrierte Psychotherapie nicht als diffuses Heilsversprechen misszuverstehen, sondern sie als das wahrzunehmen, was sie ist: ein Instrument, das Menschen ermöglicht, sich mit sich selbst, mit ihren Schwierigkeiten und mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, bisher nicht bewusste Seiten ihrer Persönlichkeit wahrzunehmen, schlummernde Ressourcen und neue Handlungsspielräume zu entdecken, ihren eigenen Weg zu finden und Verantwortung für sich zu übernehmen.
Aus diesen grundsätzlichen Überlegungen lassen sich keine Techniken ableiten, dennoch ergeben sich Konsequenzen für die Praxis. Das Wahrnehmen, Aufgreifen und Respektieren der beschriebenen Aspekte ist ein wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Arbeit. Wie sich das konkret auswirkt, wird anhand von Beispielen erläutert.

Maria Bruckbäck
Die Verbalisation des Selbst  72–74

Die Verbalisation des Selbst bedeutet den ernsthaften Versuch, sein gewordenes und werdendes Selbst subjektiv und prozessorientiert zu verbalisieren.
Die Möglichkeit eines Menschen, sein Selbst adäquat verbal zu äußern, setzt seine Bereitschaft sich zu öffnen voraus, um dieses Selbst zu erforschen. Soll bewusst vom Eigenen die Rede sein, ist die Anerkennung der inneren Bedürfnisse die notwendige Voraussetzung, um sie zur Sprache zu bringen, sie auszudrücken und sie als Beziehungsmittelpunkt inmitten des Verwoben- und Involviertseins mit der Umwelt wahrzunehmen.
Dazu wird exemplarisch der Ansatz von Lacan, der ein tiefes, nicht fassbares Verständnis der Struktur der Selbstverbalisation bietet und der Ansatz von Tamm, der einen Zugang zur Selbstverbalisation über die Reflexion der eingenen Ansprüche und Leitideen gibt, beschrieben.
Dieser Artikel bietet einen Beitrag zur Aussagefähigkeit des durch Krisen und Leid auf sich selbst verwiesenen und sich selbst reflektierenden Individuums im therapeutischen Prozess.

Bernie Neville
The Person-Centred Ecopsychologist  75–81

Eco-psychology challenges the anthropocentric and egocentric assumptions in which most therapies are grounded. It is argued that, while client-centred therapy conventionally focusses on the internal congruence of the individual, the congruence between person and planet also comes within its scope. Client-centred therapy is able to deal not only with personal anxiety but with species anxiety, which is manifested in both personal and collective pathology. The primacy of the individual and the primacy of the planet must both be fully acknowledged if healing is to take place.

Ned L. Gaylin
Client–Centered Family Therapy
Individual and ecosystemic issues
  82–85

Conducted within the context of the family therapy incorporates but also transcends dimensions of classic individual client-centered psychotherapy. When client-centered therapy is conducted within the family context its impact and efficaciousness is profoundly enhanced. Rogers’ “necessary and sufficient conditions” for psychotherapeutic change are directly transferable to the context of client-centered family therapy but require conceptual augmentation which create subtle but portentous new dimensions in the milieu of family therapy.

Leon Niebrzydowski
Self–disclosure empathy and sexual dissatisfactions as the factors conditioning a successful marriage  86–89

Aktuelle Literatur zum Personzentrierten Ansatz
zusammengestellt von Peter F. Schmid  U3


Heft 2 | 1997


Editorial
Lore Korbei   95

Peter F. Schmid
Die "Arbeitsgemeinschaft Personenzentrierte Psychotherapie, Gesprächsführung und Supervision (APG) – Vereinigung für Beratung Therapie und Gruppenarbeit"
Geschichte, Entwicklungen, Zielsetzungen 
97–110

Dieser Beitrag skizziert die geschichtliche Entwicklung und das gewachsene Selbstverständnis der APG, die in Wien, hervorgegangen aus dem „team für angewandte sozialpsychologie (tas)“, in direkter Zusammenarbeit mit Carl Rogers und seinen Mitarbeitern in La Jolla entstanden ist. Das gegenwärtige Selbstverständnis, die wissenschaftliche und praktische Arbeit und die Ausbildungstätigkeiten werden dokumentiert.

Wolfgang W. Keil
Geschichtliche Entwicklung und inhaltliche Ausrichtung der ÖGwG (Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche, klientenzentrierte Pschotherapie und personorientierte Gesprächsführung)   111-116

Peter Frenzel
Fortschritte in der eigenen Identitätsentwicklung
Bericht über die Vierte Internationale Konferenz für Klientenzentrierte und Experientielle Psychotherapie, Lissabon, Juli 1997
   116–119

Der Artikel versucht als Bericht über die 1997 in Lissabon abgelaufene Vierte Internationale Konferenz für Klientenzentrierte und Experientielle Psychotherapie (ICCCEP) auch einen Überblick über die aktuellen Trends innerhalb des Personzentrierten Ansatzes. Es werden, vor dem Hintergrund der Kongresserfahrungen, dabei kurz folgende Aspekte reflektiert: Welche forschungsleitenden Fragestellungen, die die paradigmatischen Arbeiten von Carl Rogers aufgeworfen haben, werden international in welcher Weise und mit welchen Ergebnissen bearbeitet? Welche berufspolitischen Aspekte ergeben sich im internationalen Kontext? Wohin werden die größten Herausforderungen für personzentrierte Praktikerinnen und Forscher erkannt?

Elisabeth Zinschitz
Der Personzentrierte Ansatz in der Behindertenarbeit  120–127

Vor neun Jahren wurde ich zu ersten Mal mit dem Thema Behinderung konfrontiert. Damals hatte ich keine Ahnung, was da auf mich zukam, und der Personzentrierte Ansatz war mir noch gänzlich unbekannt.
Als ich begann, in der Frühförderung und Familienbegleitung mit Kleinkindern mit verschiedenen Behinderungen zu arbeiten, dachte ich, ich müsste mit ihnen viel üben, damit sie ihre Behinderung möglichst viel kompensieren könnten. Sie sollten von mir lernen zu greifen, zu schauen, zu hören, zu sprechen. Inzwischen habe ich von ihnen gelernt zu begreifen, genau zu schauen, genau hinzuhören und ihre Sprache zu sprechen. Während der selben Zeit lernte ich den Personzentrierten Ansatz kennen, der mir in diesem Prozess äußerst hilfreich war.
Ein sehr wichtiger Schwerpunkt in meiner Arbeit ist die Lebensqualität, wobei Integration und Autonomie eine wichtige Rolle spielen. Um einem behinderten Menschen dabei zu helfen, das zu erreichen, ob in der Psychotherapie oder in einem anderen Rahmen, ist es m.E. erforderlich, einerseits zu verstehen, wie seine Behinderung, seine seelische Entwicklung beeinflusst hat, und anderseits, diesem Menschen als ganzer Person zu begegnen und nicht den Fokus auf die Behinderung zu legen. Nur so kann ich seinen inneren Bezugsrahmen verstehen und ihm helfen, das eigene Erleben ernst zu nehmen, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und im jeweils möglichen Rahmen selbst bestimmend zu leben.

Wolfgang W. Keil
Zum gegenwärtigen Stand der Klientenzentrierten Psychotherapie  128–137

Nach einer Klärung des Unterschieds von Klientenzentrierter Therapie und Personzentriertem Ansatz wird ein Überblick über den gegenwärtigen Stand der Klientenzentrierten Therapie versucht. Dabei werden entsprechend ihren verschieden akzentuierten Zielen drei Richtungen der Klientenzentrierten Therapie differenziert. Als Ziele werden die Verwirklichung der Grundhaltungen, das Gewahrwerden der störungsspezifischen Inkongruenz und die (Wieder-)Hrstellung des Experiencing-Prozesses angesehen. Abschließend wird auf die Gruppe als ursprünglichen Ort der Personzentrierten Therapie hingewiesen. Die Entwicklung der Klientenzentrierten Gruppentherapie und der klientenzentrierten Kinder- und Familientherapie werden als Beleg für die dem Personzentrierten Ansatz inhärente Pilosophie der relationalen Bezogenheit des Individuums dargestellt.

Ilse Schneider
Begegnung mit Natalie Rogers
Personzentrierte Ausdruckstherapie (12.-14. Sept. 97), Weggis, Schweiz
  138–143

„Begegnung mit Nathalie Rogers“ ist der Versuch einer subjektiven und objektiven Beschreibung der Eindrücke der Autorin von einem Workshop im Weggis am Vierwaldstättersee/Schweiz, 12.-14.9.1997 mit Natalie Rogers, der Gründerin der „Person-Centered Expressive Therapy“ (PCET).

Peter F. Schmid
Förderung von Kompetenz durch Förderung von Kongruenz
Inhaltliche und berufspolitische Aspekte Personzentrierter Supervision
  144–154

Supervision als Spezialfall einer personzentrierten Beziehung zeichnet sich durch un-mittel-bare Begegnung von Person zu Person und durch das Vertrauen des Supervisors in das Potential seines Partners beziehungsweise in die Ressourcen des Systems aus und ist solcherart der Prototyp von „facilitative supervision“. Personzentrierte Supervision als Förderung beruflicher Entwicklung durch Persönlichkeitsentwicklung ist die Reflexion des beruflichen Praxis mit Hilfe einer solchen Beziehung, wobei die aktuellen Beziehungserfahrungen in der Supervisionssituation der Schlüssel zum Verständnis sind. Der Ansatz liegt bei Wahrnehmung und Bearbeitung von Inkongruenz, sei es der Person, sei es der Organisation. Dabei kommt dem Verständnis und dier kongruenten Gestaltung der Rolle und der Gruppe als Schnittstelle zwischen Person und Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu.
Die personzentrierte Theorie der Supervision läuft manchen gegenwärtigen Tendenzen der begrüßenswerten Professionalisierung durch Ausgestaltung einer eigenständigen Berufsrolle des Supervisors quer, insbesondere was das Phantasma eines „ansatzübergreifenden“ Supervisionsverständnisses und die bisweilen supervisoren-, ja verbandszentrierte Diskussion um Supervision betrifft.

Lore Korbei
"Was Peter über Paul sagt ..."
Supervision aus der Sicht einer Pschotherapeutin
  155–159

Supervision bezieht sich auf ein Interaktionsfeld, das der Supervisand/die Supervisandin berichtend anbietet. Gleichzeitig aber ist die Kommunikation zwischen Supervisandin und Supervisorin eine wichtige Informationsquelle. Supervision im Rahmen der Ausbildung zur/zum Psychotherapeuten/in beinhaltet auch Kontrollfunktion und Wissensvermittlung neben den Angeboten zur Selbsterfahrung.

IPS der APG und ÖGwG
Person–/Klientenzentrierte Supervision und Organisationsentwicklung
Statut und Ausbildungsordnung von ÖGwG und IPS der APG 
160–167

Peter F. Schmid
"to further cooperation on an international level in the field of psychotherapy and counseling ..."
Zur Gründung der World Association for Person-Centered Counseling and Psychotherapy (WAPCCP). An Association for the Science and Practice of Client–Centered and EXperiential Pychotherapies and Counselling
  168–171

PERSON dokumentiert im folgenden das Statut mitsamt der Ausbildungsordnung der neuen gemeinsamen Aus-, Fort- und Weiterbildung „Person-/Klientenzentrierte Supervision und Organisationsentwicklung“ des Instituts für Personzentrierten Studien der APG (IPS) und der ÖGwG. Im Anhang finden sich Hinweise für die Anrechenbarkeit für Personen, die bereits eine Ausbildung bei APG oder ÖGwG absolviert haben oder dort in Ausbildung sind.

World Association for Person-Centered Counseling and Psychotherapy (WAPCCP). An Association for the Science and Practice of Client–Centered and EXperiential Pychotherapies and Counselling
Provisional Statutes  172f

Weitere aktuelle Literatur zum Personzentrierten Ansatz
zusammengestellt von Peter F. Schmid  U3


Heft 1 | 1998
10 Jahre nach dem Tod von Carl Rogers — Das Vermächtnis als Herausforderung


Editorial
Christian Korunka / Elisabeth Zinschitz   3-4

Maureen O'Hara
Personzentrierte und experientielle Psychotherapie in einem kulturellen Übergangszeitalter 5–14

Der Beitrag ist die deutsche Übersetzung eines Vortrags, den Maureen O'Hara, eine der bekanntesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Humanistischen Psychologie, im Rahmen des PCA-Symposiums in Wien gehalten hatte. Ausgehend von einer historischen Perspektive versucht sie eine Einschätzung der Zukunft der Personzentrierten Psychotherapie in einem "kulturellen Übergangszeitalter". Aus einem postmodernen Blickwinkel unterscheidet sie eine prämodernistische, eine moderne und eine postmoderne Psyche. Aus dieser Sicht war die frühe Personzentrierte Psychotherapie noch stark ein Produkt eines modernistischen Weltbildes. Die postmoderne Krise der Gesellschaft stellt jedoch eine Chance für diese therapeutische Richtung dar, weil sie in diesem Kontext ihre emanzipatorische Kraft und ihr Menschenbild neu entfalten kann. Der Personzentrierte Ansatz könnte sich so zu einer Personzentrierten Psychologie der Postmoderne entwickeln.

Peter F. Schmid
State of the Art personzentrierten Handelns als Vermächtnis und Herausforderung   15–23

Zehn Jahre nach dem Tod von Carl Rogers wird kairologisch Bilanz gezogen, wo der Ansatz heute steht, welche Entwicklungen seit dem Tod des Begründers zum "Stand der Kunst" gehören und welche Aufgaben auf die Vertreter des Ansatzes warten. Dabei werden verschiedene, für die grundlegende Philosophie ebenso wie für die Praxis zentrale Bereiche benannt, die in den Schlüsselwörtern aufgezählt sind. Schließlich wird auch die aktuelle österreichische Situation und Vereinspolitik beleuchtet. [Klicken Sie, um den Beitrag auf Englisch online zu lesen]
Schlüsselwörter: Grundlagen, Kairologie, Anthropologie, Begegnungsphilosophie, Phänomenologie, Erkenntnistheorie, Therapietheorie, Wissenschaftstheorie, Psychologie, Erziehung, Ausbildung, Forschung, Politik, Ethik.

Thomas Slunecko
Diesseits und jenseits von Begegnung
Zur Integration psychotherapeutischer Schulen aus personzentrierter Sicht
  24–31

Der Artikel versucht zu entwickeln, wie sich Integrationsbestrebungen innerhalb der Psychotherapie durch den Rückgriff auf zentrale Elemente des Personzentrierten Ansatzes, insbesondere auf das darin formulierte Verständnis von Begegnung, gestalten lassen; damit werden Erkenntnis– und Wissenssansprüche formulierbar, die der interpersonalen Natur der psychotherapeutischen Praxis angemessener sind als solche, die zum Zwecke einer vermeintlichen wissenschaftlichen Aufwertung aus anderen Fächern importiert werden. Vor allem wird auch ein produktiver Umgang mit der Schulenvielfalt möglich: das Bestehenlassen und im Dialog erst wechselweise Verständlichwerden von unterschiedlichen Positionen lässt sich als eine konstitutive Qualität der Gesamtdisziplin Psychotherapie verstehen, die sie sich gegenüber vereinheitlichenden und reduktionistischen Ansprüchen unbedingt bewahren sollte. Für den Personzentrierten Ansatz gibt der Dialog mit den „anderen“ Gelegenheit, sich bestimmter kultureller und metaphysischer Erbstücke bewusst zu werden, die in der weiteren Entwicklung problematisch werden könnten.

Wolfgang W. Keil
Der Stellenwert von Methoden und Techniken in der Klientenzentrierten Psychotherapie   32-44

Zur Klärung des Stellenwertes von Methoden und Techniken in der Klientenzentrierten Therapie werden zu Beginn die verschiedenen kontroversen Positionen dargestellt. Das Therapiekonzept von Rogers bestimmt in radikaler Weise eine gewisse Lebensweise bzw. gewisse Grundeinstellungen als wesentliche Faktoren der Psychotherapie. Techniken dienen höchstens dazu, diese Grundeinstellungen zu kommunizieren. Das nähere Zusammenspiel von personaler Beziehung und therapeutischen Methoden wird mit Hilfe des Konzepts (von Höger) von den unterschiedlichen Abstraktionsebenen im Rogers'schen Therapiekonzept erläutert. Demnach müssen Methode und Vorgangsweise sich von der Theorie herleiten lassen, sie werden aber zugleich vom jeweiligen therapeutischen Kontext her bestimmt und müssen in diesem individuell kreiert werden. Dies erfordert professionelle Kunstfertigkeit, für deren Ausbildung die Klientenzentrierte Therapie eine ausreichende Methodik zur Verfügung stellen soll. Eine solche Methodik wird dann in drei Formen dargestellt: Grundorientierungen des therapeutischen Handelns in den Varianten der verschiedenen Strömungen innerhalb der Klientenzentrierten Therapie, einzelne typische Methoden, die in dieser Therapierichtung entwickelt worden sind, und vor allem grundlegendes therapeutisches Handwerkszeug, das eine therapierelevante Kommunikation ermöglicht.

Peter Frenzel
Vielfalt versus Beliebigkeit
Wie das Vermächtnis von Carl R. Rogers im Institut für Personzentrierte Studien (IPS) als Herausforderung verstanden wird
45–56

Der Beitrag, der als leicht verändertes Transkript bewußt in seiner Vortragsform belassen wurde (Vortrag am 29.11.1997 im Rahmen des von der PCA veranstalteten Symposiums anlässlich des zehnten Todesjahres von Carl R. Rogers), beleuchtet die spezifischen Auffassungen, wie innerhalb des Instituts für Personzentrierte Studien (IPS) zentrale theoretiche und praktische Positionen von Carl R. Rogers als Herausforderung verstanden werden. Dabei wird sowohl auf zentrale Fragen rund um das personzentrierte Menschenbild, auf die Herausforderung in personzentrierter Weise Theorieentwicklung zu betreiben als auch auf einige praktische psychotherapeutische Fragen eingegangen, die in besonderer Weise die spezifischen Herausforderungen verdeutlichen, die sich ergeben, wenn man in radikaler Weise versucht, im psychosozialen Bereich eine Orientierung an der Person zu verwirklichen. Dabei wird auch auf Aspekte der Ausbildung und auf (berufs)politische Fragen eingegangen.

Sylvia Gaul
Carl Rogers — Legitimität der Nachfolge im Spiegel person(en)/klientenzentrierter Vereinigungen in Österreich  57–63

Vor dem Hintergrund von vier person(en)/klientenzentrierten Vereinigungen in Österreich, von denen drei durch Abspaltung aus einer gemeinsamen ursprünglichen Vereinigung entstanden sind, wird als mögliche Ursache dieser Divergenz der Antidogmatismus des Ansatzes beschrieben. Es wird auf die für das Wachstum förderlichen Bedingungen eingegangen, die einen authentischen personzentrierten wissenschaftlichen Diskurs bedingen: Nur wenn im Vertrauen auf die Aktualisierungstendenz auf Kontrolle verzichtet wird, kann dieser Ansatz vor Ideologisierung und Dogmatismus bewahrt werden.

Eva–Maria Biermann–Ratjen
Das Phänomen Aggression betrachtet im Rahmen der Klientenzentrierten Entwicklungspsychologie   64–68

Verschiedene Aggressionskonzepte in der Gesprächspsychotherapie und beim Analytiker Kernberg werden diskutiert und die Selbstverteidigungstendenz (die sich affektiv als existentielle Angst, aber auch als narzißtischen Wut äußern und zu sehr aggressiven Erlebens- und Verhaltensweisen sich selbst und anderen gegenüber führen kann) der Selbstentwicklungstendenz (die nicht als Aggression zu bezeichnen ist) gegenüber gestellt.

Elisabeth Jandl–Jager
Psychotherapieforschung und Psychotherapeutische Praxis  69–74

Zunächst wird ein kurzer Abriss der Geschichte der Psychotherapieforschung und eine Darstellung der aktuellen Problematik der Psychotherapieforschung in und für die Praxis gegeben. An Hand eines Beispiels wird die Möglichkeit einer Selbstevaluation in der Praxis skizziert.

Aktuelle Informationen von ÖGwG und IPS 75-76

Bücher von Carl Rogers: Originale und deutsche Ausgaben
zusammengestellt von Peter F. Schmid
   U3


Heft 1|1999

Editorial
Sylvia Gaul / Joachim Sauer   3f

Schwerpunkt:
Der Personzentrierte Ansatz außerhalb der Psychotherapie

Walter Graf / Reinhold Pfingstner
Personzentrierte Outdoorarbeit — Begegnung in der Natur
  11-15

Der Personzentrierte Ansatz ist in der Literatur über Outdoor-Aktivitäten und Erlebnispädagogik nur am Rande und als Ergänzung zu finden. In diesem Beitrag soll versucht werden, wichtige Aspekte personzentrierter Outdoorarbeit – auch in Abgrenzung zu anderen Ansätzen – herauszuarbeiten und zu zeigen, daß es sich dabei um eine radikal andere Zugangsweise handelt.
Im weiteren werden einige wesentliche Grundsätze formuliert, welche die Basis für eine eigenständige Theorieentwicklung personzentrierter Outdoorarbeit sein können. Schließlich wird anhand des Beispiels "Klettern als Selbsterfahrung" ein konkretes Konzept des Personzentrierten Ansatzes in der Outdoorarbeit vorgestellt.

Thomas Schweinschwaller und Barbara Rainer
Theaterpädagogik als Förderung von Probehandeln
Der Personzentrierte Ansatz in der Theaterpädagogik 
  16-20

Theaterpädagogik als theatrale Arbeit im pädagogischen Kontext, als Spielen durch Improvisation, ermöglicht Selbsterfahrung im Probehandeln. Erfahrungen aus Workshops mit Jugendlichen, verstanden als work in progress, werden dargestellt und im Kontext personzentrierter Theorie, besonders in Hinblick auf die Bedeutung von Beziehung und Präsenz diskutiert. Ein bedürfnisorientierter Ansatz ermöglicht signifikantes Lernen, wenn kein "Theater vorgemacht" wird, sondern die Haltung der Leiter davon geprägt ist, in Kontakt zu kommen.

Heimo Krebitz
Personale Begegnung in der Körperlichkeit
Ein personzentrierter Ansatz in der Medizin  
21-24

Die Geschichte der Regulationsmedizin ist unter anderem gekennzeichnet durch langwierige Auseinandersetzungen mit der Schulmedizin und das Bemühen um Anerkennung. Zahllose Erfahrungsberichte von Medizinern waren mit dem klassisch-mechanistischen Reiz-Reaktionsmodell der Naturwissenschaften nicht erklärbar. Sie wurden als nicht beweisbar qualifiziert und bestenfalls der Kategorie "Placebowirkung" zugeordnet. Die neueren Forschungsergebnisse entwickeln sich jedoch zu einer soliden Basis für ein ausbaufähiges Theoriegebäude und tragen zu einem neuen Verständnis organismischer Zusammenhänge bei. Parallelen zur Entwicklungsgeschichte des Personzentrierten Ansatzes sind nicht zu übersehen; es besteht auch eine diskussionswürdige inhaltliche Annäherung an das personzentrierte Menschenbild.

Reinhold Fartacek
Aspekte Klientenzentrierter Psychotherapie in der Psychiatrie
am Beispiel einer stationären Krisenintervention
   25-31

In der Psychiatrie begegnen einander unterschiedliche Sichtweisen von psychischen Störungen, wie auch unterschiedliche und manchmal scheinbar gegensätzliche therapeutische Ansätze. In der vorliegenden Arbeit werden sowohl diagnostische Gesichtspunkte erörtert, als auch die Grundbedingungen für eine Krisenintervention in Form der klientenzentrierten Psychotherapie. Am Beispiel der Arbeit an einer Kriseninterventionsstation wird verdeutlicht, daß sich eine störungsspezifische und psychodynamische Sichtweise nicht ausschließen, sondern einander in einem integrativen Modell sinnvoll ergänzen können.

Alfred Klinglmair im Gespräch mit Joachim Sauer
Im Spannungsfeld zwischen Person und Organisation
Möglichkeiten und Grenzen des Personzentrierten Ansatzes in der öffentlichen Verwaltung
  32-37

In diesem Interview geht es um die Möglichkeiten und Grenzen des Personzentrierten Ansatzes in der öffentlichen Verwaltung. Im Kontext eines ganzheitlichen Verständnisses von Person und Organisation werden Fragen des personorientierten Führungstils, der Personalführung und eines entsprechenden Konfliktmanagements auf verschiedenen Ebenen unter besonderer Berücksichtigung der institutionellen Rahmenbedingungen diskutiert. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht dabei die personale Kompetenz insbesonders von Leitungspersonen.

Wolf R. Böhnisch / Andrea Freisler-Traub / Peter Frenzel
Ein personzentrierter Ansatz in der Hochschuldidaktik
Bericht und Reflexion zu einem selbstgesteuerten Lernexperiment im (wirtschafts)universitären Kontext  
38-46

Das Gesamtcurriculum des Forschungsschwerpunkts Personalwirtschaft der Universität Linz beinhaltet in der letzten Ausbildungsstufe ein Seminar mit der strategischen Vorgabe, den Studierenden weitestmögliche Freiheitsgrade auf inhaltlicher und methodischer Ebene zu ermöglichen.
Das jüngste Lernexperiment basiert auf dem Personzentrierten Ansatz von Carl R. Rogers und versucht sein Ideengut zum Erwachsenen-Lernen auf die studentische Situation zu übertragen.
Der Artikel versucht zunächst die eigene Lerngeschichte des Institutes (Universität Linz, Institut für Unternehmensführung, Forschungsschwerpunkt Personalwirtschaft) zur Thematik der Selbststeuerung kurz zu skizzieren. Sodann gilt ein Hauptaugenmerk den theoretischen Implikationen dieses Lernexperimentes, um die eigene Position zu Fragen der Erwachsenenpädagogik herauszuarbeiten. Schließlich wird das Design im engeren Sinne, d.h. die praktische Umsetzung beschrieben und kritisch reflektiert.

Hubert Teml
Der Personzentrierte Ansatz in Schule und Lehrerbildung   47-55

Personzentrierte Begrifflichkeit wird in der didaktischen Auseinandersetzung zwar häufig verwendet, aber selten in der Radikalität ihrer ursprüglichen Bedeutung gesehen. Der Paradigmenwechsel von der "Erziehung zur Beziehung" wird vielfach verharmlost und der Ansatz vor allem auf eine (Gesprächs-)Technik reduziert. Dies dürfte mit seiner Rezeption in den 70er-Jahren zusammen, die sich in der Lehrerbildung weniger an der Person als mehr am Training von "richtigen" Verhaltensweisen orientierte und damit "inkongruent" vermittelt wurde. Auch die "Inkongruenz" der Institution, die zwar Persönlichkeitsentwicklung fordert aber nicht fördert, dürfte Ursache für eine schwindende Bedeutung des Ansatzes in der Schule sein. Lehrer-Bildung" würde aus personzentrierter Sicht ein stimmiges Konzept erfordern, in der die Entwicklung der "Lehr-Person" im Zentrum steht und durch ein "lehrerzentriertes Curriculum" gefördert wird.

Ilse Schneider
Die Bedeutung des Personzentrierten Ansatzes für die Organisationspsychologie   56-63

In der heutigen Managementphilosophie finden neben den strukturellen Interventionen, die zu einer Betriebsführung notwendig sind, "sich selbst organisierende Prozesse" als strategische Grundlage flexibler Unternehmensentwicklung breite Beachtung. In diesem Artikel wird auf die gemeinsamen philosophischen Wurzeln der naturwissenschaftlichen "Theorien über komplexe Systeme", konstruktivistischer Ansätze, der aktuellen Organisationspsychologie, und des personzentrierten Anliegens Rogers hingewiesen. Der folgende Überblick soll den unbedingten Zusammenhang zwischen Rogersschen Rahmenbedingungen und selbstorganisatorischen Konsequenzen auf die personelle Eigenverantwortlichkeit und produktive wirtschaftliche Innovationen verdeutlichen.

Ditta Rudle
Der Personzentrierte Ansatz in der journalistischen Arbeit   64-68

Nicht nur das Vokabel "Interview" verbindet die journalistische Arbeit mit der therapeutischen oder beratenden, auch das Anliegen: Kommunikation. Die Berücksichtigung und Anwendung der bekannten Parameter des Personzentrierten Ansatzes nach Carl R. Rogers erleichtern auch das journalistische Interview. Durch das Herstellen einer Beziehung wird aus einem beruflichen Zusammentreffen eine Begegnung. Im Folgenden gehe ich nicht nur auf die Parallelen sondern auch auf die Unterschiede zwischen therapeutischer/beratender Kommunikation und journalistischem Gespräch ein und zeige, wie förderlich eine personzentrierte Haltung nicht nur dem Ziel des Interviews sondern der gesamten Qualität des Journalismus ist.

Christiane Bahr
Entwicklungspsychologische Möglichkeiten im höheren Lebensalter

am praktischen Beispiel des Sozial– und Gesundheitszentrums Gnig   69-75

Ausgehend von entwicklungspsychologischen Überlegungen zum Alter und Altern soll versucht werden, dessen gerontologische Einbindung in den person- und klientenzentrierten Handlungskontext des Sozial- und Gesundheitszentrums Gnigl darzustellen. Betont werden dabei die vielfältigen Förderungsmöglichkeiten von Potentialen und Restkapazitäten im Alter. Unterstützung und Förderung bedarf sowohl bei rüstigen als auch bei hilfe- und pflegebedürftigen SeniorInnen eines adäquaten Angebots. Als mögliches Beispiel hierfür ist die Beschreibung der Tätigkeiten im Sozial und Gesundheitszentrum gedacht.

Renata Fuchs
Personzentrierte Beratung bei Arbeitslosigkeit   76-80

Vorstellung eines Konzepts personzentrierter Beratung und Kurzpsychotherapie für arbeitslose Personen, das aus der Praxis entwickelt wurde und versucht, die politischen und institutionellen Rahmenbedingungen von Arbeitslosigkeit und deren Auswirkungen auf die Psyche miteinzubeziehen.

Peter F. Schmid
Personale Theologie – personale Seelsorge
Zum Diskurs zwischen Theologie bzw. Seelsorge und dem Personzentrierten Ansatz
  81-84

Nach personzentriertem Verständnis geht es nie um Anwendung, sondern stets um Kreation auf der Basis von Begegnung. Jene von Theologie bzw. Seelsorge einerseits und Personzentriertem Ansatz bzw. ebensolcher Psychotherapie– oder Beratungspraxis andererseits eröffnet reiche Felder zur Weiterentwicklung beider Wissenschaften und Handlungsansätze. Dieser kurze Aufsatz versucht, die Dimensionen wechselseitiger Herausforderung anhand anthropologischer, erkenntnistheoretischer, wissenschaftstheoretischer und praxeologischer Parallelen, Differenzen und Interdependenzen aufzuzeigen.

__________________

Gerhard Stumm
Klienten-/Personzentrierte Psychotherapie in Österreich  5-10

Im Zuge der Arbeiten zum "Handbuch für Psychotherapie und psychosoziale Einrichtungen" im Jahre 1996 wurden die Psychotherapeutenliste und in der Folge auch eigens dafür erhobene repräsentative Daten über die österreichischen Psychotherapeutinnen ausgewertet. Zusätzlich wurden Kennwerte aus einer jüngst durchgeführten Studie herangezogen (ÖBIG, 1997) und ein Vergleich mit den Ergebnissen vor einem Jahrzehnt vorgenommen (Jandl-Jager & Stumm, 1988). Im einzelnen finden sich Angaben zu soziodemografischen (z. B. Alter, Geschlecht), ausbildungsbezogenen (methodenspezifisch und sonstige berufliche Qualifikation), versorgungsrelevanten (z. B. regionale Verteilung, freiberufliches Angebot) und tätigkeitsspezifischen (z. B. Spezialisierungen) Kennzeichen der Berufsgruppe der Psychotherapeutinnen. Neben einem allgemeinen Überblick werden jeweils die spezifische Situation und Besonderheiten der Klientenzentrierten und Personenzentrierten Psychotherapeutinnen (KP, PP) und ihrer Angebote dargestellt und diskutiert.
Die Ergebnisse zeigen, daß - methodenspezifisch gesehen - die Klienten- und Personenzentrierten Psychotherapeutinnen zusammen nach den systemischen Psychotherapeutinnen die zweitgrößte Gruppe unter den Psychotherapeutinnen Österreichs sind. Über ein Viertel aller Personen, die eine Zusatzbezeichnung aufweisen, verfügen über den Zusatz "Klientenzentrierte Psychotherapie" oder "Personenzentrierte Psychotherapie". Ihr Durchschnittsalter beträgt rund 45 Jahre. Die Frauen stellen einen Zweidrittelanteil. Hinsichtlich der sonstigen beruflichen Qualifikation ist der Anteil der Psychologinnen mit gut 40% einzuschätzen. Der Organisierungsgrad im Berufsverband (ÖBVP) ist mit über zwei Drittel bemerkenswert hoch. Regional betrachtet sind Klientenzentrierte Psychotherapeutinnen (in dieser Reihenfolge) vorwiegend in Wien, Tirol, Salzburg, Steiermark und Kärnten tätig, wobei speziell der Anteil in Tirol und allgemein in den Landeshauptstädten weit über dem Schnitt liegt. Von Belang und einer näheren Betrachtung zu unterziehen ist ferner, daß Klientenzentrierte Psychotherapeutinnen in einem höchst signifikanten Ausmaß häufiger als Psychotherapeutinnen aus anderen Richtungen in einer zweiten psychotherapeutischen Methode ausgebildet sind. Diagnosen- und zielgruppenspezifische Arbeitsschwerpunkte sind auszumachen: Psychosomatische Erkrankungen, Neurosen, Borderlinestörungen, Arbeit mit Paaren, Familien und Kindern sowie Supervision.

Walter Kabelka
Bericht vom Symposium der ÖGwG im Mai 1998   85f

In fachlicher Hinsicht wird ein Überblick über die Themen und Referate des Symposiums in Linz gegeben, wobei näher auf die Bereiche Diagnostik und Selbst-Begriff eingegangen wird. Es folgen Schilderungen und Kommentare zu Ereignissen auf der Ebene kollegialer fachlicher und persönlicher Kontakte und Überlegungen zu Ereignissen und Möglichkeiten vereinsinterner wie -übergreifender Kommunikation und Kooperation.

Peter F. Schmid
» to further cooperation between person-centred institutions in Europe in the field of psychotherapy and counseling ...«
Zur Gründung des Network of the European Associations for Person-Centred Counselling and Psychotherapy (NEAPCCP)
   87-89

Ein Jahr nach der Gründung des Weltverbandes - siehe PERSON 2 (1997) - wurde im vergangenen September beim traditionellen europäischen Verbändetreffen ein personzentriertes Netzwerk europäischer Vereinigungen gegründet. Damit ist der Personzentrierte Ansatz in Psychotherapie und Beratung nun auch gesamteuropäisch organisiert. Mittlerweile ist das NEAPCCP Mitglied der EAP, des europäischen Dachverbandes für Psychotherapie. In diesem Beitrag werden Motive, Prinzipien und Struktur des Dachverbandes erläutert. Die Statuten werden im nächsten Heft dokumentiert.

Internationale Termine
zusammengestellt von Peter F. Schmid
  90

Tagungen, Workshops, Symposia
Aktuelle Informationen
von APG und ÖGwG   91-93

Neuerscheinungen und weitere aktuelle Bücher zum Personzentrierten Ansatz
zusammengestellt von Peter F. Schmid    U3


Heft 2 | 1999

Editorial
Peter Frenzel   99f

Michael Gutberlet
Die Entfaltung von Personal Power im Personzentrierten Ansatz
Vortrag zum ÖGwG-Symposium 21.-23. Mai 1998 in Linz 
101-109

Power wird in diesem Text verstanden als das Erfahren einer inneren seelischen Kraft, die im Rahmen personzentrierter Arbeit dann gemacht werden kann, wenn ein Wachstumsschritt stattfindet.  Als Beispiel wird herausgearbeitet, wie Power in Momenten des Angenommen-Seins erfahren werden kann und wie sie sich aus dem Gewahrsein heraus bisweilen einstellt. Die Frage wird diskutiert, wie sich der Einbezug von Therapietechniken  auf die Entfaltung dieser Kraft auswirkt, und es werden einige Bedingungen formuliert, unter denen Technik-Anwendung und personzentrierte Haltung miteinander vereinbar sind.  Die  Überlegungen werden aus der persönlichen und professionellen Erfahrung des Autors heraus dargestellt und entwickelt und mit der Theorie und Praxis von Rogers verknüpft.
Stichwörter: Power des personzentrierten Ansatzes, Erfahrung, Wertschätzung/Akzeptanz, Kongruenz/Gewahrsein, Personzentrierte Haltung,  Integration anderer Therapiemethoden.

Ed Kahn
The Intersubjective Perspective and the Person-Centered Approach
Are They One at Their Core?
  110-121

This article reviews the change from a oneperson to a twoperson psychology in psychoanalysis.  In particular, Robert Stolorow’s intersubjectivity theory is presented and then contrasted with the clientcentered approach to therapy.  It is concluded that contemporary clientcentered therapy is a twoperson psychology, and that welltrained clientcentered therapists do reflect on their own subjectivity and how it influences the client.  With their important similarities it seems that the clientcentered and self psychology approaches are one at their core.  Self psychology has more elaborate theorizing about the therapy process, while the clientcentered approach is interested in applying its principles outside of therapy so that people can live more constructively.

Keywords:
Intersubjectivity theory, self psychology, therapy process, two person psychology.

Hermann Spielhofer
Empathie, hermeneutisches Verstehen oder Konstruktion?
Das Erkenntnisverfahren in der Klientenzentrierten Psychotherapie 
122-130

Rogers war zutiefst von der Möglichkeit unmittelbarer und direkter Erfahrung überzeugt, sodass er es offensichtlich nicht für notwendig erachtete, das Erkenntnisverfahren der klientenzentrierten Psychotherapie, das empathische Verstehen, methodisch zu begründen. Er ging davon aus, dass wir durch unmittelbares, einfühlendes Miterleben einen direkten Zugang zum Erleben des Klienten erhalten und seinen „inneren Bezugsrahmen“ genau wahrnehmen können. W. Keil hat versucht den Empathie-Begriff Rogers' mit der hermeneutischen Methode zu verbinden und dafür den Begriff der „hermeneutischen Empathie“ verwendet. Entsprechend dem hermeneutischen Verfahren können wir die (Erfahrungs-)Welt des anderen nicht unmittelbar betreten, sondern immer nur ausgehend von unseren eigenen (Vor-)Erfahrungen und durch Analogieschlüsse die Erlebnisse des anderen nach-empfinden, wie dies vor allem W. Dilthey und H. Gadamer dargestellt haben.
Dieser hermeneutische Verstehensprozess bezieht sich jedoch nur auf die dem Klienten zugänglichen, d. h. bewussten Selbstanteile seiner Erfahrung oder bestenfalls auf den „Rand der Gewahrwerdung“. Die abgewehrten oder verzerrten, inkongruenten Erfahrungsbereiche können damit nicht erfasst werden, da sie dem Klienten selbst nicht zugänglich sind. Hier versucht Keil das „szenische Verstehen“ des Analytikers A. Lorenzer einzubeziehen, wobei im Rahmen des Übertragungs-Gegenübertragungs-Prozesses, analog den vorsprachlichen sensomotorischen Austauschprozessen in der frühen Mutter-Kind-Dyade, die unbewussten, sprachlosen Interaktionserfahrungen erfasst und symbolisiert werden können.
Für J. Finke gruppiert sich therapeutisches Handeln um die beiden Grundpositionen Empathie und Interaktion; dabei geht es um identifikatorische Teilhabe einerseits und um dialogische Gegenüberstellung andererseits. Aber auch bei Finke bleibt offen, wie wir den Zugang zum Erleben des Klienten, insbesondere zu den abgewehrten und verzerrten Erfahrungen finden; wie aus der gemeinsamen Interaktion mit dem Klienten jene Begriffe und Erlebnisfiguren herausgelöst werden, die dann auf dem Raster einer Persönlichkeitstheorie oder Störungslehre eingetragen und dargestellt werden können.
Die methodische und wissenschaftstheoretische Begründung des Erkenntnisverfahrens ist nicht nur deswegen von Bedeutung, um die klientenzentrierte Psychotherapie als wissenschaftliche Methode auszuweisen, sondern auch für das therapeutische Verfahren selbst, denn Verstehen und Verändern sind im therapeutischen Prozess nicht zu trennen.

Stichwörter:
Empathie, Epistemiologie, Hermeneutik, Interpretation, Konstruktion, Phänomenologie, szenisches Verstehen

Jobst Finke
Das Verhältnis von Krankheitslehre und Therapietheorie in der Gesprächspsychotherapie  131-138

Es wird davon ausgegangen, daß das Störungskonzept von Rogers eine Therapietheorie verlangt, die den therapeutischen Prozeß als eine systematische und hermeneutisch zu definierende Resymbolisierung beschreibt. Rogers selbst geht therapietheoretisch jedoch eher vom Wachstumsmodell aus, das er später gewissermaßen beziehungstheoretisch ergänzt. So sind innerhalb des personenzentrierten Ansatzes 3 Ausrichtungen entstanden, die sich jeweils auf Rogers berufen können: Diejenige, die das Aktualisierungs- bzw. das Wachstumsmodell betont, diejenige, die vom Inkongruenzmodell und dem damit verbundenen Konzept der Symbolisierungsstörung ausgeht und diejenige, die sich an dem Begegnungskonzept des späten Rogers orientiert. Die störungs- und therapietheoretischen Besonderheiten dieser 3 Ausrichtungen werden dargestellt und es wird gefordert, auch konzeptuell diese 3 Ansätze stärker miteinander zu verbinden.

Stichwörter: Störungs- und Therapietheorie der personenzentrierten Psychotherapie, Wachstums- und Beziehungstheorie, Inkongruenzmodell, Symbolisierungsstörung

Peter F. Schmid
Person-Centered Essentials — Wesentliches und Unterscheidendes
Zur Identität personzentrierter Ansätze in der Psychotherapie 
139-141

Hier wird ein Versuch vorgestellt, Personzentrierte Psychotherapie zu definieren, kurz zu charakterisieren und, sie von anderen Psychotherapieformen abgrenzend, in ihren essenziellen Merkmalen zu beschreiben.

Stichwörter:
Personzentrierte Psychotherapie, Personzentrierter Ansatz: Definition, wesentliche Merkmale

Rezensionen:  

Lore Korbei
Eugene T. Gendlin, Focusing – orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebensbezogenen Methode, München, Pfeiffer, 1998 • 142f

Wolfgang W. Keil
Peter F. Schmid, Personzentrierte Gruppenpsychotherapie. Ein Handbuch, Bd. I: Solidarität und Autonomie, EHP, Köln, 1994 • 144f

Hans Snijders
Peter F. Schmid,
Personzentrierte Gruppenpsychotherapie in der Praxis - Ein Handbuch. Bd. II: Die Kunst der Begegnung, Junfermann, Paderborn, 1996 • 146-149

Jobst Finke
Peter F. Schmid, Im Anfang ist Gemeinschaft. Bd. III: Personzentrierte Gruppenarbeit in Seelsorge und Praktischer Theologie, Kohlhammer, Stuttgart, 1998 • 150f

Gerhard Stumm
Jobst Finke, Beziehung und Intervention. Interaktionsmuster, Behandlungskonzepte und Gesprächstechnik in der Psychotherapie
,  Thieme, Stuttgart, 1999 • 152f

Person-Centered Association in Austria (PCA)
Erklärung psychotherapeutischer Vereine zur politischen Situation
  154

Network of the European Associations for Person-Centered Counselling and Psychotherapy (NEAPCCP)
Statutes – Members – Board  156-158

Lore Korbei
Vergabe des 1. Internationalen Sigmund-Freud-Preises für Psychotherapie der Stadt Wien an Prof. Dr. Sylvester Ntom Madu  155


Heft 1|2000

Ulrike Diethardt / Christian Korunka
Editorial   3

BEITRÄGE

Maureen O'Hara
Moments of Eternity
What Carl Rogers has to Offer Brief Therapists 
5-17

The article gives a short overview over the phases of development of Person-Centered Psychotherapy. Emphasis is given on Carl Rogers’ approaches on time-limited treatment. It is argued that Person-Centered psychotherapy both, in its theory an in its practice, can legitimately be considered as a brief therapy. Characteristics of successful therapeutic moments are discussed. As a case example, a brief therapy including specific therapeutic moments is presented. It is argued that “relational empathy” is a key agent of therapeutic movement, especially in group settings.

Martin van Kalmthout
Towards an integrated person-oriented psychotherapy  18-22

In this article a distinction is made between person-centered and person-oriented psychotherapy. Person-centered therapy is considered a separate school of therapy, while person-oriented therapy is considered as a metatheory for all psychotherapy. It is argued that the latter is more in keeping with the spirit of Carl Rogers than the first.

Brian Thorne
Spirituelle Verantwortung in einem säkularen Beruf 
23-31

Der Autor plädiert leidenschaftlich für das Ernstnehmen der „spirituellen Dimension“ der Tätigkeit von Psychotherapeutinnen und Therapeuten. Der Begriff der Spiritualität bezieht sich dabei auf das entscheidende Fundament menschlichen Seins. In ihr liegt demzufolge der Quelle der Identität der Person. Es wird die Behauptung aufgestellt, dass Therapeuten diese Dimension ihrer Arbeit, „die spirituelle Berufung“, nicht mehr ignorieren können und dass diejenigen, die sie akzeptieren, bei allen Unterschieden indirekt jene Rolle einnehmen, die früher die Priester innehatten: die Mitmenschen auf deren Suche nach Sinn und Wahrheit zu begleiten. Therapie ist daher nicht als Psychotechnik, sondern als neue Art der Seelsorge auf der Basis der Gegenwärtigkeit in der Beziehung zu begreifen.

Madeleine Garbsch
Geschichte der Psychotherapieforschung
Der Beitrag des Personzentrierten Ansatzes  32-42

Der Artikel befasst sich mit der Geschichte der Psychotherapieforschung unter besonderer Berücksichtigung der Personzentrierten Psychotherapie. Richtlinien, Ergebnisse und state of the art von Psychotherapieforschung werden dargestellt. Insbesonders wird Carl Rogers’ Beitrag zur Forschungsentwicklung gewürdigt. Aktuelle Forschungsanliegen werden aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Vereinbarkeit mit personzentrierten Annahmen diskutiert.

Brigitte Pelinka
Klientenzentrierte Kindertherapie
Neue Aspekte vor dem Hintergrund der Persönlichkeitstheorie von Carl Rogers 
43-51

In Gesprächen mit Kolleginnen fällt mir immer wieder das Erstaunen daraüber auf, dass die konsequente Einhaltung der Rogersvariablen in der Kindertherapie schnelle und anhaltende Veränderungen bei den Kindern bemerken lässt. Selbst unter ungünstigen Bedingungen scheint das bloße „mit den Kindern spielen“ Erstaunliches zu bewirken. Mein Interesse gilt zuerst einer Frage, die sich durch meine Erfahrung in der Arbeit mit Kindern aufgetan hat. Wie kann ich mir erklären, dass die Grundvariablen, die ich seit Jahren in der Erwachsenentherapie anwende, bei Kindern eine noch deutlichere Wirkung auf deren Entwicklungsprozess ausüben? Es schien lohnenswert, die Gründe dafür bei Rogers selbst zu suchen. Das Kernstück dieses Beitrags ist der Versuch, anhand der Rogers’schen Persönlichkeitstheorie Hypothesen zu deren Relevanz in der Kindertherapie zu entwickeln. Die Klientenzentrierte Psychotherapie für Kinder und Jugendliche hat eine ungefähr siebzig Jahre lange Geschichte. In dieser Zeit hat sich das Verständnis von Beziehung in der Klientenzentrierten Psychotherapie weiterentwickelt und die Kindertherapie hat auch von dieser Entwicklung profitiert. Die praktische Bedeutung dieser Entwicklung wird hier anhand des Konstruktes der „Interaktionsresonanz“ von Behr dargestellt.

Christine Wakolbinger
Der Therapieprozess in der Personzentrierten Kindertherapie 
52-62

In diesem Aufsatz hält die Autorin den Therapieverlauf einer Personzentrierten Kindertherapie in ihren wesentlichen Schritten fest. Der Schwerpunkt wird dabei auf die sich laufend verändernde Beziehung zwischen Kind und Therapeutin gelegt. Weiters werden charakteristische Merkmale der einzelnen Therapiephasen anhand konkreter Beispiele herausgearbeitet.

BERICHTE

Mary Bourne Kilborn  
The Second PCA Colloquium, Kranichberg, Austria, 10-12 July 1999
A Personal Impression  
63-65 
 
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Helmut Schwanzar
Jubiläumssymposium 2000 in Salzburg
30 Jare GwG - 25 Jahre ÖGwG - 20 Jahre SGGT - 20 Jahre APG
  67f

Rezensionen

Björn Süfke
Wolfgang Neumann, Spurensuche als psychologische Erinnerungsarbeit  69f

Lore Korbei
Eugene T. Gendlin / Johannes Wiltschko, Focusing in der Praxis. Eine schulenübergreifende Methode für Psychotherapie und Alltag  70f

Literatur

Peter F. Schmid
Neuerscheinungen und weitere aktuelle Bücher und CD-ROMs zum Personzentrierten Ansatz und zur Experienziellen Psychotherapie


Heft 2 | 2000

Person-/Klientenzentrierte Supervision

Peter F. Schmid / Hermann Spielhofer
Editorial
   3-4

Christian Korunka / Joachim Sauer / Kornelia Steinhardt / Brigitte Lueger-Schuster
Der Stellenwert des Personzentrierten Ansatzes in der Supervision
Eine empirische Bestandsaufnahme  
5-14

Die Supervision befindet sich in Österreich auf dem Weg einer zunehmenden Professionalisierung. Erkennbar wird dies z.B. durch die Gründung und die Bestrebungen der Österreichischen Vereinigung für Supervision (ÖVS) zur Entwicklung eines Berufsbildes von Supervision, aber auch durch die Definition von Kriterien für Supervision im Rahmen der Psychotherapie durch den Berufsverband der Psychotherapeuten (ÖBVP). Eine analoge Entwicklung einer Professionalisierung ist ebenfalls für die Supervision im Bereich des Personzentrierten Ansatzes erkennbar.
Im vorliegenden Beitrag wird der Stellenwert des Personzentrierten Ansatzes auf der Basis einer Analyse von Daten aus der Studie „Supervision in Österreich” beurteilt. Insgesamt liegen in dieser Repräsentativerhebung die Einschätzungen von 636 Supervisoren/innen vor, von denen 99 eine abgeschlossene person-/bzw. klientenzentrierte Ausbildung (Psychotherapie bzw. Beratungsausbildung) besitzen.
Es bestätigt sich, dass der Person-/Klientenzentrierte Ansatz gut in der österreichischen Supervisionsszene vertreten ist. Es kann gezeigt werden, dass die berufliche Sozialisation das Selbstverständnis und die Ausübung der Supervision bestimmt. Die Supervisoren/-innen mit person-/klientenzentrierter Ausbildung weisen aufgrund ihrer Sozialisation ein eher „therapeutisches” Selbstverständnis auf, was u.a. in ihren sonstigen Tätigkeitsschwerpunkten, den Supervisionssettings, den Inhalten und den Orten der Supervision zum Ausdruck kommt.

Peter F. Schmid
Begegnung und Reflexion
Personzentrierte Supervision als Förderung der Person im Spannungsfeld von Persönlichkeitsentwicklung und Organisation
  
15-27

Drei grundlegende Positionen zur Supervision werden in diesem Beitrag behauptet und begründet:
1. Eine Diskussion über Supervision ohne Diskussion über das zugrunde liegende Menschenbild ist intellektuell unredlich. Die anthropologische Frage ist explizit zu stellen, will man verantwortungsbewusst an das Thema Supervision und die Arbeit als Supervisor bzw. Supervisorin herangehen. Aus personzentrierter Sicht kommt dabei die Frage nach der Person in den Blick.
2. Ein Supervisionsverständnis, das vorwiegend von Effizienz und Methodenfrage im herkömmlichen Sinn geprägt ist, ist menschlich unredlich. Supervisoren müssen sich der Frage stellen, wie sie ihre Rolle grundsätzlich definieren. Aus personzentrierter Sicht ist das die Frage, wie von den Supervisoren die Aufgabe eines Facilitators kunstgerecht wahrgenommen werden kann.
3. Theorie und Praxis von Supervision, die sich dem Diskurs über das politische Selbstverständnis des supervisorischen Handelns nicht stellen, sind ethisch unredlich. Aus personzentrierter Sicht ist Supervision keine Technologie, sondern die Kunst von Begegnung und Reflexion in einem gesellschaftspolitischen Zusammenhang. Sie ist, was immer sie sonst noch ist, eine sozialethische Disziplin. 
Dem weit verbreiteten Ansatz, Supervision als Methode zu sehen, wird hier die personzentrierte Position gegenübergestellt, Supervision als jene kunstvolle Beziehungsgestaltung zwischen Supervisor(en) und Supervisand(en) zu verstehen, die durch Begegnung und Reflexion zur authentischen, menschengerechten und emanzipatorischen Gestaltung der Arbeitswelt der betroffenen Personen, Teams und Organisationen in ihrer Wechselbeziehung beizutragen imstande ist.

Peter Frenzel
Personzentrierte Supervision:
Entwicklung durch dialogische Kreation funktionaler Wirklichkeiten in einer Umwelt der Organisation  
  28-39

In diesem Beitrag werden Aspekte aufgezeigt, wie Personzentrierte Supervision die aufgabenkonforme Reflexion beruflicher Situationen als Balance zwischen personaler und organisationaler Ebene realisieren kann. Ausgehend von einer spezifischen Auffassung des Personzentrierten Ansatzes, die konstruktivistische und systemtheoretische Aspekte berücksichtigt, gestaltet sich das Aufgabenverständnis des Personzentrierten Supervisors als das eines hilfreichen „Facilitators“, der mit weitgehendem Vertrauen in die Selbstorganisationsfähigkeiten der Person oder des Teams für manche Aspekte zeitgemäßen Managements lernförderliche Vorbildwirkungen und konstruktive Entwicklungsprozesse entfalten kann. Rund um diese Thesen wird zunächst das Interventionsfeld und der Aufgabenbereich von Supervision in Organisationen in einer Skizze dargestellt und dann einige ansatztypische Kernpunkte in ihrer Bedeutung und ihrem Potenzial für supervisorisches Handeln in Organisationen beleuchtet. Konsequenzen für die Ausbildung personzentrierter Supervisor/inn/en werden angedeutet.

Beatrix Mitterhuber
Person als Schaltstelle von Veränderungsprozessen
Eine Brille der mehrdimensionalen Betrachtung 
   40-43

Ist Veränderung und Entwicklung einer Institution denkbar ohne dass die Person sich für Veränderungen und Entwicklung öffnet? Organisationen sind nicht aus sich selbst entstanden, sondern sind von den steuernden Eingriffen von Personen abhängig. Dieser Frage und den Anforderungen an das berufliche und persönliche Selbstkonzept von Personen und dem Selbstverständnis von Organisationen soll in diesem kurzen Artikel nachgegangen werden.
Das Gelingen von Veränderungsprozessen ist von der Bereitschaft und Fähigkeit von Personen, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, abhängig. Ebenso ist die Bewältigung dieser von der ausreichenden Berücksichtigung und der Bereitstellung von Ressourcen durch die Organisation in großem Maße bedingt. Die Ausgewogenheit zwischen Stabilisierungstendenzen und Änderungstendenzen sollen auf allen strukturellen Ebenen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, um eine entsprechende Selbstkonzepterweiterung zu ermöglichen und einen adäquaten Umgang mit den Anforderungen zu entwickeln.

Helmut Schwanzar
Empathie als Veränderungskonzept und Erkennungsinstrument   44-48

Das empathische Verstehen von Personen in ihrer konkreten Arbeitssituation ist ein zentraler Punkt, der Veränderungsprozesse in Supervisionen ermöglicht und in Gang setzt. Dieser  Prozess wird anhand von sechs Punkten beschrieben. Die sich ständig wiederholende Abfolge von Erkenntnis und Entwicklung verändert ursprünglich vorhandene Inkongruenzen und führt die Personen und die Organisation als ganzes zu immer mehr Kongruenz, Flexibilität und Authentizität.

Wolfgang Schrödter
Wer oder was bringt soziale Gebilde in Bewegung?
Überlegungen zu Konservativismus, Wandel und Entwicklung in sozialen Gefügen
   49-55

Supervision und Beratung führen hinein in soziale Gefüge, die gemäß einer eigenen Logik operieren. Wir betreten damit ein neues, von der therapeutischen Arbeit zu unterscheidendes Terrain. Anhand von Beispielen und theoretischen Überlegungen werden Gedanken zur Methodik und Praxis des Verstehens institutioneller und organisationsbezogener Prozesse vorgestellt.

Geerd Schweers
Personzentrierter Ansatz und Supervision   56-61

Der Artikel untersucht einige Aspekte eines personzentrierten Verständnisses von Supervision. An einem Beispiel werden die Grenzen, aber auch Veränderungsnotwendigkeiten von personzentrierten Schlüsselbegriffen erläutert.
Thesen zur inhaltlichen und methodischen Veränderung werden vorgestellt. Der Vorstellung einer Rahmenmetapher in der Supervision folgen einige methodische Anregungen.

Peter F. Schmid
World Association for Person-Centered and Experiential Psychotherapy and Counseling
Das Selbstverständnis. Die neuen Statuten
 
    62-64

PERSON dokumentiert die Präambel, die Prinzipien und die Ziele der definitiven Statuten des „Weltverbands für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung“, die nach ausführlicher Diskussion von der letzten Generalversammlung in Chicago im Juni 2000 ebenso einstimmig beschlossen wurden wie die Änderung des bisherigen, provisorischen Namens des Weltverbandes. Das Europäische Netzwerk schloss sich an.

Rezension

Wolfgang W. Keil
Sander, Klaus, Personzentrierte Beratung. Ein Arbeitsbuch für Ausbildung und Praxis    65

Link: Tagung "Veränderungskonzepte in der Supervision", veranstaltet von IPS der APG, ÖGwG und ÖBVP, 12.-13. 11. 1999, Wien, Am Spiegeln


Heft 1|2001

Wolfgang W. Keil / Sylvia Gaul
Editorial
   3

Hermann Spielhofer
Organismisches Erleben und Selbst-Erfahrung
Ein Beitrag zur Diskussion der anthropologischen und persönlichkeitstheoretischen Grundlagen im Personzentrierten Ansatz 
   5

Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, die Konzepte Rogers' sowie deren anthropologische und philosophische Grundlagen im Lichte aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Paradigmen neu zu diskutieren. Der zentrale Aspekt im Menschenbild Rogers' und die Grundannahme seiner Theorie der Persönlichkeit ist der Begriff des „Organismus“ und der darin wirksamen „Aktualisierungstendenz“. Trotz der Bedeutung für die Theoriebildung bleibt dieses Konzept allerdings vage und zum Teil widersprüchlich. Vor allem wird bei Rogers nicht klar unterschieden zwischen dem Organismus als körperlich-biologischem Substrat und dem organismischen Erleben als psychologische Kategorie.
Der Begriff des „Organismus“ als Erfahrungskategorie soll hier unterschieden werden von dem des Körpers, analog zur phänomenologischen Differenzierung in Körper und Leib, in an sich und für sich Seiendes und sich ausschließlich auf das (organismische) Erleben beziehen. Die Entwicklung und Ausprägung des organismischen Erlebens bzw. unserer Bedürfnisse und Emotionen, als wesentlicher Aspekt der Konstituierung des Individuums, erfolgt im Rahmen der Vermittlung von menschlicher Natur und Erfahrung, von Kausalität und Intentionalität und damit wird auch die Leib-Seele-Problematik in einen anderen kategorialen Rahmen gestellt. Die Aktualisierungstendenz wird demgegenüber als „übergeordnetes Sinnprinzip“ gesehen, bei der es ganz allgemein „um die Natur des Prozesses geht, den wir Leben nennen“ (Angyal, 1941) sowie als zentraler Aspekt im Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes.
Außerdem soll hier neben dem „Selbst“ als Objekt unserer (Selbst-)Erfahrung oder dem „phänomenalen Feld“ ein „Ich“ oder Subjekt als eigene Instanz diskutiert werden, im Sinne eines sinnstiftenden Zentrums und als Voraussetzung von Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung. Das Selbst wird als eine Konstruktion betrachtet, die das Subjekt aus bruchstückhaften, zum Teil präverbalen und nicht symbolisierten Erfahrungen, Erinnerungsbildern, Bedürfnissen usw. gestaltet. Die Auswahl und Bewertung dieser Elemente des Selbstbildes erfolgt auf der Basis unseres Lebensentwurfs, unserer Intentionalität. 

Gerhard Stumm
Der Personzentrierte Ansatz und die Selbstpsychologie   19

Nachdem eingangs Motive des Autors für den vorliegenden Vergleich dargelegt werden, befasst sich der Beitrag mit einigen biographischen Aspekten der beiden Gründerpersönlichkeiten, die auch Hinweise auf ihre theoretischen Schwerpunktsetzungen liefern. Daran knüpfen sich Betrachtungen zum philosophischen Hintergrund der beiden Ansätze, ihre persönlichkeitstheoretischen Konzeptionen (vor allem zum Verständnis des Selbst, aber auch von Aggression und Sexualität) und eine therapietheoretische Skizze (vor allem zur Rolle der Empathie und zur Einstellung zu Übertragung und Deutung), die auch das Verhältnis von Beziehung und Technik illustrieren. Die Darstellung zeigt, dass neben signifikanten Unterschieden in Theorie und Praxis auch einige bedeutsame Verwandtschaften bestehen. Die Selbstpsychologie, die sich als moderne Psychoanalyse versteht, bezieht dabei z.B. im Erfahrungsbezug und mit der hohen Priorität der Empathie eine Position, die Rogers bereits einige Jahrzehnte früher eingenommen hat. Schließlich wird der Versuch unternommen, einige Konzepte der Selbstpsychologie herauszusondern, die für die Klientenzentrierte Psychotherapie wertvolle Anregungen und Bereicherungen bieten.

Irmgard Fennes
Im Prozess der Wandlung
Spirituelle Aspekte in der Personzentrierten Psychotherapie 
  32

Der Personzentrierte Ansatz orientiert sich an einer Kraft, die potenziell Wandlung und Entwicklung fördert – eine evolutionäre Kraft, die nach Erhaltung und Entfaltung des Lebendigen drängt. Ich gehe der Frage nach, was passiert, wenn wir uns der Aktualisierungstendenz überlassen, und beschreibe, dass dies zu Erfahrungen der Transzendenz und zu Spiritualität führen kann.
In meinem Leben nimmt Spiritualität einen zentralen Platz ein, und meine therapeutische Arbeit hat sich dadurch verändert. Ich beleuchte hier einen wesentlichen Ausschnitt meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung. Es leitet mich die Überzeugung, dass die Person der Psychotherapeutin einen bedeutenden therapeutischen Faktor darstellt.
Ich stelle fest, dass es mir Mut abverlangt, meine sehr persönlichen Gedanken zum Thema Spiritualität, und wie ich sie in Bezug zur Personzentrierten Psychotherapie sehe, zu veröffentlichen. Es ist eine Angelegenheit des Herzens, nicht in erster Linie des Verstandes, und ich bewege mich in diesem Artikel an der Grenze des Aussprechbaren. Ich hoffe damit  unter Personzentrierten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zur vorliegenden Thematik anzuregen.

Elisabeth Zinschitz
Prä-Therapie – Eine Antwort auf eine lange nicht beantwortete Frage
Die Klientenzentrierte Psychotherapie in der Arbeit mit psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen
    44

Den Lesern wird hier eine Einführung in die Prä-Therapie von Garry Prouty geboten. Diese Vorgehensweise führt uns dort, wo die klientenzentrierte Theorie in Bezug auf die erste von Rogers formulierte Bedingung für therapeutische Veränderung offen geblieben ist, weiter, indem sie die Herstellung und Festigung von psychologischem Kontakt ermöglicht und so einen Zugang zu Klienten mit psychotischem Erleben oder kognitiven Behinderungen bietet. Darüber hinaus wird dargestellt, wie die prä-therapeutischen Reflexionen auch als eine Form von früher empathischer Resonanz wirksam sind.

Garry Prouty
Carl Rogers und die experienziellen Therapieformen: eine Dissonanz?   52

Anlässlich der Auseinandersetzungen bezüglich der Schaffung übergreifender Organisationen, die mittlerweile u. a. auch zur Umbenennung unseres Weltverbandes (in: "Weltverband für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung") geführt haben, äußert Garry Prouty seine Sorge darüber, dass die Klientenzentrierte Therapie von einem experienziellen "Zeitgeist" absorbiert und ihr Wesen darin eines Tages aufgelöst werden könnte. Die Betonung experienzieller Faktoren statt der Beziehung als wesentlichem therapeutischen Faktor stellt für Prouty einen mit Rogers nicht mehr zu vereinbarenden Paradigmenwechsel dar.
In seiner Argumentation erläutert Prouty zunächst, dass Rogers zwar durchaus von Gendlins experienziellem Konzept beeinflusst ist, er aber "experiencing" immer als Resultat (abhängige Variable) der therapeutischen Bedingungen (Grundhaltungen) und nicht als Ursache (unabhängige Variable) der therapeutischen Veränderung verstanden hat. Als weiteres Wesensmerkmal des Konzepts von Rogers wird die nicht-direktive Haltung des Therapeuten herausgestellt. Die Tatsache, dass Rogers die nicht-direktive Haltung nicht definitiv in seine Therapietheorie eingebaut hat, wird von Prouty als äußerst bedeutsames historisches Versäumnis eingestuft. Auf theoretischer Ebene wird es dadurch grundsätzlich möglich, die Grundhaltungen, solange sie jedenfalls gegeben sind, mit Techniken und Methoden zu kombinieren. 
Als prominentesten Vertreter der experienziellen Methoden erläutert Prouty in der Folge kurz den prozess-experienziellen Ansatz von Greenberg, Rice & Elliott und stellt dabei dessen Prozessdirektivität in den Mittelpunkt. Seine Analyse dieses Ansatzes ergibt dann vor allem eine technisch-diagnostische Ausgerichtetheit des Therapeuten, die einer vollen empathischen Ich-Du-Beziehung nicht entspricht, sowie einen phänomenologischen Reduktionismus, bei welchem das Experiencing der Person und nicht ihr Selbst insgesamt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wird.
Mit seiner Darstellung möchte Prouty keinesfalls die Wirksamkeit des prozess-experienziellen Ansatzes bezweifeln, wohl aber dessen Dissonanz zum Konzept von Rogers aufweisen bzw. eine Diskussion dieser Thematik einleiten.

Godfrey T. Barrett-Lennard
Levels of loneliness and connection: Crisis and possibility
   58

In diesem Artikel beschreibt Barrett-Lennard verschiedene Formen von Einsamkeit auf der individuellen Ebene, auf der Ebene enger Beziehungen sowie auf der Ebene der Zugehörigkeit zu größeren Gemeinschaften und diskutiert anschließend Aspekte und Möglichkeiten der Heilung auf allen diesen Ebenen. Zu Beginn unterscheidet er zwischen einem Mit-sich-selbst-Sein einerseits als positiver Form der Einsamkeit und einer schmerzhaften Einsamkeit andererseits. Beide Zustände sind nicht absolut durch die An- bzw. Abwesenheit eines Anderen bedingt.
Im Folgenden stellt er drei verschiedene Arten von Einsamkeit dar:
1) Selbstentfremdung, wobei der Mensch nicht mit sich selbst in Kontakt ist, sich innerlich gespalten fühlt und einen Sinnverlust sowie einen Verlust des Selbst erlebt.
a. Eingeengte (trichterähnliche) Selbst-Wahrnehmung. Die Bewertungsbedingungen haben ein Selbstkonzept entstehen lassen, das nicht immer mit dem Erleben übereinstimmt. Das führt zu Inkongruenz (Angst-, Schuldgefühle). Im positivem Fall kann es zu Wachstum führen, da es uns dazu veranlasst, etwas zu unternehmen.
b. Sinnverlust, Machtlosigkeit, Verzweiflung, wie sie durch einen Verlust der Existenzbasis oder einer wichtigen Person, durch massive körperliche Veränderungen oder durch Veränderung der Umgebung entstehen.
c. Akuter Selbstverlust in Form einer Schizophrenie oder einer ähnlichen Form des Zusammenbruchs.
d. Gefühl der Leere oder eines nie gestillten Hungers nach Identität, nach einem Ich mit bestimmten Eigenschaften und einer kontinuierlichen Orientierung.
2) Zwischenmenschliche Einsamkeit
Unsere persönliche Identität ist immer mit wichtigen Beziehungen verbunden. Unser Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung bedingt zugleich das Potential für die Deprivation der Sehnsucht nach einer engen Verbindung. Mangel an Erfahrungen mit Beziehungen führt nicht nur dazu, dass wir Anderen als Fremden gegenübertreten, sondern auch dass wir dem Prozess des Kennenlernens und Beziehung-Aufbauens fremd gegenüberstehen (ohne uns dessen bewusst zu sein). Heutzutage entstehen oft „funktionelle Beziehungen“, die nicht um ihrer selbst willen bestehen, sondern für einen gewissen Zweck, was die Einsamkeit verstärkt.
3) Einsamkeit auf der Gemeinschaftsebene, das Gefühl, nicht zu einer größeren Gemeinschaft zu gehören. Vor allem  in unserer westlichen Kultur gibt es weniger Eingebundenheit in der Gemeinschaft. Dieser Mangel an Wurzeln oder Zugehörigkeitsgefühl ist abträglich für das Identitätsgefühl.
Im Anschluss daran verweist Barrett-Lennard auf die Ressourcen von Psychotherapie für die Heilung der Beziehungsfähigkeit auf allen diesen Ebenen. Dabei muss jedoch die ganze Spannbreite von menschlichem Engagement berücksichtigt werden: es geht um die Heilung der Beziehungen (der Sub-Selbste) innerhalb des Selbst, um die Heilung der intimen und der funktionalen persönlichen Beziehungen, der Zugehörigkeit zu Organisationen und zu gesellschaftlichen sowie kulturellen oder religiösen Gemeinschaften sowie um die Heilung der Verbundenheit mit der Natur und dem Kosmos. Zum Abschluss wird die Frage aufgeworfen, ob unsere heutige Kultur zwangsläufig Entfremdung und Einsamkeit verstärken muss. Neben der übermächtigen Tendenz einer isolierenden und einseitig technologisch-ökonomischen Globalisierung sieht Barrett-Lennard auch gewisse Tendenzen einer sich positiv entwickelnden Zivilisation.

Wolfgang W. Keil
Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie der ÖGWG in der Ukraine 1994-1999   65

Der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) hat in den Jahren 1994 - 1999 ein großangelegtes Psychotherapie-Ausbildungsprojekt in der Ukraine durchgeführt, an welchem die ÖGwG intensiv mitgearbeitet hat. Es ging dabei darum, vielen im psychosozialen Feld in Osteuropa tätigen Kolleginnen und Kollegen eine umfassende Möglichkeit zu bieten, bestimmte im westlichen Europa vertretene psychotherapeutische Richtungen - darunter auch die Klientenzentrierte Psychotherapie -  in einer authentischen Weise kennen zu lernen und sich darin auszubilden. Im folgenden Artikel werden die Entstehung des Gesamtprojekts, der Kontext der psychotherapeutischen Situation in der Ukraine, der Verlauf des Projekts, sowie vor allem die Planung und Durchführung des von der ÖGwG betreuten Teils der Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie dargestellt.

Rezensionen

Sylvia Gaul
Godfrey T. Barrett-Lennard, Carl Rogers' Helping System. Journey & Substance   74

Jobst Finke
Dietrich H. Moshagen (Hrsg.), Klientenzentrierte Therapie bei Depression, Schizophrenie und psychosomatischen Störungen   77


2|2001              Klicken Sie hier für das Cover

100 Jahre Carl Rogers

Gerhard Stumm / Jochen Sauer
Editorial   3  

 

Frank Margulies

Chéres collègues et chers collègues de la Suisse romande   5

Gerhard Stumm
Carl Ransom Rogers   7


Fachbeiträge

Hans-Peter Ratzinger und Elisabeth Zinschitz
Innenansichten – Außenansichten
Carl Rogers im Licht biografischer Texte  
9

 

Dieser Artikel gibt anlässlich des 100jährigen Geburtstages von Carl Rogers eine Übersicht über dessen Leben sowie eine Zusammenschau der existierenden biografischen Schriften. Beschrieben wird Carl Rogers anhand autobiografischer Texte sowie aus der von persönlichen Erfahrungen geprägten Sicht seiner Kinder. Ergänzt wird dies durch die biografischen Arbeiten von Howard Kirschenbaum, Brian Thorne, David Cohen und Norbert Groddeck, die ihre Darstellungen von Rogers Lebengeschichte mit der Entwicklung der Theorie des Personzentrierten Ansatzes verknüpfen. Die vorliegende Darstellung geht auf die unterschiedlichen Schwerpunkte, die in diesen drei Annäherungen gesetzt werden, ein.

 

Zur Aktualität von Carl Rogers aus heutiger Sicht
Zwölf
Perspektiven   
20

Ein Kernstück dieses Schwerpunktheftes zu Carl Rogers stellen Kommentare von renommierten Repräsentanten des Personzentrierten Ansatzes aus sechs Ländern zu wesentlichen Arbeitsbereichen und zentralen Aspekten seines breiten Schaffens dar - erweitert um ein kurzes Statement von Tom Greening, immerhin Herausgeber des „Journal of Humanistic Psychology“. Den Anfang macht Natalie Rogers, Carls’ Tochter, die mit ihm vor allem in der Encounterperiode zusammen gearbeitet und in weiterer Folge ihre „Expressive Arts Therapy“ entwickelt hat, dabei auf die von ihm formulierte Theorie der Kreativität zurückgreifend. Jürgen Kriz, Jochen Eckert und David Cain befassen sich in ihren Beiträgen jeweils mit Rogers als Wissenschafter und Psychotherapieforscher bzw. auch mit Forschungsergebnissen, wie die Klientenzentrierte Psychotherapie in der Praxis abschneidet.
Hans Swildens würdigt in seinem Artikel einerseits die praktischen Verdienste von Rogers, relativiert zugleich aber dezidiert und kritisch die von Rogers vertretene humanistische Grundposition und seine gesellschaftspolitischen Exkurse. Die Therapietheorie ist bei Finke und Greening angesprochen: Während ersterer die Grundprinzipien des Anerkennens, Verstehens und Begegnens herausarbeitet, verblüfft unser amerikanischer Kollege mit der provokanten These, dass Rogers direktiv am inneren Bezugsrahmen der Klienten interessiert war. Entwicklungstheoretischen Fragestellungen, ein Aspekt, den Rogers nur am Rande streifte, gehen Eva-Maria Biermann-Ratjen und Diether Höger nach: In ihren Stellungnahmen zeigen sie auf, wie sehr die personzentrierte Theorienbildung in diesem Bereich sich doch mit modernen Konzepten aus der Säuglingsforschung und Bindungstheorie verträgt. Schließlich widmen sich drei Statements gesellschaftlichen Fragestellungen wie der Friedensarbeit, die Michael Gutberlet in den Blick nimmt, der Bildung durch Gruppenarbeit, wie sie von Maureen O’Hara und John Wood, langjährigen Kollegen in der Encounter-Gruppenarbeit, propagiert wird, und der feministischen Perspektive. In den beiden erstgenannten Gebieten war Rogers hochaktiv, für die Frauenfrage war er sensibilisiert. Dass sich hier selbst für einen solch feinfühligen Mann wie Carl Rogers Grenzen auftaten, wird in Irene Fairhursts Ausführungen deutlich.

Natalie Rogers
Carls Rogers
Theorie der Kreativität ins Leben umsetzen  
21

 

Jürgen Kriz
Rogers
Verhältnis zur Wissenschaft  
23

 

Jochen Eckert
Zur Entwicklung der klientenzentrierten Psychotherapieforschung 
  27

 

David J. Cain
„Die Fakten sind freundlich“
Belege aus der Forschung für die Effizienz der Klientenzentrierten und Experienziellen Psychotherapien  
29

 

Hans Swildens
Carl Rogers – Übernahme der Erbschaft, ohne Idealisierung  
32

 

Jobst Finke
Die Therapietheorie der Personzentrierten Psychotherapie  
34

 

Tom Greening
Carl Rogers als “direktiver” Psychotherapeut  
37

Eva-Maria Biermann-Ratjen
Zur Entwicklungspsychologie von Rogers  
38


Diether Höger

Rogers und die Bindungstheorie  
42

 

Michael Gutberlet
Friedensarbeit im Sinne von Carl Rogers beginnt in der Person. Jetzt!   45

 

Irene Fairhurst
Das Werk von Carl Rogers aus einer feministischen Perspektive   48

 

Maureen O’Hara und John K. Wood
Das Bewusstsein von morgen kultivieren: Der personzentrierte Prozess als transformierende Schulung   51

 

Barbara Reisel
The clinical treatment of the problem child
Carl Rogers als Kinderpsychotherapeut 
  55

Der Artikel ist die erstmalige - und zudem kommentierte - Übersetzung eines Teiles der 1939 erschienenen Publikation von Carl Rogers „The Clinical Treatment of the Problem Child“. Rogers bezieht sich in diesem Buch auf sein Erleben und seine langjährige Erfahrung als Kinder- und Familientherapeut und zeigt sich auf der Suche nach Konzepten, die dieser Erfahrung entsprechen. Dabei streicht er die Bedeutung der emotionalen Beziehung zwischen Kind und Therapeut hervor und formuliert Ziele und Haltungen für die therapeutische Arbeit, die als Geburtsstunde des Personzentrierten Ansatzes angesehen werden können.
Alle grundlegenden Kennzeichen und Ansätze, die eine personzentrierte Therapie- und Persönlichkeitsentwicklungstheorie ausmachen, sind bereits in diesem frühen Werk von Rogers enthalten. Die Lektüre dieses Buches bietet noch immer aktuelle Standpunkte in Bezug auf die Rahmenbedingungen therapeutischer Arbeit im Familienkontext und macht die Notwendigkeit deutlich, die reale Lebenssituation, die Ressourcen der Familie und der unmittelbaren Umgebung des Kindes in die Therapieplanung miteinzubeziehen. Rogers war damit bereits 1939 in vielen Überlegungen seiner Zeit voraus.

Christian Korunka, Nora Nemeskeri und Joachim Sauer
Carl Rogers als Psychotherapieforscher
Eine kritische Würdigung  
68

Carl Rogers war nicht nur der Begründer der Personzentrierten Psychotherapie, er gilt auch als der Begründer der empirischen Psychotherapieforschung. Seit den frühen 1940er Jahren wurden über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren von Rogers und seinen Mitarbeitern zahlreiche Arbeiten zur Psychotherapieforschung veröffentlicht, die bis heute hohe Bedeutung besitzen. Dieser Beitrag setzt sich das Ziel einer kritischen Würdigung von Carl Rogers als Therapieforscher. Dabei werden die drei wichtigsten Phasen der Forschung von Carl Rogers genauer dargestellt und aus heutiger Sicht bewertet. Die frühe, qualitative Forschungsphase in den 1940er Jahren wird anhand der „Parallelstudien“ vorgestellt. Exemplarisch für die empirische Forschungsphase in Chicago werden die Arbeiten im Sammelband von Rogers und Dymond präsentiert. Als wichtigste Forschungsarbeit der späteren Phase wird die „Wisconsin-Studie“ kritisch gewürdigt. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Arbeiten zur Psychotherapieforschung von Carl Rogers bis heute in vieler Hinsicht als vorbildlich und paradigmatisch betrachtet werden können. 

 

Wolfgang W.Keil
Das für Psychotherapie notwendige Erleben
Oder: Personzentrierter und experienzieller Ansatz gehören zusamme
  90

 

Ausgehend von der Betrachtung der für Psychotherapie nötigen Art und Tiefe des inneren Erlebens wird in diesem Artikel die wesentliche Zusammengehörigkeit des Personzentrierten und des Experienziellen Ansatzes erörtert. In einer ersten Annäherung wird ein tiefes und empathisches Sich-Einlassen auf das eigene innere Erleben als unabdingbar für einen psychotherapeutischen Prozess beschrieben. Gendlin hat dies prägnant mit den Begriffen des implizit wirksamen Experiencing bzw. des Felt Sense beschrieben. Es wird dargestellt, dass Rogers Gendlins Experiencingkonzept voll übernommen hat, dass er jedoch in seinem Therapiekonzept das Hauptaugenmerk auf das Erleben der Therapeutin richtet. Gendlin vertritt die gleiche Auffassung, legt jedoch den Akzent darauf, dass durch die therapeutische Kommunikation das Experiencing des Klienten wirklich berührt werden muss. Diese Akzentverschiebung wird bisweilen bis zur Unvereinbarkeit von Personzentrierter und Experienzieller Psychotherapie vergrößert. Als Beispiele dafür werden die Erwägungen von Brodley, Prouty und Schmid kurz referiert. Diesen wird entgegen gehalten, dass es psychologisch gesehen unmöglich ist, einen Widerspruch zwischen der Person und ihrem Erleben zu konstruieren und dass Psychotherapie nicht eindimensional bzw. dichotomisierend als nur "technizistisch" und "direktiv" oder ausschließlich als volle personale Begegnung verstanden werden darf, sondern immer eine volle Integration dieser Gegenpole erreicht werden muss, wenn es sich um Psychotherapie handeln soll.

 

Anna Auckenthaler
Die Gesprächspsychotherapie vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Klinischer Psychologie und Psychotherapie   98

 

Der zunehmenden Ausgrenzung der Gesprächspsychotherapie aus den Lehrbüchern zur Klinischen Psychologie und Psychotherapie wird die implizite Anerkennung gesprächspsychotherapeutischer Annahmen und Prinzipien im gegenwärtigen Psychotherapieverständnis gegenübergestellt.

Glosse

Peter F. Schmid
Herausforderungen.
Neun Vignetten zum Stand eines Syntagmenwechsels 
  103

 

Die Auswirkungen des Syntagmenwechsels, die durch das Werk von Carl Rogers in die Psychotherapie und darüber hinaus in die verschiedensten Bereiche zwischenmenschlichen Zusammenlebens gekommen sind, lassen sich auch hundert Jahre nach seinem Geburtstag noch nicht zur Gänze absehen. Sein Erbe ist bei weitem nicht ausgelotet: Auch wenn die Auswirkungen seiner reichen Arbeit oft nicht mehr mit seiner Person verbunden werden, sein Ansatz ist allenthalben zu finden. Allerdings wird dem emanzipatorischen Konzept — kränkend und bedrohlich für Autoritäten und Experten verschiedenster Art — nachhaltig Widerstand geleistet, der sich unter anderem von außen in Ignoranz und Verharmlosung, von innen in Verwässerung, Eklektizismus und Methodenvermischung zeigt. Der Autoritätsgläubigkeit und dem Kontrollbedürfnis setzt der Ansatz die humanistischen Vorstellungen von Vertrauen und Selbstkontrolle entgegen, was ihn auch politisch “gefährlich” macht. In dieser Glosse werden einige der Herausforderungen skizziert, die vom Ansatz ausgehen und vor denen der Ansatz selbst steht.

Interviews und Roundtable-Gespräch

Karin Hegar, Margret Katsivelaris, Martina Kucera, Frank Margulies, Michael Rehrl, Michael Schwarz, Maria Theurer und Harald Erik Tichy
Zur Aktualität des Rogersansatzes in der heutigen Psychotherapie-Ausbildung
Statements von Ausbildungsteilnehmer/innen aus der APG, ÖGwG und SGGT   109

Profil zeigen - zum Hundertsten ein Institut. Interview zur Eröffnung des PCA-Instituts in Zürich
geführt von
Kathrin Roth-Staudacher mit Bettina Bacher   118


Rezensionen

 

Margarethe Letzel
Frenzel P., Keil W.W., Schmid P.F., Stölzl N. (Hg.), Klienten-/ Personzentrierte Psychotherapie. Kontexte, Konzepte, Konkretisierungen   120


1|2002              Klicken Sie hier für das Cover

Gerhard Stumm / Christian Korunka / Elisabeth Zinschitz
Editorial   3

Fachbeiträge

Howard Kirschenbaum
Carl Rogers’ Leben und Werk: Eine Einschätzung zum 100. Jahrestag seines Geburtstags   5

Dieser Artikel gibt einen Überblick über das Leben und Werk von Amerikas einflussreichstem Berater und Psychotherapeuten Carl Rogers (1902–1987) und seinen zahlreichen Beiträgen auf dem Gebiet der Beratung. Er entwickelte den nicht-direktiven, Klientenzentrierten bzw. Personzentrierten Ansatz für Beratung und die helfende Beziehung. Er machte den Begriff „Klient“ populär, war die erste Person, die Beratungssitzungen auf Tonträger aufzeichnete, verwischte die Grenzen zwischen Beratung und Psychotherapie und führte mehr Forschung zu Beratung und Psychotherapie durch, als je zuvor gemacht worden war. Er war eine Leitfigur in der humanistischen psychologischen Bewegung. In seinen späteren Jahren wandte er den Personzentrierten Ansatz an, um Konflikte zwischen Gruppen sowie internationale Konflikte zu lösen. Sein Einfluss ist sowohl ein geschichtlicher als auch ein gegenwärtiger, da die Arbeit zum Klientenzentrierten Ansatz weitergeht und die aktuelle Forschung viele von Rogers’ früheren Beiträgen validiert.

Peter F. Schmid
Die Person im Zentrum der Therapie. Zu den Identitätskriterien Personzentrierter Therapie und zur bleibenden Herausforderung von Carl Rogers an die Psychotherapie     16

Carl Rogers hat nachdrücklich die Person ins Zentrum der Psychotherapie gestellt. Damit steht der Mensch in seiner unaufgebbaren Dialektik von Selbstbestimmung und Beziehungsangewiesenheit im Mittelpunkt von therapeutischer Wissenschaft, Forschung und Praxis, und es gehört zum unaufgebbaren State of the Art, Psychotherapie als Kunst der personalen Begegnung zu verstehen. Mit seinem Person–zentrierten Ansatz gab Rogers somit entscheidende Impulse für die Entwicklung der Psychotherapie insgesamt. Wenngleich sich gegenwärtig ziel- und methodenorientierte Richtungen aufgrund der Forderungen nach Effizienzmaximierung und Erfolgsorientierung als quotenträchtig erweisen, so greifen zunehmend auch ganzheitliche Konzepte und ein beziehungsorientiertes Verständnis in verschiedenen Schulen Platz. Dies ist durchaus als Einfluss des Personzentrierten Ansatzes zu sehen. Dennoch bleiben diese Tendenzen, oft weit, hinter dem radikalen Syntagmenwechsel von Rogers zurück. Dasselbe gilt auch für Entwicklungen innerhalb des Ansatzes, die ihn selbst verwässern oder verharmlosen und für solche, die ihn vereinnahmen. Rogers hat mit seinem Werk für die gesamte Zunft einen reichen Auftrag hinterlassen – mit einem Ansatz, dessen tiefer Humanismus und dessen kritisches Potenzial innerhalb und außerhalb des Personzentrierten Ansatzes bei weitem nicht eingeholt ist.
Zudem hat sich Rogers wiederholt eine Weiterentwicklung seiner Theorie gewünscht. Der folgende Beitrag anlässlich des hundertsten Geburtstages versteht sich in diesem Sinne und unternimmt eine doppelte Standortbestimmung: Zum einen nach außen hin als Anfrage an die verschiedenen Schulen der Psychotherapie, wieweit sie sich den Herausforderungen von Carl Rogers stellen, und an den Ansatz selbst, wie weit er sich als eine solche Herausforderung an die Psychotherapie und Gesundheitspolitik der Gegenwart versteht. Zum anderen nach innen hin, an die „personzentrierte und experienzielle Familie“, als Frage, wo wir stehen und wohin wir gehen, somit als ein Beitrag zur Frage der Identität und Zukunft. Angesichts der verwirrenden Positionsvielfalt in der Psychotherapie im Allgemeinen und deren personzentrierter Ausrichtung im Besonderen wird die Frage nach den Kriterien für eine Identitätsbestimmung gestellt. Dieser Frage nach dem „Gesicht“ und damit der Erkennbarkeit des Personzentrierten Ansatzes wird sodann anhand von unterscheidenden Charakteristika nachgegangen, die ihrerseits wieder als identitätsstiftend verstanden werden. Aus einem am Begründer orientierten Verständnis personzentrierter Anthropologie, Erkenntnistheorie und Ethik und den aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen ergeben sich provokante Anforderungen für weitere Entwicklungen in Gesellschaft und Psychotherapie. Durch die Frage nach den unterscheidenden Kriterien werden einige dieser Herausforderungen für den Personzentrierten Ansatz selbst wie für andere therapeutische Orientierungen sichtbar.

Wolfgang W. Keil
Zur Erweiterung der personzentrierten Therapietheorie    34

Um die klinischen Aspekte der Personzentrierten Psychotherapie deutlicher abzubilden, sollte deren Therapietheorie erweitert werden, dies jedoch nicht im Sinn einer Ergänzung durch andere Konzepte, sondern im Sinn einer Explikation des implizit Enthaltenen. Eine erste Erweiterung des Konzepts von Rogers kann in Gendlins Experiencing-Theorie gesehen werden. Hier wird die von den Grundeinstellungen des Therapeuten auszulösende Art und Tiefe des inneren Erlebens der Klientin, die für Psychotherapie erforderlich ist, und die von Rogers nicht ausformuliert wurde, voll ausgearbeitet.
Weitere klinische Aspekte werden explizit, wenn – ausgehend von Rogers’ Persönlichkeitstheorie – bedacht wird, dass und auf welche Weisen der Psychotherapeut  ermöglichen soll, dass inkongruentes, abwehrendes oder leeres Erleben der Klientin sich zu implizit wirksamem, authentischem Erleben verändern kann. Der Therapeut muss hierbei das Erleben der Klientin im Sinn einer prozessualen Diagnostik wahrnehmen und dieses allmählich mittels hermeneutischer Empathie aus der lebensgeschichtlichen Bedeutung heraus verstehen lernen. Darüber hinaus ist hier auch zu denken an schwer zu verstehende Erlebensformen, wie sie von frühen Störungen und Entwicklungsstagnationen her bedingt sind (u. a. „fragile processes“ nach Warner) sowie an „präsymbolische“ Erlebensformen (nach Prouty). Eine erweiterte personzentrierte Therapietheorie sollte – und dazu wird in diesem Beitrag ein Versuch unternommen – demnach generell darlegen, wie der Therapeut solches Erleben wahrnehmen kann (diagnostisches Moment) und v. a. auf welchen Wegen die Veränderung solchen Erlebens zu implizit wirksamem Experiencing und kongruentem Erleben geschehen kann (Änderungswissen). Darüber hinaus ist auch zu umreißen, welche professionelle Kompetenz der Therapeut aufzuweisen hat, um derartige Veränderungen in der Praxis zu ermöglichen bzw. zu fördern. Diese Kompetenz wird hier v. a. in der Fähigkeit, eine intensive Arbeitsbeziehung herzustellen, sowie in der Fähigkeit, auf vielen verschiedenen Ebenen von Symbolisierung arbeiten zu können, gesehen.

Margaret S. Warner
Psychologischer Kontakt, bedeutungstragende Prozesse und die Natur des Menschen.
Eine Neuformulierung personzentrierter Theorie
    45

Margaret Warner möchte in diesem Beitrag das personzentrierte Konzept vom menschlichen Kontakt umfassend neu formulieren und dessen Bedeutung für das gesamte Menschenbild des Ansatzes aufzeigen. Zunächst würdigt sie Rogers’ minimale Definition vom „psychologischen Kontakt“ sowie Proutys Ausweitung und Verschiebung derselben. Dabei wird der essenzielle Zusammenhang von psychologischem Kontakt mit dem Verarbeiten („processing“) von organismischer Erfahrung bzw. dem Definieren von deren Bedeutung herausgearbeitet. Diese Prozesse dürfen weder mechanistisch (wie Ursache-Wirkungs-Sequenzen) noch so verstanden werden, als ob dabei unterschwellig prä-existierende („verdrängte“) Phänomene eine Rolle spielten. Die Sichtweise, dass wir fähig sind, innerhalb zwischenmenschlicher Interaktion vielfältig disparate Erfahrungen integrativ in ihrer Bedeutung zu erfassen und diese Bedeutungen kreativ immer neu zu reorganisieren, wird gestützt durch Hypothesen der Evolutionspsychologie (bereichsübergreifendes Denken) und der Bindungstheorie (Lernen von kulturell adäquatem Aushandeln von Bedeutung). Dementsprechend definiert Warner Kontakt als grundlegende Fähigkeit des Organismus, sich (zu sich selbst wie mit anderen) bedeutungsvoll gegenwärtig erleben zu können. Es wird ausführlich dargelegt, welche Rolle dabei „weiche“ Bedeutungen wie subjektive Motive, Selbst(bilder) usw. spielen und wie aus diesen immer ein kohärenter und vielen Zwecken zugleich dienender Bedeutungszusammenhang („multi-purpose narrative“) geschaffen werden kann. Damit werden gleichzeitig viele Aspekte des personzentrierten Verständnisses von der Natur Menschen konkretisiert, geklärt und integriert. Abschließend erörtert die Autorin ihr aus diesem Ansatz entwickeltes einfühlsames Verständnis von Personen mit Störungen im Verarbeiten von Erfahrungen und im Kontakt („fragile process“, „dissociate process“) und umreißt den personzentrierten therapeutischen Umgang mit ihnen.

Bernd Heimerl und Inge Frohburg
Empathie in der psychotherapeutischen Praxis
Eine empirische Untersuchung zur Frage ihrer Dimensionalität
   59

Empathie ist ein komplexes Konstrukt, bei dem auf theoretischer Ebene häufig zwischen kognitiven und emotionalen Anteilen unterschieden wird. Das Ausmaß der individuellen Realisierungsmöglichkeiten der genannten Empathiekomponenten kann mit Hilfe eines Empathie-Selbsteinschätzungsbogens von Davis (1983) (deutsche Übersetzung von Kleiber et al. 1992) erfasst werden. Die Auswertung der Fragebogendaten von 222 Psychotherapeuten ergab unabhängig von der gewählten Psychotherapiemethode ähnliche Ausprägungsgrade, eine hohe Interkorrelation der dimensionsbezogenen Skalen und Hinweise auf den Einfluss der Berufsdauer auf die Empathie. Aus den Selbsteinschätzungen der praktisch tätigen Psychotherapeuten lassen sich damit die konzeptualisierten Dimensionen von kognitiver und emotionaler Empathie nicht bestätigen.

Gert-Walter Speierer
Qualitätskontrolle und Prozessevaluation in der personzentrierten Selbsterfahrungsgruppe
Empirische Ergebnisse
   65

Gegenstand der Arbeit ist die Frage, in welchem Ausmaß spezifische Ziele der personzentrierten Selbsterfahrungsgruppe erreicht werden. Dazu wurden 172 GruppenteilnehmerInnen von 16 Gruppen mit je 10–15 Personen vor Beginn und nach dem Ende ihrer bis zu 40 Stunden dauernden Gruppenerfahrung sowie nach jeder Gruppensitzung mit empirisch validierten Fragebögen untersucht. Hauptergebnisse sind: 81 %–97 % der GruppenteilnehmerInnen erreichen die definierten Ziele der Gruppenarbeit, i. e. therapeutische Eigenerfahrungen, Erfahrung in eigenen hilfreichen Interventionen und hilfreichen Interventionen anderer GruppenteilnehmerInnen sowie persönliche Beziehungserfahrungen. Dazu kommen ausgeprägte spezifische Prozesserfahrungen, i. e. Selbstöffnung, gegenseitiges Vertrauen sowie Verständnis, Hilfe und Nähe des Facilitators bei mehr als 84 % der TeilnehmerInnen. Es wird gezeigt, wie die Ergebnisse der Gesamtgruppe als Benchmark zur Beurteilung des Erfolges einzelner Gruppen und einzelner Personen verwendet werden können.

Angelo Lottaz
Das Unaussprechliche zu Wort bringen
Gedanken zur Psychotherapie mit Opfern der Folter
    77

Es wird ein personzentrierter Zugang zu gefolterten Menschen beschrieben. Zentral ist dabei das Verständnis für den gesellschaftlichen Charakter der erlittenen „fundamentalen Inkongruenz zur Welt“. Um angemessen mit der Thematik des Bösen, des Dunklen, des nicht therapierbaren Leidens umgehen zu können, ist ein gutes Arbeitsteam nötig. Da das Erleben von Gefolterten geprägt ist vom Gefühl der Fremdheit der Welt und sich selber gegenüber, ist es besonders schwierig, aber um so wichtiger, behutsam und unbeirrt danach zu suchen, in Beziehung zu ihnen zu kommen.

André de Peretti
Die Globalisierung, der Personzentrierte Ansatz und die Kultur des Barock    88

In diesem Beitrag erörtert der Autor seine Hypothese, dass die moderne Welt durch die Umwälzungen der Globalisation in ein Zeitalter geschleudert wird, das mit dem Barock vergleichbar ist. Diese Periode zeichnete sich durch Üppigkeit, „Trug“ und „Täuschung“ aus, aber auch durch eine optimistische Haltung, die gleichzeitig das Negative nicht ausschloss, also ein Zeitalter der Paradoxa. Der Autor meint, dass der Personzentrierte Ansatz sehr gut dazu passt, da er dem Prinzip des Paradoxons folgt: Der Personzentrierte Therapeut vertritt eine positive Haltung, indem er ganz in seiner Kongruenz und Akzeptanz präsent ist, und bekennt sich gleichzeitig zur Negativität als Verneinung, indem er eine gewisse Zurückhaltung übt, um eine Abhängigkeit des Klienten zu vermeiden. Er arbeitet mit dem metaphorischen Kolibri auf der Schulter.

 

Rezension

 

Jürgen Kriz
Keil, W.W / Stumm, G. (Hg.): Die vielen Gesichter der Personzentrierten Psychotherapie    95


2|2002

Christian Korunka / Gerhard Stumm
Editorial   3

Fachbeiträge

Robert Kramer
„Ich wurde von Rank’schem Gedankengut angesteckt“
Die Wiener Wurzeln des Personzentrierten Ansatzes
 5-18

Carl Rogers ist einer der wichtigsten Figuren in der humanistischen Psychologie auf der ganzen Welt. Umso erstaunlicher ist es, dass fast niemand die ganze Geschichte kennt, wie er dazu kam, die personzentrierte Therapie zu entwickeln. Rogers hat immer anerkannt, dass eine persönliche Begegnung mit dem Wiener Psychologen Otto Rank 1936 seine Denkweise über Psychotherapie grundlegend veränderte, als er noch ein relativ unbekannter Counselor in Rochester, NY, war. „Ich wurde von Rank’schem Gedankengut angesteckt“, sagte Rogers über seine Begegnung mit Rank, der damals bereits ein weltberühmter Psychologe war. Diese Begegnung veränderte sein Leben. Mitte der zwanziger Jahre, nachdem er zwei Jahrzehnte an Freuds rechter Seite verbracht hatte, brach Rank mit der klassischen Psychoanalyse, da Freud die prä-ödipale Theorie und die experienzielle „Hier-und-Jetzt“-Therapie, für die Rank zusammen mit Sándor Ferenczi Pionierarbeit leistete, nicht akzeptieren konnte. Rank kritisierte Freud auch, da er die Kreativität zu einer bloßen Unbeständigkeit des Sexualtriebes reduzierte und nicht erkannte, was Rank den „kreativen Willen“ nannte. Das Ergebnis war, sagte Rank, „dass das wirkliche Ich oder Selbst mit seiner eigenen Kraft, nämlich dem Willen“ aus der Freud’schen Therapie „ausgeblendet wird“. Dieser Artikel erzählt die relativ unbekannte Geschichte von Otto Ranks Einfluss auf Carl Rogers. 

Marion N. Hendricks Gendlin
Ein Felt Sense ist mehr als nur ein Gefühl  19-25

Für Therapeuten in der Arbeit mit Klienten ist es wichtig, klar zwischen Felt Sense und Gefühl zu unterscheiden. Diese Unterscheidungsfähigkeit soll in der Ausbildung erlernt werden. So wichtig es auch sein mag, ein Gefühl wahrzunehmen, so verändert doch diese Wahrnehmung nicht das Muster, das zur Entstehung dieses Gefühls führt. Nur indem der Klient dieses Gefühl „anhält“, kann er mittels seines Felt Sense die Bedeutung verstehen lernen und auch was verändern.

Jobst Finke
Das Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes zwischen Humanismus und Naturalismus  26-34

Angesichts der in Natur- und Humanwissenschaften aktuellen Naturalismus-Kulturalismus-Kontroverse hat sich die Personzentrierte Psychotherapie zu positionieren und für sich zu klären, ob sie in ihren fundamentalen Begründungen stark humanistischen oder eher biologistisch-physikalistischen Argumentationslinien folgt. Da sich aus den Entwürfen der Humanistischen Psychologie personalistisch und subjekttheoretisch begründete Positionen ergeben, Positionen, die konträr zu naturalistischen Ansätzen stehen, werden diesbezügliche Selbstdefinitionen des PCA untersucht. Besonders am für die Persönlichkeitstheorie des PCA zentralen Konzept der Aktualisierungstendenz und des „Wachstums“ sowie  etwa der diesbezüglichen Bezugnahmen auf moderne Autopoiesismodelle wird die gelegentlich doppeldeutige, oft eindeutig naturalistische Argumentationsweise innerhalb des PCA gezeigt. Dabei werden auch die Konzepte von „Natur“ (der Natur im Allgemeinen, der menschlichen im Besonderen) in ihren oft sehr differenten Erscheinungsweisen beschrieben. Es wird für ein dezidiert humanistisches, d.h. personalistisch, subjekttheoretisch wie kulturhistorisch begründetes Menschenbild des PCA plädiert.
Schließlich soll das Konzept der Aktualisierungstendenz unter einer eher anwendungsorientierten, aber auch humanistischen Perspektive konkretisiert werden. So wird versucht, die „Aktualisierungstendenz“ in den Äußerungsformen personalen Lebensvollzuges zu fassen. Als solche Äußerungsformen werden das Selbstkonzept, die Lebensthematik und die Lebenstechnik herausgestellt.

Diether Höger / Doris Müller
Die Bindungstheorie als Grundlage für das empathische Eingehen auf das Beziehungsangebot von Patienten  35-44

In diesem Beitrag soll theoretisch begründet und mit einem Fallbeispiel veranschaulicht werden, wie anhand der von Bowlby und Ainsworth begründeten Bindungstheorie das Beziehungsangebot der Personzentrierten Psychotherapie und dessen Wirksamkeit theoretisch begründet werden kann. Darüber hinaus gibt sie auch für die Praxis entscheidende Hinweise für die Gestaltung therapeutischer Interventionen, die auch unter schwierigen Bedingungen vom Patienten als zugleich empathisch und bedingungsfrei akzeptierend wahrgenommen werden können.

Elisabeth Zinschitz
Beziehung: Ein tausendfach reflektierender Spiegelsaal
Kontakt und Wahrnehmung als beziehungsgestaltende Elemente
 45-54

Ziel dieses Artikels ist es, Überlegungen darüber anzustellen, welche Grundfähigkeiten der Mensch haben muss, um überhaupt von einer therapeutischen Beziehung profitieren zu können. Die personzentrierte Literatur beschäftigt sich in erster Linie mit den vom Therapeuten zu erfüllenden Bedingungen der Empathie, Akzeptanz und Kongruenz. Hier jedoch liegt das Augenmerk auf der ersten und sechsten Bedingung, die vom Klienten erfüllt werden müssen und in denen es um Kontaktfähigkeit und Wahrnehmung geht. Im Folgenden wird zuerst die personzentrierte und dann die entwicklungspsychologische Perspektive herangezogen, um zu verstehen, welche Fähigkeiten für diese beiden Funktionen erforderlich sind. Abschließend wird noch überlegt, dass diese Erkenntnisse für die psychotherapeutische Arbeit mit geistig behinderten und psychotischen Klienten von Interesse sein können.

Ludwig Teusch
Personzentrierte Angstforschung
Störungsbezogenes Vorgehen und Ergebnisse 
55-59

Die Entwicklung und Ergebnisse der Essener Arbeitsgruppe Gesprächspsychotherapie-Forschung zur Behandlung von Panik und Agoraphobie werden vorgestellt. In Anlehnung an das Phasenmodell von Swildens wurde ein manualgeleitetes therapeutisches Vorgehen entwickelt. In Therapie- und Verlaufsstudien wurde nachgewiesen, dass die Gesprächspsychotherapie effektiv die Leitsymptomatik Panik und Agoraphobie und die den Angststörungen zugrunde liegenden Persönlichkeitsdefizite vermindert. Therapietheoretisch hervorzuheben ist, dass nachgewiesen werden konnte, dass die Gesprächspsychotherapie über eigene Wirkmechanismen zur Angstreduktion führt. Verglichen mit einer Kombination aus Gesprächspsychotherapie und verhaltenstherapeutischer Reizkonfrontation reduziert ausschließliche Gesprächspsychotherapie besonders nachhaltig die übergroße Hilfsbereitschaft, die körperliche Affektresonanz und die subjektive Stressbelastung. Im Anschluss an die Gesprächspsychotherapie nehmen die Therapieeffekte noch weiter zu. Diese „Nachbesserung“ im Katamnesezeitraum weist auf die „aktualisierenden Tendenz“ hin.

Michael Behr / Nicole Doubek / Steffi Höfer
Authentizität als Einheit
Authentizität als Einheit von Erfahrung, Selbstkonzept und Echt-Sein am Beispiel von unterrichtenden Lehrern 
60-70

Die klientenzentrierte Theorie beschreibt Authentizität als Einheit von Erfahrung, Selbstkonzept und Echt-Sein mit anderen. Drei Studien prüfen, ob es nützlich ist, Authentizität in zwei Konzepte zu unterteilen: intrapersonale Authentizität als Kongruenz von Erfahrung und Selbst, und interpersonale Authentizität als Echt-Sein mit anderen. In drei Studien werden je 30 bis 35 unterrichtende Lehrer auf ihr Echt-Sein geratet. Selbstkonzept-Maße der Lehrer zeigen niedrige Korrelationen zwischen intra- und interpersonaler Authentizität. Erleben von entweder zu wenig oder von überflutenden Emotionen prädiziert unterschiedliche Muster bei den Selbstkonzept-Maßen. Drei Subskalen für Echt-Sein in der Schule besitzen gute Inter-Rater-Reliabilität und Validität. Sie können bei pädagogischen Ausbildungen und in der Forschung eingesetzt werden.

Bericht

Jobst Finke
Der Kampf um Anerkennung
Die Geschichte der öffentlich-rechtlichen Etablierung der Gesprächspsychotherapie in Deutschland 
71f

Rezensionen

 

Hermann Spielhofer

Iseli, C. / Keil, W. W. / Korbei, L. / Nemeskeri, N. / Rasch-Owald, S. / Schmid, P. F. / Wacker, P. G. (Hg.), Person-/Klientenzentrierte Psychotherapie und Beratung an der Jahrhundertwende  73-77

 

Wolfgang W. Keil
Ryback, D., Emotionale Intelligenz im Management. Wege zu einer neuen Führungsqualität &
Terjung B. / Kempf T., Von der Klientenzentrierten Therapie zur Personzentrierten Organisationsentwicklung
(Person-Centered Organization-Development – PCOD) 
78f

 


1|2003

Schwerpunkt: Der Personzentrierte Ansatz im Spannungsfeld zwischen
wissenschaftlicher Theorie und gelebter Praxis

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Ulrike Diethardt / Margarethe Letzel
Der Personzentrierte Ansatz im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Theorie und gelebter Praxis
Editorial  3

Brigitte Macke-Bruck
Die Erfahrungswelt in der beruflichen Praxis
Theorie und Praxis aus der Sicht einer Praktikerin
      3-14

Die berufliche Erfahrungswelt einer personzentrierten Praktikerin zeichnet sich durch ihre jeweilige Einzigartigkeit aus und ist in einem ständigen Prozess von Weiterentwicklung befindlich. Aus der Perspektive der psychotherapeutischen Praxis werden die eigenen Beziehungen zur Theorie, zur beruflichen Praxis und zur Wissenschaft als Umgebung von Praxis untersucht. Dabei werden Bezüge zur Professions- bzw. Aktionsforschung hergestellt. Zuletzt wird die in der Praxis entstandene „Forschungskultur“ als eine der Quellen beruflicher Entwicklung beschrieben: Im Rahmen eines personzentrierten Zugangs wird die, in der Weiterentwicklung des Selbstkonzepts enthaltene Empathieentwicklung einer Therapeutin gefördert.

Michael Gutberlet
Die personzentrierte Haltung: die Kraft, die Veränderung schafft?
Über die Schwierigkeiten des Verstehens und Vermittelns von Rogers’ sanfter Revolution  
15-23

In Ausbildungen und Fachdiskussionen wird nach wie vor die für die Praxis sehr bedeutsame Frage gestellt,  ob die personzentrierte Haltung, wie sie Rogers formuliert und erforscht hat,  für konstruktive Persönlichkeitsveränderung als hinreichend gilt, oder ob eine Erweiterung des Ansatzes notwendig ist.
Der Autor stellt dazu folgende Positionen zur Diskussion:
- Rogers’ Haltungskonzeption stösst  auf Skepsis und Unverständnis, weil sie im Widerspruch steht zum gängigen Wissenschafts- und Bildungsverständnis und auch eine sehr ungewohnte, erfahrungsbezogene Vermittlungsform erfordert, ohne die sie nicht wirklich verstanden werden kann.
- Rogers’ Haltungskonzeption stösst  auf Skepsis und Unverständnis, weil sie im Widerspruch steht zum gängigen Wissenschafts- und Bildungsverständnis und auch eine sehr ungewohnte, erfahrungsbezogene Vermittlungsform erfordert, ohne die sie nicht wirklich verstanden werden kann.
Die personzentrierte Haltung als eine Erfahrung ist das entscheidende und hinreichende Agens für Veränderung und Heilung.
- Personzentrierte Haltung und der punktuellen Gebrauch von ausgearbeiteten Techniken, von lenkendem oder führendem Therapeutenverhalten schliessen einander nicht aus, sofern erstens gewährleistet ist, dass der innere Bezugsrahmen der Person – und nicht Theorie oder Technik - unangefochten im Zentrum der Aufmerksamkeit von TherapeutInnen steht und zweitens KlientInnen über jeden ihrer Schritte selbst entscheiden können. Diese Auffassung wird begründet, ihre Umsetzung in der Praxis verdeutlicht und auf ihre Risiken hingewiesen.

Christian Fehringer
Eine essayistische Beschreibung von Supervisionsprozessen      24-28

Supervision stellt ein Lernphänomen dar, das sich darauf bezieht, wie man etwas über einen bestimmten Lernkontext lernt. Bezogen auf die Supervision bedeutet es, dass der Gegenstand des Lernens die Art der Interpunktion von Erzählungen, von Ereignissen ist.  Supervisanden sollten sich diese Art des Lernens ermöglichen  um mit einer Vielzahl von Perspektiven in ihren therapeutischen Beziehungen  arbeiten zu können.  Die Absicht in Supervisionsprozessen liegt nicht darin, Supervisanden zu verändern. Das Anliegen ist darin zu sehen, den Supervisanden behilflich zu sein, neue Beschreibungsmöglichkeiten für hochkomplexe und somit oft unentscheidbare therapeutische / beraterische Konstellationen zu (er)finden. Im Personzentrierten Ansatz  wird dieses Arbeitsverständnis mit dem Begriff „to facilitate“ bezeichnet. Dieser Prozess soll in der vorliegenden Arbeit beschrieben und konkretisiert werden.

Franz Berger
Veränderungsepisoden und Bedeutungskonstruktion im Personzentrierten Therapieprozess
      29-36

Woran erkennt der Praktiker während eines Therapieverlaufs unter den vielfältigen Phänomenen jene Veränderungen, die für den Therapieverlauf bedeutsam sind? Letztere sind für den Autor keine objektiven Gegebenheiten, sondern komplexe Konstruktionen in Form von Erzählungen und Wahrnehmungskonfigurationen. Orientierungsraster für Veränderungswahrnehmungen und ‑schlussfolgerungen leitet der Autor aus der personzentrierten Therapietheorie ab, er bezieht sich dabei auf Prozess‑ und Therapieziele. Als Indikatoren gelten etwa so konkrete Phänomene wie die Zunahme der Selbstexploration und die Vertiefung des Experiencing, aber auch weit abstraktere wie zum Beispiel die Reduktion der Inkongruenz oder die Veränderung des Selbstkonzepts. In den einzelnen Therapiephasen sind Veränderungssignale unterschiedlich bedeutsam. Veränderungen im Therapieprozess werden als Muster manifest. Illustriert werden diese anhand einer Reihe von änderungsbezogenen Therapieausschnitten aus dem Kontext der Studierendenberatung.

Sylvia Keil
„Wenn ich mich so wie ich bin akzeptiere, dann ändere ich mich.“
Methodische Implikationen Klientenzentrierter Psychotherapie 
    
37-50

In diesem Artikel werden Bedingungen für persönliche Veränderung durch Klientenzentrierte Psychotherapie aus der Perspektive der Praxis behandelt. Folgende Fragen stehen im Zentrum der Darstellung: Woran erkennen Psychotherapeutinnen therapeutisch relevante Veränderung und welche Methoden und Techniken stehen ihnen zur Verfügung, um Veränderung zu ermöglichen?
Zunächst werden allgemeine methodische  Prinzipien im Mikro- und Makroprozess der Psychotherapie beschrieben. Dazu zählen die kontinuierliche Symbolisierung der impliziten Therapieziele, die Beachtung der jeweiligen Phase der Therapie und erlebensfördernde Interventionen im therapeutischen Dialog. 
Als zentrales Agens der Psychotherapie wird die prozessuale Reflexion der therapeutischen Beziehung betrachtet. Das Veränderungspotenzial liegt gerade in der Bewältigung der Abweichung der tatsächlichen therapeutischen Beziehung von der in der Therapietheorie geforderten Beziehungsqualität. Die auf Grund dieser Abweichungen notwendige Veränderung der Therapeutin selbst in der therapeutischen Beziehung ist ein Motor und gleichzeitig ein Indikator für strukturelle Veränderungen der Klientinnen. Parallel dazu entstehen Verstehenshypothesen, die kontinuierlich gemeinsam mit der Klientin überprüft und modifiziert werden. Diese enthalten gerade durch den akzeptierenden Charakter einen bedeutsamen Veränderungsimpuls. Die Fähigkeit, Verstehenshypothesen zu entwickeln, gehört zu den wesentlichen methodischen Kompetenzen einer klientenzentrierten Psychotherapeutin.  

Klaus Heinerth
Woran erkenne ich, dass Veränderung beim Klienten geschieht?      51-56

Es werden aus der Praxis des Autors als Gesprächspsychotherapeut und Supervisor sowie aus der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem klientenzentrierten Konzept einige Fragen gestellt, sehr persönlich betrachtet und einzelne Antworten versucht, vorläufig und unsystematisch: Woran erkenne ich, dass Veränderung beim Klienten geschieht? (quantitative Veränderungen, qualitative Veränderungen, Pseudoveränderungen)? Woran erkenne ich, dass kein Wachstum stattfindet? Was mache ich, wenn ich den Eindruck habe, es geschieht keine Veränderung? Wie verändere ich mich als Therapeut durch die Therapie?

Rosina Brossi
Unzeitgemäss? Gedanken einer Praktikerin zum Thema Langzeittherapien       57-65

Entlang den Äusserungen von Klientinnen und Klienten wird die Erfahrung mit Prozessen in Langzeittherapien nachgezeichnet. Die Klientinnen und Klienten machen deutlich, dass sie für den Aufbau der therapeutischen Beziehung und speziell für die Phasen von Stagnationen im Wachstumsprozess viel Zeit und eine verlässliche, nicht wertende Anwesenheit der Therapeutin brauchen. Beschrieben wird auch, was die "Langsamkeit" dieser Prozesse jeweils für das Erleben und Verhalten der Therapeutin - das heisst für die Konkretisierung des Beziehungsangebotes - bedeutet. Die Prozessschritte, die im Laufe des Artikels sichtbar werden, zeigen, wie die in der Veränderungstheorie beschriebenen Prozesse bei Menschen stattfinden können, die an einer schweren psychischen Störungen leiden.

Corinne Rickenbacher-Fromer
Die Ingredienzen des therapeutischen Prozesses     66-69

Der Artikel versucht die wichtigsten Elemente des therapeutischen Prozesses zu erfassen. Er thematisiert auch die Komplexität und die Schwierigkeiten dieses Prozesses. Wichtig ist das mitmenschliche Engagement der Therapeutin sowie die Bereitschaft der Klientin, sich auf das Beziehungsangebot der Therapeutin einzulassen. Der therapeutische Prozess ermöglicht durch das Engagement der Therapeutin emotionale Beziehungskorrekturen. Es ist wichtig, der Klientin die Werkzeuge auf den Weg zu geben, die ihr helfen, sich zu aktualisieren. Die Therapeutin muss also jede Therapie auf die konkrete Klientin abstimmen. Dieser Prozess verändert schliesslich die Therapeutin und die Klientin.

Christian Korunka, Wolfgang W. Keil und Kristin Haug-Eskevig
Klientenzentrierte Psychotherapie in Österreich
Eine Bestandsaufnahme aus praxeologischer Sicht
      70-80

Die vorliegende Studie setzte sich zum Ziel, die Durchführung ambulanter Klientenzentrierter Psychotherapie in Österreich aus einer praxeologischen Perspektive zu beschreiben. Dazu wurden Klientenzentrierte PsychotherapeutInnen (Mitglieder der ÖGwG) u. a. gebeten, ihre “letzten beiden ordnungsgemäß abgeschlossenen Klientenzentrierten Psychotherapien” zu beschreiben. Die vorliegenden Daten von 92 TherapeutInnen beziehen sich auf 175 Einzeltherapieprozesse und erlauben die Beschreibung eines weitgehend repräsentativen Bildes klientenzentrierter Praxis.
In Übereinstimmung mit früheren Studien reicht das Spektrum Klientenzentrierter Psychotherapie  von kurzen Therapien bis zu längeren therapeutischen Prozessen – wobei ein Großteil der Therapien rund 20-80 Stunden umfasst. Die Klientenzentrierte Psychotherapie kommt dabei – im Sinne eines Breitbandkonzepts - bei sehr unterschiedlichen Störungsbildern, darunter auch zahlreichen schweren Störungen, zum Einsatz. Die Ergebnisse stehen im Wesentlichen mit einer Studie von Eckert (1994) für die BRD in Übereinstimmung. Insgesamt bestätigt die Studie eine gute Verankerung der Klientenzentrierten Psychotherapie in der ambulanten Psychotherapieversorgung in Österreich.

Humanismus und / oder Naturalismus – Eine Auseinandersetzung zum Menschenbild und zum Verständnis der Aktualisierungstendenz im PCA    81-92

Im letzten Heft der PERSON (2|2002, 26-34) erschien ein Beitrag von Jobst Finke mit dem Titel „Das Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes zwischen Humanismus und Naturalismus“. Er reflektiert  dort kritisch naturwissenschaftliche Verständniszugänge zur Aktualisierungstendenz und plädiert für ein „dezidiert humanistisches, d. h. personalistisch, subjekttheoretisch wie kulturhistorisch begründetes Menschenbild des PCA“.
Jürgen Kriz, derzeit der Träger der renommierten „Lazarsfeld-Gastprofessur“ der Human- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, fühlte sich durch den Beitrag von Jobst Finke zu einer im folgenden dargestellten pointiert formulierten Replik veranlasst.
Diesen Beginn eines spannenden und auch für das praktische Verständnis unserer Ansatzes wichtigen wissenschaftstheoretischen Diskurses zum aktuellen Verständnis des Menschenbildes nahmen wir zum Anlass, einige Vertreter des PCA, die sich bereits früher zu den angesprochenen Themen geäußert hatten, um eine Stellungnahme zu den Auffassungsunterschieden von Jobst Finke und Jürgen Kriz zu ersuchen.
Wir hoffen, dass dies erst der Beginn einer spannenden Auseinandersetzung ist, die den Stand der Theorieentwicklung unseres Ansatzes im besten Sinne aufzeigt, und würden uns über weitere Beiträge in den nächsten Nummern der PERSON freuen.
Christian Korunka, im Namen der Redaktion

       Jürgen Kriz
    Mechanistischer Humanismus statt humanistischer Systemtheorie?
    Eine Replik auf den Beitrag von Jobst Finke     82-84

    Jochen Eckert
    „Entweder – Oder“ oder „Sowohl – Als auch“ oder „Weder – Noch“, sondern nur Pappkameraden?   84-85

      Günter Zurhorst
    Personzentrierter Ansatz und Neuro-Phänomenologie
    Eine kurze Replik auf den Beitrag von Jobst Finke 
  85-87

    Christian Fehringer
    Replik auf den Beitrag von Jobst Finke
    „Das Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes zwischen Humanismus    und Naturalismus“
    87-89

    Jobst Finke
    Komplexität und Differenz
    Antwort auf die Replik von Jürgen Kriz
    89-91


2|2003

Schwerpunkt: Zur Situation der Personzentrierten Psychotherapie in Deutschland
(Hrsg. Diether Höger, Jobst Finke, Ludwig Teusch)

Diether Höger, Jobst Finke, Ludwig Teusch
Editorial     99-100

Fachbeiträge

Reinhold Schwab, Jochen Eckert und Diether Höger
Zur Situation der Gesprächspsychotherapie (GPT) in Forschung und Lehre in Deutschland    
101-114

Informiert wird über die gegenwärtige Rolle der Klientenzentrierten Psychotherapie in Forschung und Lehre an den deutschen mit Psychologie befassten Universitätsinstituten und -kliniken. Dabei werden neuere Forschungsaktivitäten und -ergebnisse berücksichtigt, ferner wird die Präsenz der GPT in der universitären Lehre und den Lehrbüchern dargestellt. Im Ergebnis zeigt sich: Die derzeitigen Forschungsaktivitäten sind insgesamt als nicht ausreichend zu bezeichnen. Wenn geforscht wird, ist ein Trend zu störungsspezifischer Forschung zu verzeichnen, bei der auch die Wirksamkeit manualgestützter Therapien untersucht wird. In den Lehrinhalten der Universitätsinstitute und den bekannten Lehrbüchern der Klinischen Psychologie ist die GPT vertreten, jedoch im Vergleich zu den beiden anderen großen psychotherapeutischen Paradigmen oft weniger gewichtig. Sorgfältig kontrollierte Forschung zu Prozessen und Effekten der GPT halten wir weiterhin für dringend geboten, zumal anzunehmen ist, dass die vorliegenden älteren Studien nicht mehr vollständig das abbilden, was heutige GPT in der Praxis bedeutet.

Jürgen Kriz
50 Jahre empirische Psychotherapieforschung
Rückblicke – Einblicke – Ausblicke   
115-124

Im ersten Teil, Rückblicke, wird Carl Rogers Beitrag zur Psychotherapieforschung gewürdigt. Diese war nicht nur inhaltlich bedeutsam: neben der Entwicklung des PCA und einer vielbeachteten Persönlichkeitstheorie war er einer der Gründungsväter der Humanistischen Psychologie. Vielmehr war Rogers auch als Methodiker geachtet: den angesehenen Wissenschaftspreis der APA (1956) erhielt er für innovative Methoden in quantitativer und qualitativer Psychotherapieforschung – dazu zählen die Einführung von Kontrollgruppe, „Q-Sort-Technik“ etc. Viele der heutigen APA-Kriterien für Psychotherapieforschung wurden von Rogers erstmalig entwickelt.
Im zweiten Teil, Einblicke, werden die starken Einflüsse ideologie-gefärbter, stillschweigender Annahmen diskutiert, welche den heutigen Debatten über Psychotherapieforschung unterschwellig zugrunde liegen. Die Bedeutsamkeit der Aspekte „Rechtfertigungsforschung“, „Prozessforschung“ und „Grundlagenforschung“ werden gegeneinander abgewogen. Ferner wird die übliche Unterscheidung in qualitative und quantitative Ansätze kritisch hinterfragt.
In dritten Teil, Ausblicke, wird ein Plädoyer dafür gehalten, endlich die klassisch-mechanistischen Modelle und Metaphern zu überwinden, welche (nach 350 Jahren abendländischer Wissenschaft mit ihrem Höhepunkt im 19. Jahrhundert) selbst unsere Humanistischen Ansätzen immer noch durchziehen, und sie durch lebensadäquatere Modelle zu ersetzen, wie sie z.B. die moderne Systemforschung anbietet. Wenn man nämlich die mechanistischen Prinzipien (Kontrolle, Homogenität, Geschichtslosigkeit, Linearität und Kontinuität, Statik und einfache lokale Kausalität) durch moderne Wissenschaftsprinzipien ersetzt (Entwicklung und Entfaltung, Emergenz, Phasenübergang, Geschichtlichkeit, Nicht-Linearität, Dynamik, Kontexteingebundenheit und ökologisch-ganzheitliche Kausalität), kommen wir zu Prinzipien, die den Grundanschauungen der Humanistischen Psychologie entsprechen. Damit würde die Psychotherapie-Debatte nicht nur den Anschluss an die interdisziplinären Diskurse gewinnen. Sondern wichtiger wäre, dass unsere (er)-lebensfeindlichen Metaphern endlich durch angemessenere ersetzt werden würden.

Eva-Maria Biermann-Ratjen
Das gesprächspsychotherapeutische Verständnis von Psychotrauma    128-134

Dieser Artikel beschreibt, wie im Rahmen des Klientenzentrierten Konzepts die Entstehung, Entwicklung und Behandlung der psychotraumatogenen Pathologie verstanden wird. Ausgehend von einer Beschreibung der Erfahrung in einer traumatisierenden Situation wird die akute Inkongruenzerfahrung in der akuten Belastungsreaktion, die Entwicklung der Inkongruenzerfahrung in der Bewältigungsphase und schließlich in der posttraumatischen Belastungsstörung, die in eine Persönlichkeitsstörung einmünden kann, beschrieben. Dissoziative Phänomene erfahren eine besondere Beachtung. Bei der Beschreibung der schulenübergreifenden Prinzipien der Behandlung von Psychotrauma wird betont, dass in ihnen gesprächspsychotherapeutische Positionen – meistens nicht als solche gekennzeichnet – eine herausragende Rolle spielen.
Schlüsselwörter: Psychotrauma, akute Belastungsreaktion, posttraumatische Belastungsstörung, Persönlichkeitsstörung, Dissoziation.

Anette Schmoeckel
„Unter falscher Flagge segeln“?
Zur Situation der Gesprächspsychotherapie in Deutschland im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung   
135-143

In Deutschland haben personzentriert orientierte Psychotherapeuten im ambulanten kassenärztlichen Versorgungssystem keine Möglichkeit explizit Gesprächspsychotherapien durchzuführen. Der Artikel skizziert die formalen und rechtlichen Bedingungen psychotherapeutischen Arbeitens als niedergelassene Therapeutin innerhalb des deutschen kassenärztlichen Versorgungssystems. Die Autorin beschreibt aus subjektiver Sicht die Konsequenzen dieser Situation auf die therapeutische Identität als Gesprächspsychotherapeutin. Weiter wird geschildert wie der personzentrierte Ansatz gleichwohl ganz wesentlich die konkrete therapeutische Arbeit von Gesprächspsychotherapeuten beeinflusst, auch unter den Einschränkungen des kassenärztlichen Systems in der ambulanten Versorgung. Der personzentrierte Ansatz hat auf hohem Abstraktionsniveau die grundlegenden Prinzipien der Gestaltung der therapeutischen Beziehung herausgearbeitet als Grundlage für persönliche Entwicklung und Wachstum. Illustriert wird die Umsetzung dieser grundlegenden Prinzipien unter den formalen Bedingungen einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.

Doris Müller und Marion Thimm
Von der Persönlichkeitsentwicklung zur Faktenvermittlung?
Was bleibt nach der neuen staatlichen Ausbildungsordnung vom spezifisch Personzentrierten in der Ausbildung zum Gesprächspsychotherapeuten? 
 144-150

Die besonderen Anliegen und Gütekriterien der traditionellen Ausbildung in Gesprächspsychotherapie in der Bundesrepublik Deutschland sowie die neuen Rahmenbedingungen der staatlichen Ausbildungsordnung werden dargestellt. Es wird problematisiert, inwieweit die bisherigen bewährten Ausbildungsziele, -inhalte und –methoden in den künftigen Ausbildungen verwirklicht werden können. Mögliche Vorteile der neuen Ausbildungsordnung werden benannt und Vorschläge entwickelt, welche Maßnahmen auch unter den veränderten Rahmenbedingungen die Qualität einer Ausbildung in Gesprächspsychotherapie sichern könnten.

Jobst Finke und Ludwig Teusch
Schwierigkeiten und Chancen in der Personzentrierten Weiterbildung von Ärzten    151-157

Die GPT (Gesprächspsychotherapie) mit ihren Positionen der Nichtdirektivität, der Klientenzentriertheit und der Prozessoffenheit stellt für das ärztliche Denken etwas sehr Ungewohntes, fast Provozierendes dar. Dieses Denken wurde im Laufe einer durch Studium und erste Berufsjahre bestimmten Sozialisation geprägt und beinhaltet neben bestimmten kognitiven auch emotionale und aktionale Einstellungen, die manchen Positionen der GPT entgegenstehen. Für die Situation einer Ausbildung von Ärzten bedeutet dies eine Herausforderung sowohl für die Auszubildenden wie die Ausbilder. Bei den offiziell anerkannten Weiterbildungsgängen für die ärztliche Psychotherapie spielt die GPT zwar formal nur eine Nebenrolle, doch beeinflusst sie faktisch oft sehr die psychotherapeutische Einstellung von Medizinern. Von bestimmten Positionen der GPT und der von den Autoren durchgeführten Weiterbildungspraxis profitieren Ärzte in starkem Maße, jedoch ergeben sich aus manchen Positionen auch Schwierigkeiten für die überdauernde Identifikation mit diesem Verfahren.

Ludwig Teusch und Jobst Finke
Gesprächspsychotherapie-Forschung in der Psychiatrie in Deutschland   
158-163

Der personzentrierte Ansatz hat sich sowohl als therapeutisches Basiskonzept als auch als spezifisches psychotherapeutisches Verfahren bei der psychiatrischen Behandlung bewährt. Diese Erfahrung war die Basis für eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen, in denen die gute Wirksamkeit belegt werden konnte, insbesondere bei Angststörungen, depressiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen. Vorangegangen war die Entwicklung störungsbezogener Konzepte bis hin zu Therapiemanualen. Wenn eine Stagnation in der Forschung vermieden werden soll, müssen junge Gesprächspsychotherapeuten mit wissenschaftlichem Interesse gefördert werden.

Berichte

Gert-W. Speierer
Personzentrierte Ansätze in der Medizinischen Psychologie    164-167

Es wird über die Arbeit mit dem Personzentrierten Ansatz an der Abteilung für Medizinische Psychologie an der Universität Regensburg (Deutschland) berichtet. Dabei geht es um Forschung und Lehre zur Arzt-Patient-Kommunikation für Studierende der Medizin, personzentrierte Selbsterfahrungsgruppen sowie Klientenzentrierte Psychotherapie in medizinischen und ähnlichen Setting.

Sichtweisen und Positionen der Verbände zum Personzentrierten Ansatz in Deutschland    168-174

Jobst Finke
Die ÄGG stellt sich vor     
168

Jochen Eckert, Gisela Clausen, Diether Höger, Doris Müller und Werner W. Wilk
Die Deutsche Psychologische Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie (DPGG)      169-171

Helga Kühn-Mengel
Der Personzentrierte Ansatz in Deutschland
Entwicklungen und Herausforderungen aus der Sicht der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG e.V.)  
172-174

Nachruf

Doug Land (1929-2003)     175-177

Reinhold Stipsits
Doug Land      175-176

Peter F. Schmid
AEIOU - Doug Land und Österreich     176-177

Rezension

Margarete Letzel

Josef Giger-Bütler, "Sie haben es doch gut gemeint". Depression und Familie     178-179


 

1|2004

Schwerpunkt: Der Personzentrierte Ansatz in Ostmittel- und Osteuropa

(Hrsg. Wolfgang W. Keil)

Wolfgang W. Keil
Editorial    
3-4

Fachbeiträge

Ladislav Timul'ák
Einige Ergebnisse der Forschung über Significant Events in der Psychotherapie
     5-12

In diesem Artikel möchte ich ausgewählte Forschungsergebnisse über Significant Events in der Personzentrierten und Experienziellen Therapie darstellen, welche vor allem für die therapeutische Praxis von Nutzen sein könnten. Zunächst gebe ich eine Einführung in die Methodologie der Significant Event – Forschung. Dann möchte ich vier Aspekte des therapeutischen Prozesses, die aus dieser Forschung resultieren, erörtern: das Gewinnen eines Verständnisses der Therapie, auf die man sich eingelassen hat, durch den Klienten, die Unsicherheit des Klienten über den Therapeuten als Person und als kompetenten Experten, die Definition der Lernergebnisse aus der Therapie durch den Klienten selbst sowie die kooperative Teilnahme des Therapeuten am therapeutischen Prozess. Abschließend soll gezeigt werden, welche Bedeutung diese Aspekte des therapeutischen Prozesses für die Weiterentwicklung der Personzentrierten Psychotherapie haben könnten.

Abstract: Some Lessons Learned from Doing Research on the Significant Therapy Events
In this paper I will focus on selected findings from significant events research on person-centered and similar experiential approaches that can be used in the therapeutic practice of person-centered therapy. First I will introduce the methodology of significant events research. Then I will discuss four of therapy process aspects encountered in this kind of research: the client’s making a meaning from psychotherapy he or she is involved in; the client’s uncertainty about the therapist as a person and as a competent expert; the client’s own construal of learnings from the process of therapy; and collaborative participation of the therapist in the course of person-centered psychotherapy. The paper ends with showing interconnections between above presented aspects of therapy process and their meaning for the development of person-centered therapy

Katarína Karaszová
Bedeutsame Augenblicke in der Personzentrierten Therapie – Reflexionen einer Therapeutin  13-20

Dieser Beitrag widmet sich der Darstellung bestimmter bedeutsamer therapeutischer Momente, wie sie sich im Rahmen der therapeutischen Arbeit der Autorin mit zwei verschiedenen Klienten und innerhalb verschiedener Perioden ihrer Tätigkeit ereignet haben. Die beiden Prozesse beinhalten die Arbeit mit dem Felt Sense von bestimmten persönlichen Schlüsselerfahrungen der Klienten, die zuvor nicht verarbeitet und integriert werden konnten. Obwohl das Ausmaß an Prozessdirektivität der Therapeutin bei der Arbeit mit den beiden Klienten äußerst unterschiedlich war, wurden die jeweiligen Episoden von beiden Klienten als persönlich besonders bedeutsam erlebt. Die Autorin betont die Wichtigkeit einer therapeutischen Beziehung, welche von den Klienten in einer solchen Weise als sicher und zuverlässig erlebt wird, dass sie sich bedrohlichen und schmerzvollen Erfahrungen zuwenden und diese explorieren und integrieren können.

Abstract: Some miraculous moments in person-centered therapy - The therapist´s reflections
The article is devoted to some of “miraculous” therapeutic moments that occured during author´s therapeutic work with two different clients, in different phases of her practice. Both moments were touching the work with the felt sense of some of the client´s personally important key experience, which hadn´t been fully processed and integrated before. Although the therapist´s degree of  process-directivity differed with each client, both episodes were described by the clients as personally deeply meaningful. The author underlines the key role of the therapeutic relationship percieved by the client as safe and trustworthy  enough to  enable him/her to face his/her too threatening and painful experiences, to explore and assimilate them.

Karel Hájek
Focusing als körperliche Wirklichkeitsverankerung     21-30

In diesem Artikel wird dargestellt, wie Focusing zur körperlichen Verankerung des Erlebens verwendet wird. Dies geschieht u. a. im Rahmen der von M. Frýba entwickelten sogenannten Satitherapie. Zuerst wird der breitere Rahmen der vier Wirklichkeitsverankerungen erläutert. Es folgt eine Darstellung der klassischen Methode des Focusing und ihrer Weiterentwicklung. Dann wird kurz illustriert, wie man das Focusing innovativ im Rahmen der psychotherapeutischen Sitzung benützen kann. Zum Schluss folgt eine Beschreibung der qualitativen Forschung über das körperlich verankerte Erleben, bei der Focusing als introspektive Methode der Datengewinnung benutzt wurde.

Abstract: Focusing as bodily reality-anchoring
This article explains the way in which focusing is used for bodily reality anchoring; this occurs, among other ways, in the context of the so-called Sati therapy as developed by M. Frýba. First, the greater context of fourfold reality anchoring is explained. Following this, the classic method for focusing and its further development will be presented. Then, how one can use focusing in innovative ways in the context of a psychotherapeutic session is shown. Finally, the author describes the qualitative research on the bodily anchored experiencing within which focusing is used as an introspective method for accessing information.

Michal Pernicka
Das Phänomen der Begegnung in der Psychotherapie    31-42

In diesem Artikel wird eine qualitative Untersuchung von Interviews mit sieben Therapeuten aus verschiedenen therapeutischen Richtungen zum "Phänomen der Begegnung in der Psychotherapie“ dargestellt. Diese Studie ermöglichte es, ein derart subjektives und subtiles Moment im therapeutischen Prozess genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei der Beschreibung des Phänomens durch die Therapeuten konnte dabei eine volle Übereinstimmung festgestellt werden; als wichtigste Merkmale des Phänomens wurden angeführt: eine einzigartige Nähe und ein Verstehen des Anderen, Vorherrschen des Erlebens statt kognitiver Aspekte, eine hohe Intensität und kurze Dauer der Erfahrung, ein Potenzial für therapeutische Veränderung sowie eine Motivation für die Fortsetzung der Arbeit. Zum Abschluss dieses Artikels werden noch einige Implikationen der Begegnungserfahrung für den therapeutischen Prozess angesprochen.

Abstract: The Encounter Phenomenon in Psychotherapy
In this study a qualitative analysis was used to process interviews with seven psychotherapists of different theoretical approaches on the topic of "encounter phenomenon in psychotherapy". This study enabled a closer look on these very subjective and subtle moments in therapeutic process. An evident consensus was reached in therapists' description of the phenomenon; its most important characteristics showed to be: a unique closeness and understanding of the other, emphasis on experiencing at the expense of cognitive aspects, high intensity and short duration of the experience, a potential for therapeutic change, and motivation for further therapeutic work. Implications of encounter experience for therapeutic process are discussed at the end of this article.

Jan Vymětal
Geschichte, gegenwärtige Situation und Zukunft des Personzentrierten Ansatzes in Tschechien  43-50

Die Psychotherapie hat in der Tschechischen Republik eine relativ reiche Tradition, die auch während der Zeit der Totalitarität erhalten und weiterentwickelt wurde und zwar auf offiziellem Niveau wie auf dem der so genannten "Parallelstrukturen". Die gegenwärtige psychotherapeutische Szene in der Tschechischen Republik ist vielfältig und vielseitig. Die Personzentrierte Psychotherapie wird als vollwertiger psychotherapeutischer Ansatz angesehen und wird in ausreichendem Ausmaß von den Krankenversicherungen bezahlt. Ihre Anfänge bei uns sind schon zu Beginn der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts anzusiedeln. In der Gegenwart arbeiten in der Tschechischen Republik zwei PCA-Institute – eines in Prag und eines in Brünn. Die Forschungsarbeit ist eher gering und wird an Universitäten durchgeführt. Der Autor stellt sich kritisch zur Vermarktung der Ausbildung und zur Überorganisiertheit der rogerianischen Bewegung.

Abstract: The history, current situation and future of the person centered approach in the Czech Republic
Psychotherapy has a relatively rich tradition in the Czech Republic. This tradition was maintained and further developed during totalitarian times even, in fact, at official levels as well as at the levels of so-called "parallel structures". The contemporary psychotherapeutic scene in the Czech Republic is diverse and varied. Person-centred psychotherapy is recognised as completely valid and is sufficiently financed by the medical insurance system. The roots of the tradition can be identified already at the beginning of the 1960's. Currently two PCA Institutions work in the Czech Republic – one in Prague and one in Brno. Research efforts are rather limited and are conducted in the universities. The author takes a critical stance regarding the marketing of the training program and the "overly organised" nature of the Rogerian movement.

Berichte

Tadeusz Paciorek
Die Bedeutung des Personzentrierten Ansatzes für mich und meine Arbeit
     51-54

Der Autor beschreibt, wie sich durch seine Erfahrungen in einem Cross-Cultural Communication Workshop und bei weiteren internationalen personzentrierten Konferenzen und Encountergruppen sein Umgang mit sich selbst und mit Anderen nachhaltig verändert hat. Der wesentlichste Aspekt war und ist ein tiefes Gefühl der Freiheit, sich selbst zu sein. In praktischer Hinsicht besonders interessant ist auch die Schilderung, wie jemand, der mit dem Personzentrierten Ansatz in seinem eigenen Land ziemlich alleine dasteht, inspiriert und getragen von der einschlägigen Literatur und von Freunden im Ausland, seine Art des Unterrichtens weitgreifend umstellt und studentenzentriert gestaltet.

Abstract: The impact of the person-centered approach on myself and my work
The author describes the lasting impression a Cross-Cultural Communication Workshop and further international person-centered conferences and encounter groups left on him, and how they changed deeply his relationship to himself and others. The essential aspect was and remains to be a strong feeling of freedom of being one's self. Of particular interest, from a practical point of view, is the depiction of somebody, who, being rather isolated in his own country with the person-centered approach, alters his style of teaching, inspired and carried by the relevant literature and friends abroad, to attain a student-centered nature.

Mihaela Bonatiu und Florenta Din
Klientenzentrierte Psychotherapie in einer Strafvollzugsanstalt in Bukarest       55-58

Von den Autorinnen wurden im Rahmen ihrer Tätigkeit als Psychologinnen in einer Strafvollzugsanstalt u. a. drei klientenzentrierte Therapiegruppen mit Häftlingen mit unterschiedlichem Strafausmaß im Rahova-Gefängnis in Bukarest durchgeführt. Nach einer einleitenden Schilderung des Aufgabenbereichs der Psychologen[2] in rumänischen Haftanstalten werden die Zielsetzungen und die geplanten Prozessphasen der Gruppentherapie sowie die Auswahlkriterien für die Teilnahme daran dargestellt. Der tatsächliche Verlauf der Therapiegruppen wird mittels einer Reflexion der dabei behandelten Themenbereiche sowie mittels eines illustrativen Ausschnitts aus dem Transkript einer Gruppensitzung skizziert. Zum Abschluss fassen die Gruppenleiterinnen ihre Erfahrungen zusammen, indem sie einige z. T. unerwartete Aspekte des Erlebens und Verhaltens der Teilnehmer formulieren.

Abstract: Client-centered psychotherapy in the prison
During their work as psychologists in a penal institution, the authors formed i.a. three client-centred therapy groups with convicts of the Rahova Prison in Bucharest. Following an introductory depiction of a psychologists responsibilities in Romanian penal institutions the group therapy's goals and its planned stages of process are described, as well as the selection procedure for participation. The actual course of the group therapy is sketched out through a reflection of its central issues and illustrative excerpts of one session-transcript. In their conclusion the group leaders sum up their own experiences and formulate a number of surprising elements of the participants' experiencing and their general conduct.

Berichte zur Situation des Personzentrierten Ansatzes in Ostmittel- und Osteuropa      59

Nach den vorstehenden Fachbeiträgen und persönlichen Berichten, die ein Schlaglicht darauf werfen, wie in diesem Teil Europas theoretisch und praktisch in unserem Ansatz gearbeitet wird, folgen nun einige Beiträge, die die Entwicklung und die derzeitige Situation der Klientenzentrierten Psychotherapie und des Personzentrierten Ansatzes in verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas thematisieren.
Einen umfassenden Überblick über geschichtliche Entwicklung und gegenwärtigen Status des Ansatzes geben Magda Draskóczy für Ungarn und Ladislav Timul'ák für die Slowakei. Olga Bondarenko beschreibt die Missverständnisse, aber auch die Hoffnungen bezüglich der Etablierung des Ansatzes in der psychotherapeutischen Szene in Russland.
Drei weitere Beiträge sind der Darstellung einiger größerer Projekte der Aus- und Weiterbildung in diesen Ländern gewidmet, welche wesentlich v. a. von österreichischen bzw. von holländischen Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden. Sonja Kinigadner beschreibt eine Ausbildung für Klientenzentrierte Psychotherapie der ÖGwG in Rumänien; Norbert Stölzl, Galina Pokhmelkina und Edwin Benko berichten über eine ebensolche Ausbildung am Zentrum für Europäische Ausbildung in Psychotherapie in Moskau. Den Abschluss bildet der Beitrag von Marta Stapert (mit Unterstützung von Ynse Stapert, Eszter Kováts und Ioana Serban), der einen Einblick in die vielfältigen Aus- und Weiterbildungen für Focusing, Focusingtherapie mit Kindern und Focusing in der Supervision in Ungarn und in Rumänien gibt.
Ergänzend sei noch erwähnt, dass uns ein geplanter Bericht über die ausgebreitete Aktivitäten der Sektion für Klientenzentrierte Psychotherapie innerhalb des Ukrainischen Dachverbandes für Psychotherapie leider nicht mehr rechtzeitig erreicht hat.

Abstract: Concerning the state of the Person-Centered Approach in Central and Eastern Europe
Following the previously presented contributions, that put a spotlight on the theoretical and practical work in our approach in those countries, we now proceed with further contributions that depict the development and the current state of Client-Centered Psychotherapy and the Person-Centered Approach in different regions of Central and Eastern Europe.
Magda Draskóczy and Ladislav Timul'ák, give a comprehensive account of the historical development and the current status of the approach in Hungary and Slovakia respectively. Olga Bondarenko relates the misconceptions along with the hopes that accompany the approach's establihment in the Russian therapeutic community.
Three further contributions give a description of prominent training projects in those countries, that receive significant support from Austrian and Dutch collegues. Sonja Kinigadner recounts an ÖGwG training for Client-Centered Psychotherapy in Romania; Norbert Stölzl, Galina Pokhmelkina and Edwin Benko report on a similar endeavour at the „Center for European Education in Psychotherapy“ in Moscow. Finally, the contribution by Marta Stapert (with the support of Ynse Stapert, Eszter Kováts and Ioana Serban) provides a look at the various educational projects on Focusing, child-therapy and supervision with Focusing in Hungary and Romania.
Unfortunately a report on the extended activities of the section for Client-Centered Therapy of the Ukrainian Umbrella Association for Psychotherapy, that was proposed for this issue, has not reached us on schedule.

Magda Draskóczy
Der Personzentrierte Ansatz in Ungarn      60-62

Ladislav Timul'ák
Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie in der Slowakei      63-65

Olga Bondarenko
Die Klientenzentrierte Psychotherapie in Russland: gestern, heute und morgen      66-68

Sonja Kinigadner
Klientenzentrierte Therapie-Ausbildung in Rumänien – Ein Projekt der ÖGwG      69-73

Norbert Stölzl, Galina Pokhmelkina und Edwin Benko
Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie der ÖGwG in Moskau 2000-2005    74-77

Marta Stapert, mit Unterstützung von Ynse Stapert, Eszter Kováts und Ioana Serban
Focusing mit Kindern und in der Supervision in Ungarn und Rumänien       78-79

Rezensionen

Lore Korbei
Eva-Maria Biermann-Ratjen, Jochen Eckert & Hans-Joachim Schwartz: Gesprächspsychotherapie
     80

Reinhold Stipsits
Marlis Pörtner: Brücken bauen. Menschen mit geistiger Behinderung verstehen und begleiten      81

Anna Auckenthaler
Leschinsky, A. (Hrsg.): Ursula Plog: Von einer, die auszog, die Psychiatrie das Zuhören zu lernen      82

Wolfgang W. Keil
Strauß Bernhard, Buchheim Anna und Kächele Horst (Hrsg.): Klinische Bindungsforschung. Theorien, Methoden, Ergebnisse
   84


2|2004

 

(Hrsg. Ulrike Diethardt, Ulf Lukan und Gerhard Stumm)

Ulrike Diethardt, Ulf Lukan und Gerhard Stumm
Editorial     90

Fachbeiträge

Gérard Mercier
Aktualisierungstendenz und Handlungsorganisation.
Zum Stellenwert der Konzeptualisierung im therapeutischen Prozess
   
91-101

Die Aktualisierung des Lebenspotentials ist persönlichkeitsfördernde Aktivität. Ausgehend vom Schemabegriff nach Piaget (1936) und dessen Weiterentwicklung nach Vergnaud (1985; 2000) will ich deren strukturellen wie funktionellen Aspekte beschreiben. Meine Hauptthese lautet: Die Aktualisierungstendenz drückt sich in einer Gesamtheit von Verhaltensweisen aus, deren Teile (Ziel, Unterziel, Phasen, Begriffe, Aktionstheoreme, Inferenzen) auf der Repräsentationsebene in Begriffen, Bildern und Szenen abgebildet werden. Diese Elemente besitzen eine prozessuale und tendenzielle Logik, die sowohl der mikrogenetischen Entwicklung als auch dem durch die Beziehungserfahrung geförderten therapeutischen Prozess gemeinsam ist.

Abstract: Actualizing tendency and action organisation. The importance of conceptualisation in the therapeutic process.
The actualisation of life potential is a personalizing activity. With regarding the scheme concept defined by Piaget (1936) reconsidered and developed later by Vergnaud (1985; 2000), my project is to describe its aspects be them structural and functional. The main argument of this paper lays the stress on the fact that the propension to actualisation is part of a number of behaviours which elements (aims, sub-aims, stages, concepts and theories-in-acts, inferences) are translated, in terms of representation, as concepts, images and scenarios describing a processing and tendentious logic that is common to micro-genetic development as well as the therapeutic process which is facilitated by the relational accompaniment.

Résumé: Tendance actualisante et organisation de l’action. La place de la conceptualisation dans le processus thérapeutique. La place de la conceptualisation dans le processus thérapeutique.
L’actualisation du potentiel de vie est activité personnalisante. A partir du concept de schème défini par Piaget (1936) repris et développé par Vergnaud (1985; 2000), mon projet est d’en décrire les aspects tant structurels que fonctionnels.
L’argument central de cet article pose que la tendance à l’actualisation relève d’un ensemble de conduites dont les composants (buts, sous-buts, étapes, concepts et théorèmes-en-actes, inférences) se traduisent sur le plan de la représentation en concepts, images et scénarios décrivant une logique processuelle et tendancielle commune tant au développement micro-génétique qu’au processus thérapeutique que l’accompagnement relationnel facilite.
 

Hermann Spielhofer
Psychotherapie als Prozess der Anerkennung     102-113

Psychotherapie, soll sie wirksam sein, besteht in der gegenseitigen Anerkennung von Therapeut und Klient und in der Folge in der Anerkennung und Wiedererlangung des eigenen Begehrens durch den Klienten. Für Rogers waren stets die Einstellungen und Haltungen des Therapeuten, sein Beziehungsangebot wesentlich für das gedeihliche Klima in der Therapie. Daneben ist jedoch für den Autor das Beziehungsangebot des Klienten sowie dessen Rollenzuschreibungen an den Therapeuten ein wichtiger Aspekt in der Therapie. Im Rahmen des gemeinsamen Übertragungs-Gegenübertragungsprozesses wird eine Atmosphäre, ein interaktioneller Raum geschaffen, in dem das abgewehrte organismische Erleben in Form von unbewussten Inszenierungen und maskierten Botschaften, gleichsam „zwischen den Zeilen“ einfließen kann. Damit wird die Dyade aufgebrochen durch ein Drittes. Durch die Aufhebung in den gemeinsamen Sinn- und Verstehenshorizont, in die symbolische Ordnung der gemeinsamen Sprache entsteht eine triadische Struktur, die es ermöglicht, die affektive Verstrickung in der Dyade aufzulösen. Durch die Symbolisierung des abgewehrten organismischen Erlebens, durch die (Wieder-)Einführung in die gemeinsame Kommunikation erhält die Sprache eine gestaltende Kraft für die Ausformung und inhaltliche Bestimmung unseres Erlebens wie unserer Bedürfnisse und emotionalen Bewertungen. Durch die gesellschaftlich vorgegebene Semantik und Syntax unserer Sprache kann die Wahrheit des Begehrens oder des organismischen Selbst aufgedeckt oder auch verschüttet werden, und Psychotherapie hat damit die Aufgabe, die Begriffe und sprachlichen Zeichen auf ihren aufklärererischen und emanzipatorischen Gehalt hin kritisch zu überprüfen.

Abstract: Psychotherapy as a process of acknowledgement
To be effective, psychotherapy must mutually acknowledge therapist and client, and consequently acknowledge and re-establish the client’s own will. For Rogers, the attitudes of the therapist and the relationship he or she offers were always essential for a positive atmosphere in therapy. For the author, however, the relationship offered by the client and the roles he or she attributes to the therapist are also important aspects of therapy. In the context of the common process of transference and counter-transference we create an atmosphere, a space of interaction in which the denied organismic experiencing can “flow in” in the shape of unconsciously staged interactions and masked messages, almost “in between the lines”. In such a way the dyad is interrupted by a third element. The integration in the common level of meaning and understanding, in the symbolic order of the common language, gives rise to a triadic structure, which makes it possible to dissolve the affective entanglement in the dyad. By means of symbolisation of the denied organismic experiencing, by means of the (re-)introduction of common communication, language obtains a creative power for the shaping of our experiencing and for determining its content and our needs as well as our emotional assessments. The semantics and syntax of our language, which are socially determined, can be used to uncover or bury the truth. Therefore it is the task of psychotherapy to examine critically the terms and the linguistic signs with regard to their uncovering and emancipatory potential.

Barbara Volgger, Anton-Rupert Laireiter & Joachim Sauer
Burnout bei PsychotherapeutInnen
Eine Studie bei Klientenzentrierten PsychotherapeutInnen in Österreich  
114-124

Burnout ist ein häufig beobachtetes Problem psychosozialer Helferberufe. Da bisher Klientenzentrierte PsychotherapeutInnen kaum untersucht wurden, wurde eine Totalerhebung dieser Gruppe (N=535) in Österreich mittels DPCCQ (SPR-Collaborative Research Network-Common Core Questionnaire), der das Maslach-Burnout-Inventory (MBI) als Burnout-Indikator enthält, durchgeführt. 101 TherapeutInnen (=20.8%) beantworteten die postalische Befragung. Die Ausprägung von Burnout war insgesamt gering: Ca. 8% berichteten von hoher und weitere 25% von mittlerer emotionaler Erschöpfung. Bivariate Analysen zeigten signifikante Zusammenhänge zwischen Burnout und der wahrgenommenen Kontrolle über wichtige Arbeitsbedingungen, der Anzahl behandelter PatientInnen, der Zufriedenheit mit der therapeutischen Tätigkeit und den zur Bewältigung von Arbeitsbelastungen eingesetzten Strategien. Keine Effekte konnten für Geschlecht, Alter, Erfahrung und institutionelle Zugehörigkeit sowie die wahrgenommene Soziale Unterstützung gefunden werden. Multivariante Auswertungen (Regressionsanalysen) erbrachten, dass Burnout offensichtlich durch eine Balance aus belastenden und protektiven Bedingungen bestimmt wird: „Zufriedenheit mit der therapeutischen Tätigkeit“ erwies sich als Burnout protektiv, „Mangel an Kontrolle über die PatientInnenauswahl“, die Anzahl behandelter PatientInnen und negatives Coping waren Burnout fördernd.

Abstract: Burnout in psychotherapists: A study with client-centered therapists in Austria.
Burn-out is an often reported stressful experience in professional helpers. Because client-centered psychotherapists have been studied rarely until now, this group was studied with the Maslach Burnout Inventory and the German version of the “Development of Psychotherapists-Common Core Questionnaire” (DPCCQ) developed by Orlinsky and his coworkers from the Society of Psychotherapy Research (SPR).. 20,8% (n= 101) of the original sample (N=535) took part in the study. Client-centered therapists obviously do not suffer very intensively from burnout: 8% reported intense and additional 25% mild to moderate feelings of emotional exhaustion. Objective variables such as gender, age e.g.do not influence burn-out as well as perceived social support, current or past personal therapy and supervision. Linear regression analyses resulted into the conclusion that burn-out obviously is determined by some factors. “Satisfaction with therapeutic work” was the most important protective factor, the “number of patients”, “not having control over patient-selection” and “avoidant and passive coping behaviours” were the most stressful conditions which are correlated highly with burn-out.

Franco Perino & Elena Polestra
Der Personzentrierte Ansatz in der Medizin     
125-136

In diesem Artikel werden mögliche Anwendungen des Personzentrierten Ansatzes im Gesundheitswesen analysiert, und es wird über einige Kommunikationskurse im Arbeitsbereich eines der Autoren berichtet.

Abstract: The Person-centered Approach in the medical field.
In this article we consider the possible applications of the Person-centered Approach in the medical field and report our experience with Communication-Trainings for different professional groups working there.

Edith Benkö
Psychotherapie in der kardialen Rehabilitation
Überlegungen aus klientenzentrierter Sicht     
137-146

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Psychotherapie bei chronisch körperlich kranken, nämlich herzkranken Menschen. Nach einer kurzen Beschreibung des medizinischen Krankheitsbildes der Koronaren Herzkrankheit folgt ein Überblick über den Stand der Theoriebildung und Forschung aus psychosomatischer Sicht. Mögliche Ansatzpunkte für Psychotherapie unter besonderer Berücksichtigung des Klientenzentrierten Ansatzes werden formuliert. Eine Analyse der Behandlungsverläufe von Herzpatienten in der ambulanten Rehabilitation mit psychotherapeutischem Versorgungsauftrag soll die Besonderheiten und Schwierigkeiten des Zuganges von Herzpatienten zur Psychotherapie aufzeigen und mögliche Ursachen der häufigen Psychotherapieabbrüche dieser Patientengruppe im Beziehungsgeschehen identifizieren.

Abstract: Psychotherapy in the cardial rehabilitation – considerations from a client-centered view.
The following paper deals with the psychotherapeutic treatment of chronically physically ill patients, namely people with coronary heart diseases. After a short description of the medical symptoms of coronary heart disease, a review of the literature of psychosomatic research as well as possible starting points for psychotherapy (particularly Client-centered psychotherapy) will be presented. An analysis of the development of psychotherapeutic treatment among patients with heart disease in out-patient rehabilitation will be used to illustrate the difficulties and unique aspects in reaching heart patients through psychotherapy as well as attempt to explain the high drop-out rate of these patients.

Anette Murafi
Personzentrierte Therapie bei einer depressiven Klientin mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung
Eine Falldarstellung aus einer psychiatrischen Klinik    
137-146

Die Arbeit soll den Prozess einer ca. 2-jährigen ambulanten Personzentrierten Therapie nachzeichnen. In den verschiedenen Therapiephasen werden sowohl das Erleben der Patientin als auch die für sie im Verlauf bedeutsamen Themen dargestellt. Die Beziehungserwartungen in der interpersonalen Begegnung und die sich daraus ergebenden Interventionen werden reflektiert. Schwierigkeiten in der Verwirklichung der im Personzentrierten Ansatz postulierten idealen Beziehung werden erörtert.

Abstract: Person-centred therapy of femal client with major depression and narcissistic personality disorder – a case presentation from a psychiatric hospital.
The author describes the process of a 2-year-lasting Person-centred psychotherapy. Noting to the different steps of therapy, the author emphasizes on the clinet’s experiencing, her main conflict themes, her relationship expectations and the resulting therapeutic interventions. The author’s difficulties in realization of an optimized relationship offer in order to the Person-centred concept are discussed.

Hans-Peter Heekerens und Maria Ohling
Systemisch denken und experienziell handeln: die Emotions-Fokussierte Paartherapie      156-163

Auf Basis der bis 2003 vorliegenden Literatur wird die Emotions-Fokussierte Paartherapie (EFT) hinsichtlich ihres praktischen und theoretischen Ansatzes sowie ihrer Prozess- und Ergebnisforschung vorgestellt. Die Darstellung des Ansatzes wird in den Kontext der Frage gestellt, wie sich der experienzielle, der systemisch-konstruktivistische und der bindungstheoretische Ansatz verbinden lassen. Die Präsentation der Prozess- und Ergebnisforschung, nach der sich die EFT als wirksames, effektives und effizientes Verfahren zeigt, wird eingebettet in die Diskussion um Evidenz basierte oder evidenzbasierte Psychotherapie.

Abstract: Systemic thinking and acting experientially: the Emotion-Focused Couple Therapy.
The purpose of this paper is to present the practical and theoretical concepts of the Emotion Focused Couple Therapy (EFT) as well as the outcome and process research. The portrayal of the approach is considered in the context of the question, how experiential therapy, a systemic-constructivistic view, and attachment theory can be combinded. The presentation of the outcome and process research, which show EFT as an effficous, effective and efficient intervention, is nested in the discussion concerning evidence based psychotherapy.

Robert Waldl
Personzentriertes Coaching    164-171

Zusammenfassung: Im vorliegenden Artikel wird gezeigt, dass der Personzentrierte Ansatz nicht nur für Psychotherapie, sondern auch für Coaching ein konsistentes Theoriemodell zur Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung sowie zu Prozess und Beziehung bereitstellt. Coaching wird im Folgenden als eine besondere Ausformung der von Carl R. Rogers beschriebenen hilfreichen Beziehung analysiert. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Psychotherapie dargestellt. Anhand der Prozessskalen von Rogers werden die Besonderheiten von Coaching gezeigt und die Abgrenzung zur Psychotherapie verdeutlicht.

Abstract: Person-centered Coaching.
The following article shows that the Person-centered Approach provides a reliable theoretical model, not only for psychotherapy but also for coaching processes with regard to personality, to personal growth as well as to process and relation. Coaching hereby will be analyzed as a special mode of the helping relationship described by Carl R. Rogers. Similarities and differences of coaching and psychotherapy are presented. By using Rogers’ process-scale the characteristics of coaching are revealed and the differentiation with regard to psychotherapy are outlined.

Würdigungen und Nachrufe

Jobst Finke und Ludwig Teusch
Zum 80. Geburtstag von Hans Swildens
     172

Nachrufe auf Jan Rombauts (Germain Lietaer), Tony Merry (Pete Sanders) und John Keith Wood (Charles O'Leary)   173-174

Rezension

           Michael Behr
       
Gerhard Stumm, Johannes Wiltschko und Wolfgang W. Keil, Grundbegriffe der Personzentrierten und Focusing-orientierten Beratung   175


 

1|2005


• Themenheft: Personzentriert und störungsspezifisch?

 

(Hrsg. Peter F. Schmid und Hermann Spielhofer)

 

 

 

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Peter F. Schmid und Hermann Spielhofer
Personzentriert und störungsspezifisch? Editorial     2-3

Fachbeiträge

Peter F. Schmid
Kreatives Nicht-Wissen.
Zu Diagnose, störungsspezifischem Vorgehen und zum gesellschaftpolitischen Anspruch des Personzentrierten Ansatzes
    4-20

Rogers’ Persönlichkeits- und Beziehungstheorie und seine Gegenposition zu Experteninterventionen erweisen sich bei näherem Zusehen als herbe Gesellschafts­kritik. Impliziert sein Konzept, dass „die wesentlichen Bedingungen der Psychotherapie in einer einzigen Konfiguration bestehen“, tatsächlich, wie seither oft behauptet, die Ablehnung von Störungsdifferen­zierung und Psychodiagnose? Und anders gefragt: Haben wir durch die seither zahlreich entwickelten differenziellen Konzepte wirklich Neues über die Psychotherapie dazu­gelernt? – Aus dialogisch-personaler Sicht sind Therapeut und Klient nicht nur in Beziehung, sie sind Beziehung. Das bedeutet, dass sie in jeder therapeutischen Beziehung verschieden sind. Es ist der Klient, der den Therapeuten „in-form-iert“, d.h. in Form bringt zu verstehen, und zum Risiko herausfordert, mit ihm eine einzigartige Beziehung zu kokreieren. Fazit: Es ist immer die Orthopraxie, die die Orthodoxie herausfordert.

Abstract: Creative not-knowing. On diagnosis, disorder-specific approaches and the claim of social criticism in the person-centered approach.
On a closer look Rogers’ theories of personality and relationship and his counter-position to expert interventions prove themselves to constitute a harsh social criticism. Does his conception that “the essential conditions for psychotherapy exist in a single configuration” really imply a rejection of disorder differentiation and psychodiagnosis, as is often claimed? Furthermore, have the numerous conceptions of differentiation developed more recently actually tought us something new about psychotherapy? – From a dialogical-personalistic view
therapists and clients are not only seen as being in relationships; as persons they are relationships, which makes them different in each therapeutic contact. It is the client who “in-forms” the therapist, i.e. “gives him shape or form” to understand, and challenges him to take the risk of co-creating a unique relationship. In short:  It is always orthopractice that challenges orthodoxy.

Robert Hutterer
Eine Methode für alle Fälle.
Differenzielles Vorgehen in der Personenzentrierten Psychotherapie: Klärungen und Problematisierungen      
21-41

Der Artikel befasst sich kritisch mit dem Problem differenzieller Ansätze in der Klientenzentrierten und Personenzentrierten Psychotherapie. Zu den zentralen Aussagen gehören: (a) Ausgangspunkt; differenzielle Ansätze sind Antworten auf schwierige Therapiesituationen, schwere Störungen und „schwierige“ Klienten; sie zielen auf eine Erweiterung der therapeutischen Effektivität. (b) Differenzielle Ansätze stellen weniger Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Klientenzentrierten Therapie dar, sondern sind Anpassungen an vielfältige Bedingungen der Praxis und Folge der Heterogenisierung der Anwendungsfelder, der Klienten und der Therapeuten. (c) Differenzielle Ansätze können der Kompensation von Einschränkungen therapeutischer Kompetenz dienen. (d) Eine differenzielle Strategie für die erfolgreiche Ausübung des Therapeutenberufes ist eine Strategie der Selbstselektion. Sie erfordert für den Praktiker eine „privilegierte Position“: Die Freiheit einer psychohygienischen Lebensführung, eine ökonomische Situation mit flexiblem finanziellem Einkommen, Rekrutierung und „Anziehung“ einer passenden Klientel, die Verankerung in einem Netzwerk kollegialer Kooperation.

Abstract: One method for all cases. Differiential strategies in person-centred psychotherapy: Clarifications and problems.
This article offers a critical exploration of differentiated strategies in client-centred therapy. Central propositions are: (a) Differentiated concepts are more of an adaptation to a number of practical conditions and a result of an increasing multiplicity of applications, clients and therapists than a further development or refinement of client-centred therapy. (b) Differentiated strategies can serve to compensate for limitations in therapeutic competence and to encourage a promise of success even in the case where there is insufficient implementation of client-centred core conditions. (c) Therapists self-selection is a differentiated strategy for the successful practice of the profession of psychotherapy. It requires a ‘privileged position’ for the practitioner: namely, the freedom to live a psychologically healthy life, the maintenance of an economically viable situation with a flexible income, the ‘recruitment’ and attraction of suitable clients (best fit strategies) and a secure position within a network of cooperative professional colleagues.

Christian Fehringer
Brauchen wir Störungswissen, um personzentriert arbeiten zu können?       
42-50

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob wir Störungswissen brauchen, bzw. unter welchen Bedingungen wir welches Wissen wann und wozu benötigen, und welche Kriterien für die Entscheidungen relevant sind. Komplexe biologische, psychische oder soziale Systeme weisen Merkmale von Vernetztheit und Rekursivität aller beteiligten Komponenten und Prozesse auf und gewinnen damit ihre Autonomie. Personen befinden sich in einem permanenten Prozess der selbstorganisierenden Bedeutungs- und Informationserzeugung: Sie konstruieren ihre Wirklichkeit in ständigen Wechselwirkungsprozessen mit der Umwelt. Neben personzentrierten Ideen ist für diese Arbeit das Konzept der Autopoiese wesentlich. Damit verbunden sind konstruktivistische Überlegungen und Gedanken zur Kybernetik zweiter Ordnung, die „Objektivität“ durch Beobachtung zweiter Ordnung ersetzt. Wir beobachten wie andere zu ihren Unterscheidungen kommen und was dadurch sichtbar oder unsichtbar wird. „Wissen“ repräsentiert also nicht Dinge, sondern Unterscheidungen. Auf unser Tätigkeitsfeld bezogen heißt das, wir bekommen es nicht mit den Problemen an sich zu tun, sondern nur und ausschließlich mit den Problem-Sichtweisen der Klienten in Bezug auf ihre Situation.

Abstract: Do we need knowledge of psychopathology in order to be able to work in a person-centred way?
This article looks at the question of whether we need knowledge of psychopathology, or under which conditions we need which kind of knowledge and when and for what, and also which criteria are relevant for our decisions. Complex biological, psychological and social systems provide evidence that all involved components and processes being interconnected and recursive, and thus gain autonomy. Persons are in a permanent process of developing meaning and information in a self-organised way: They construe their reality in continuous processes of interaction with their environment. Apart from person-centred ideas, the concept of autopoiesis is also relevant to this article. Connected with this are constructivist reflections and thoughts on second order cybernetics, which replaces “objectivity” by second degree observation. We observe how others come to their decisions and what then becomes visible or invisible. So, “knowledge” does not represent objects, but distinctions. That means that in our work we are not dealing with the problems themselves, but only and exclusively with the way clients look at their problems in their personal situation.

Jobst Finke
Beziehung und Technik.
Beziehungskonzepte und störungsbezogene Behandlungspraxis der Personzentrierten Psychotherapie         
51-64

Da sich die Personzentrierte Psychotherapie als „Beziehungstherapie“ versteht, sind die hier leitenden Beziehungskonzepte zu klären. Ebenso wird untersucht, wie das Beziehungsangebot des Therapeuten behandlungspraktisch umzusetzen ist und wie Beziehung und Therapietechnik miteinander verknüpft sind. Ein störungsbezogener Zugang ist sowohl prozess- wie inhaltsorientiert, d.h. er ist ausgerichtet an der Abfolge jener The-men, die für das Erleben der jeweiligen Störung relevant sind. Am Beispiel der Borderline-Störung werden die Schlüsselthemen dieser Störung erörtert und ihre Bearbeitung veran-schaulicht. Es wird also die störungsbezogene Therapiepraxis in ihren Grundzügen skizziert.

Abstract: Relationship and technique. Concepts of relationship and disorder specific treatment practice of person-centred psychotherapy.
Because Person-Centred Therapy is defined as a therapy of relationship it is necessary to clarify the primary concepts of this relationship. In addition, I attempt to explain how to integrate relationship with therapy technique, i.e. how the therapist‘s concept of relationship is put into practice. A disorder specific approach is both process-oriented and content-oriented, i.e. it is considered in terms of a sequence of themes which are relevant to a particular disorder. The key issues involved in a borderline disorder are chosen to illuminate this approach with the intention of demonstrating how the principles of a disorder specific approach work in practice.

Hermann Spielhofer
Selbststrukturen bei narzisstischen Störungen und Borderline-Persönlichkeiten         
65-81

Im folgenden Beitrag soll die Bedeutung von störungsspezifischen Konzepten für die Theoriebildung wie auch für die psychotherapeutische Praxis anhand von Persönlichkeitsstörungen dargestellt werden, und zwar insbesondere am Beispiel der narzisstischen Störungen und Borderline-Persönlichkeitsstrukturen. Bei diesen Störungsbildern steht, im Unterschied zu den neurotischen Störungen, nicht die Inkongruenz zwischen Selbst und organismischem Erleben im Vordergrund, sondern die Beeinträchtigung des Selbstkonzepts.
Zur Darstellung und Begründung narzisstischer Störungen und Borderline-Persönlichkeitsstrukturen, erscheint es daher notwendig, die Entwicklung des Selbst und die Ausbildung der Selbststrukturen aufzuzeigen. Ich greife dabei auf theoretische Konzepte der Selbstpsychologie, der Objektbeziehungstheorie sowie der empirischen Säuglingsforschung zurück, um im Lichte dieser Theorien und Erkenntnisse die theoretische Konzeption des Selbst im Rahmen des Personzentrierten Ansatzes zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Es geht um die Topographie der Selbststruktur als Modell zur Darstellung und Begründung von Selbsterleben.
Stichwörter: Borderline-Persönlichkeit, narzisstische Störung, Persönlichkeitsstörungen, Selbst, Selbststruktur.

Abstract: Self-structures in narcissistic disorders and borderline personalities.
In this article the significance of disorder-oriented concepts for both the development of theories and the practice of psychotherapy is described on the basis of personality disorders, particularly of narcissistic and borderline disorders. As opposed to neurotic disorders, where the incongruence between self and organismic experience is in the foreground, the disturbance of the self-concept is regarded as the primary cause of personality disorders
In order to describe and find reasons for narcissistic and borderline disorders it seems necessary, to illustrate the development and structure of the self. For this the author refers to theoretical concepts of self-psychology, object theory and empirical infant research in order to discuss and develop the conception of self within the person-centred approach in the light of these theories. We have to develop a topography of a structure of self for a model to found the self-experience.



AKTUELLE AUSGABE

2|2005
Selbstorganisation (Salzburg-Kongress 2004)

Franz Berger, Robert Hutterer und Christian Korunka
Editorial     91

Fachbeiträge

Gerald Hüther
Selbstorganisierte Strukturierung und nutzungsbedingte Modifikation neuronaler Verschaltungsmuster – Implikationen für die Psychotherapie   92-98

Psychosoziale Konflikte sind die wichtigsten Auslöser emotionaler Reaktionen. Die damit einhergehende neuroendokrine Stressreaktion führt im Fall kontrollierbarer Probleme („Herausforderungen“) zur Stabilisierung und Bahnung der individuell zur Bewältigung eingesetzten Strategien und der dabei aktivierten neuronalen Verschaltungen. Individuell als unkontrollierbar empfundene Probleme („Bedrohungen“) bewirken wesentlich tief greifendere und länger anhaltende emotionale Aktivierungsprozesse, die zur Destabilisierung der bereits entstandenen, zur Problemlösung jedoch ungeeigneten assoziativen Verschaltungen führen. Die Bedeutung derartiger, stressmediierter Stabilisierungs- bzw. Destabilisierungsprozesse für die adaptive, erfahrungsabhängige Anpassung verhaltenssteuernder neuronaler Netzwerke wird in diesem Beitrag herausgearbeitet und die möglichen Entgleisungen dieses Anpassungsprozesses werden beschrieben.

Abstract: Psychosocial conflict is the major cause of emotional arousal and the activation of the neuroendocrine stress response. The higher associative brain structures are not only the sites in which psychosocial demands are recognized and from which a less or more systemic, i.e. controllable or uncontrollable stress response is initiated. They are also the sites which are structurally modified in the course of this response: Controllable stress leads to the stabilization and facilitation if those neuronal pathways and synaptic connections which are activated in the coping process, uncontrollable stress favours the destabilization of established associative networks as a prerequisite for their subsequent reorganization. The stress response acts therefore as a trigger for the adaptive, experience-dependent adjustment of neuronal connectivity to the actual, i.e. individually perceived, demands of the external, psychosocial world.

Andrea Hammer
Innere Bilder und Affektabstimmung    99-106

Klientinnen, die in früher Kindheit unzulängliche Erfahrungen beim Teilen von kognitiven und affektiven Zuständen mit anderen Menschen machen konnten, zeigen in der Therapie häufig Probleme, das Beziehungsangebot der Therapeutin wahrzunehmen. Da ihre Selbstkonfiguration präsymbolisch ist, reicht Sprache oft nicht aus, diese Klientinnen zu erreichen. Viele Erfahrungen sind in Bildern gespeichert. Gelingt es, diese hervorzuholen und mit Hilfe der Therapeutin mit alten Erfahrungen zu verknüpfen, kann bei diesen früh gestörten Klientinnen das Selbst gestärkt und die blockierte Aktualisierungstendenz wieder zum Fließen gebracht werden.

Abstract: Clients, who had insufficient experiences with sharing cognitive and affective states with others, often show problems in therapy to realize that the therapist is offering contact. The verbal communication isn´t enough to reach them, that´s because their configurations of self are presymbolic. Many experiences are stored in images. If it is possible for the therapist to reactivate these stored images and connect them with earlier experiences, then the self configurations of clients with a fragile and dissociated personality will be supported, thus the blocked actualizing tendency will be brought into a state of flux.

Thomas Oberlechner
Metaphern in der Psychotherapie   107-112

Dieser Artikel diskutiert die Wichtigkeit von Metaphern in der Personzentrierten Therapie. Die Bedeutung von Metaphern für menschliches Erleben wird in so komplexen Organisationen wie Finanzmärkten deutlich, deren Abstraktion erst durch Metaphern begreifbar wird. In der Psychotherapie symbolisieren Klienten und Therapeuten schwer zu beschreibende Gefühle und Erfahrung durch Metaphern. Der Artikel beschreibt metaphernrelevante Therapieaspekte (zum Beispiel Selbst, Beziehung und Veränderung) und wichtige Funktionen von Metaphern in der Therapie (zum Beispiel Beziehungsaufbau und Symbolisierung von Emotionen). Metaphern hängen mit Therapieverlauf und Therapieerfolg ebenso zusammen wie mit dem zentralen personzentrierten Konzept der Empathie. Darüber hinaus reflektieren Metaphern Vorstellungen über Therapie und das Selbst. Ein personzentrierter Zugang zur Metapher ist auf die persönlichen Bedeutungen und Erfahrungen in den Metaphern der Klienten ausgerichtet.

Abstract: This article discusses the importance of metaphors in person-centered therapy. The meaning of metaphors for human experience becomes evident in such complex organizations as financial markets, whose abstraction becomes tangible only through metaphors. In psychotherapy, clients and therapists symbolize hard-to-describe feelings and experience through metaphors. The article describes metaphorically relevant aspects of therapy (for example, self, relationship, and change) and important functions of metaphors in therapy (for example, relationship building and the symbolization of emotions). Metaphors are connected to the course and success of therapy as well as to the core person-centered concept of empathy. Furthermore, metaphors reflect concepts about therapy and the self. A person-centered approach to metaphor is directed at the personal meanings and experiences in the clients’ metaphors.

Walter Kabelka
Das Inhumane in Modellen der Selbstorganisation   113-112

Der Beitrag diskutiert den problematischen Transfer einzelner Bestandteile der Systemtheorie in die Beschreibung von Konfliktsituationen, ohne dass notwendige Bewertungen von Sachverhalten vorgenommen werden. Menschliche Aktivität wird sowohl als Element von Prozessen der Selbstorganisation wie auch unter dem Gesichtspunkt autonomer Verantwortung betrachtet. Die mögliche Diskrepanz zwischen einer funktionalistischen und einer ethischen Sichtweise wird thematisiert und daraus abgeleitet, dass die systemisch begründete Relativierung von Sichtweisen dazu verwendet werden kann, eine Unterscheidung zu verweigern. Weiters wird ein Autonomiebegriff diskutiert, der nur auf eine biologisch gegebene Konstitution Bezug nimmt und in dieser Reduktion nicht als Fundament für ethische Folgerungen genügt.

Abstract: This article discusses the problematic transfer of single parts of the systems theory into the description of situations of conflicts without a necessary valuation of factual situations. Human activity is seen both as an element of processes of self-organization as well as from the point of view of autonomic responsibility. There might be a disunity between a functionalistic and an ethic view to human activity which could lead to refusing a distinction by arguing with relativity of views. The term of autonomy is discussed in its reduction to an only biological constitution. As such it is not sufficient for ethical conclusions.

Dennis Danner
Wenn das klientenzentrierte Beziehungsangebot am Ende ist.
Die Helfer-Klient-Kollusion als Ressource   
 123-130

Der Klientenzentrierte Ansatz zielt auf die Förderung der Selbstexploration mittels eines spezifischen, humanistisch geprägten Beziehungsangebots, damit Klienten ihre Inkongruenzen bewältigen können. Dieses Beziehungsangebot ist für die Identität der Personzentrierung unverzichtbar. Und doch zeigt unsere alltägliche Erfahrung: wir können so grundsätzlich an Klienten scheitern, dass wir es nicht mehr verwirklichen können. Wie kann sich die Klientenzentrierung angesichts dieser Grenze als eigenständiges Verfahren weiterentwickeln, um Klienten und professionellen Helfern gerecht zu werden und damit konkurrenzfähig zu bleiben? Der vorliegende Artikel schlägt eine Lösung vor, wie das Potential der Personzentrierung gerade an dieser Grenze entfaltet werden kann: das Beachten des gemeinsamen Scheiterns öffnet den Weg zum notwendigen Wachstumsprozess. Denn in der kollusiven Verstrickung können wir den Zugang zu den beiderseitigen, unbewältigten Verletzungen entdecken.

Abstract: The Client-Centred Approach is directed to support the self-exploration of clients by a specific, humanistic offer of relationship: that they become able to overcome their incongruity. This offer of relationship founds the identity of the Person-Centred Approach. But our daily experience shows: we can fail on principle and then we cannot keep up this specific relationship. How can we develop the Client-Centred Approach as an original method in view of this limit, in order to deal with the demands of the clients and the professional helpers and to be able to compete? This article presents a solution, in which way we can expand the power of the Person-Centred Approach even facing this limit: considering the common failure opens the necessary growth process. Within the collusion we can discover the access to the unsolved traumas on both sides.

Brigitte Wakolbinger
Mutterschaft und Personzentrierte Psychotherapie    131-141

Ausgehend von meinen ganz persönlichen Erfahrungen als Personzentrierte Psychotherapeutin und Mutter zweier Kinder stelle ich in diesem Artikel dar, wie Mutterschaft und Personzentrierte Psychotherapie sich gegenseitig befruchten können. Weiters gehe ich darauf ein, inwieweit Ergebnisse aus der Säuglingsforschung und klinischen Bindungsforschung zu mütterlichem Verhalten für die personzentrierte Theoriebildung förderlich sein können. Ich möchte Kolleginnen mit diesem Artikel ausdrücklich dazu ermuntern, diesen einzigartigen Erfahrungsschatz des Mutterseins selbstbewusst in ihr Selbstbild als Personzentrierte Psychotherapeutinnen zu integrieren.

Abstract: Based on my very personal experience as person centred psychotherapist and as two children’s mother I show how motherhood and person centred approach are really stimulating each other. Furthermore I discuss in which extent the results of research in the fields of child development and attachment behaviour related to maternal behaviour could be useful for the further development of the person centred theory. I would like to expressly encourage women to confidently integrate their unique wealth of experience to be a mother into their self image as person centred psychotherapists.

Elfriede M. Ederer
Der Einsatz von Neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NIKT) als Unterstützung des Literaturstudiums und der Kommunikationsmöglichkeiten im Rahmen eines Seminars zur Personzentrierten Gesprächsführung an der Universität.
Ein Praxisbericht über ein medienbasiertes Lernarrangement   
 142-156

Zielsetzung dieses Beitrages ist es, die Möglichkeiten von eLearning bei der Vermittlung des Personzentrierten Ansatzes (PCA) im Rahmen einer Lehrveranstaltung im Bakkalaureatsstudium (Bakkalaureat wird in Österreich für Bachelor verwendet) Pädagogik an der Universität Graz aufzuzeigen. Nachdem auf Möglichkeiten eingegangen wird, die sich für das Erlernen von Gesprächsführung unterstützt durch NIKT ergeben, werden die unterschiedlichen Kommunikationsszenarien von medienbasierten Lernarrangements und der eLearning-Varianten dargestellt. Auf dem Hintergrund der für das Lernen von Gesprächsführung relevanten Lernparadigmen und Instruktionsdesigns wird der Seminarablauf eines medienbasiert durchgeführten Gesprächsführungsseminars geschildert, in dem Präsenz- und Online-Phasen im Sinne des Blended Learning kombiniert werden. Die Darstellung soll dazu anregen, didaktische Gestaltungselemente der Lehrveranstaltung auch in die Psychotherapieausbildung zu übernehmen, ist doch die Nutzung verschiedener Informations- und Kommunikationstools eine Voraussetzung für internetgestützte Beratungsformen, deren Bedeutung weiter zunimmt.

Abstract: This contribution aims at outlining the possible applications of e-learning for teaching the Person-Centred Approach (PCA) in a course within the baccalaureate degree in education at the University of Graz. A discussion of the new opportunities offered by NICT for the acquisition of communication skills is followed by a presentation of the various communication scenarios of media-based learning arrangements and of the different e-learning options. Against the background of the learning paradigms and instructional designs that are relevant with regard to the teaching of communication skills we will trace the progression of a media-based communication seminar which combines concepts of classroom sessions and online sessions in a blended learning arrangement. The presentation suggests the integration of some of the didactical design elements of this course into psychotherapy training programs, since the utilization of different information and communication tools is a prerequisite for internet-assisted forms of counselling, which are becoming increasingly important.

Franz Kraßnitzer
Carl und Bob.
Der Personzentrierte Ansatz im Wechselspiel mit bzw. als Teil der amerikanischen Populärkultur  
 157-163

Die europäische personzentrierte Community hat es mit einer nordamerikanischen Erfindung zu tun. Und vielleicht ist auch darin begründet, dass es oft eine gewisse Herausforderung darstellt, Kongruenz zwischen Theorie und Praxis anzustreben. Von den vielen Eigenheiten, die die Vereinigten Staaten von Amerika ausmachen und somit auch die Person Carl Rogers beeinflusst haben, sollen einige erinnert werden: die Besiedlung und Begründung durch protestantische Europäer (Puritanismus), die typisch amerikanische Philosophierichtung des Pragmatismus und einige populäre Hervorbringungen der amerikanischen Kultur während jener Zeit, in der Carl Rogers, „Amerikas einflussreichster Berater und Psychotherapeut – und einer seiner prominentesten Psychologen“ (Kirschenbaum, 2002, S. 5), tätig war.

Abstract: The European Person centered community has to deal with an invention from North America. Maybe that is the reason why it is such a challenge to congruently link theory with practice. Some of the specifities which made up the United States and which have influenced also Carl Rogers, some will be mentioned: The foundation of the United States by protestant Europeans (Puritanism), the typical American phisosophy of pragmatism, and some of the popular outcomes of the American culture in the times of Carl Rogers. He was at this times the “Americas most influencial counsellor and psychotherapist and one of the most prominent psychologist” (Kirschenbaum, 2002, p. 5).

Rezensionen

           Gerhard Stumm
       
Jobst Finke, Gesprächspsychotherapie. Grundlagen und spezifische Anwendungen. 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage    164-165

        Christian Fehringer
     
  Arist von Schlippe / Willy Christian Kriz (Hrsg.), Personzentrierung und Systemtheorie Perspektiven für psychotherapeutisches Handeln   166

        Hermann Spielhofer
     
  Arist von Schlippe / Willy Christian Kriz (Hrsg.), Personzentrierung und Systemtheorie Perspektiven für psychotherapeutisches Handeln    167-171

        Ilse Freyenschlag und Christine Wakolbinger
     
  Sonja Bieg / Michael Behr, "Mich und Dich verstehen" - Ein Trainingsprogramm zur emotionalen Sensitivität bei Schulklassen
        und Kindergruppen im Grundschul- und Orientierungsstufenalter   
172

        Diether Höger
        Gerhard Stumm / Alfred Pritz / Paul Gumhalter / Nora Nemeskeri und Martin Voracek (Hrsg), Personenlexikon der Psychotherapie
   173

           Gerhard Stumm
       
Lisbeth Sommerbeck, The client-centered therapist in psychiatric contexts.
        A therapist's guide to the psychiatric landscape and its inhabitants 
 164-165


VORSCHAU:

1|2006
Der Personzentrierte Ansatz in der Medizin
(Arbeitstitel)

Weiterer Beitrag

John Keith Wood
Großgruppenarbeit und der „Zustand der Mitte“.
Die Auswirkungen von Gruppe, einfühlsamem Dialog und innovativem Lernen
übersetzt von Silvia Zanotta und Peter F. Schmid

In diesem Aufsatz stellt John Wood, einer der Pioniere personzentrierter Großgruppenarbeit, die Erfahrungen in großen Encounter-Gruppen in einen breiten kulturellen Zusammenhang, vor allem hinsichtlich außergewöhnlicher Bewusstseinszustände („Zustand der Mitte“). Er beschreibt deren Bedingungen und Wirkungen, die Notwendigkeit sorgfältiger Vorbereitung und Organisation von Großgruppen-Workshops, die möglichen außergewöhnlichen Lernerfahrungen und deren Bedeutsamkeit für die Psychotherapie. (Redaktion)

Abstract: Large group work and the “middle state”. The effect of group, sensible dialogue, and innovative learning.
In this paper John Wood, one of the pioneers of person-centred work in large groups, discusses the experiences in large group encounters within a broad cultural framework, particularly regarding exceptional mental states (“the middle state”). He describes its conditions and outcomes, the necessity of careful preparation and organization of large group workshops, their possible extraordinary learning experiences and the significance for psychotherapy.
 

2|2006
Personzentrierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
(Arbeitstitel)

1|2007
Freie Beiträge

2|2007
Wirksamkeitsforschung und Qualitätssicherung (Arbeitstitel) - Schwerpunktheft

1|2008
Psychotherapiedidaktik (Arbeitstitel) - Schwerpunktheft

2|2008
Gesellschafts-/gesundheitspolitische Herausforderungen (Arbeitstitel) - Schwerpunktheft


REGISTER Hefte 1 | 1997 – 1|2005

Schwerpunkthefte

• 10 Jahre nach dem Tod von Carl Rogers — Das Vermächtnis als Herausforderung, Schwerpunktheft 1|1998

• 100 Jahre Carl Rogers, Schwerpunktheft 2|2001

• Der Personzentrierte Ansatz außerhalb der Psychotherapie, Schwerpunktheft 1|1999

• Der Personzentrierte Ansatz im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Theorie und gelebter Praxis, Schwerpunktheft 1|2003

Der Personzentrierte Ansatz in Ostmittel- und Osteuropa, Schwerpunktheft 1|2004

• Klienten–/Personzentrierte Psychotherapie am Wiener Weltkongreß 1996, Schwerpunktheft 1|1997

• Person-/Klientenzentrierte Supervision, Schwerpunktheft 2|2000

• Personzentriert und störungsspezifisch?

Zur Situation der Personzentrierten Psychotherapie in Deutschland, Schwerpunktheft 2 | 2003

Beiträge

Auckenthaler, Anna (2001), Die Gesprächspsychotherapie vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Klinischer Psychologie und Psychotherapie, in: PERSON 2 (2001) 98-102

Bahr, Christiane (1999), Entwicklungspsychologische Möglichkeiten im höheren Lebensalter am praktischen Beispiel des Sozial– und Gesundheitszentrums Gnig, in: PERSON 1 (1999) 69-75

Barrett-Lennard, Godfrey T. (2001), Levels of loneliness and connection: Crisis and possibility, in: PERSON 1 (2001) 58ff

Behr, Michael / Doubcek, Nicole / Höfer, Steffi (2002), Authentizität als Einheit. Authentizität als Einheit von Erfahrung, Selbstkonzept und Echt-Sein am Beispiel von unterrichtenden Lehrern, in: PERSON 2 (2002) 60-70

Benkö, Edith (2004), Psychotherapie in der kardialen Rehabilitation. Überlegungen aus klientenzentrierter Sicht, in: PERSON 2 (2004) 137-146

Berger, Franz (2003), Veränderungsepisoden und Bedeutungskonstruktion im Personzentrierten Therapieprozess, in: PERSON 1 (2003) 29-36

Biermann–Ratjen, Eva–Maria (1997), Eine klientenzentrierte Krankheitslehre, in: PERSON 1 (1997) 48–55

Biermann–Ratjen, Eva–Maria (1998), Das Phänomen Aggression betrachtet im Rahmen der Klientenzentrierten Entwicklungspsychologie, in: PERSON 1 (1998) 64–68

Biermann-Ratjen, Eva-Maria (2001), Zur Entwicklungspsychologie von Rogers, in: PERSON 2 (2001) 38-42

Biermann-Ratjen, Eva-Maria (2003), Das gesprächspsychotherapeutische Verständnis von Psychotrauma, in: PERSON 2 (2003) 128-134

Bonatiu, Mihaela / Din, Florenta (2004), Klientenzentrierte Psychotherapie in einer Strafvollzugsanstalt in Bukarest, in: PERSON 1 (2004) 55-58

Bondarenko, Olga (2004), Die Klientenzentrierte Psychotherapie in Russland: gestern, heute und morgen, in: PERSON 1 (2004) 66-68

Böhnisch, Wolf R. / Freisler-Traub, Andrea / Frenzel, Peter (1999), Ein personzentrierter Ansatz in der Hochschuldidaktik. Bericht und Reflexion zu einem selbstgesteuerten Lernexperiment im (wirtschafts)universitären Kontext, in: PERSON 1 (1999) 38-46

Brossi, Rosina (2003), Unzeitgemäss? Gedanken einer Praktikerin zum Thema Langzeittherapien, in: PERSON 1 (2003) 57-65

Bruckbäck, Maria (1997), Die Verbalisation des Selbst, in: PERSON 1 (1997) 72–74

Butterfield–Meisel, Christine / Hadinger, Boglarka / Keil, Wolfgang W. / Kurz, Wolfram / de Mendelssohn, Felix / Schmid, Peter F. / Schwager–Scheinost, Marianne (1997), Dialog der Schulen: Ähnlichkeiten und Differenzen. Podiumsdiskussion im Rahmen des Weltkongresses für Psychotherapie 1996, in: PERSON 1 (1997) 25–39

Cain, David J. (2001), „Die Fakten sind freundlich“. Belege aus der Forschung für die Effizienz der Klientenzentrierten und Experienziellen Psychotherapien, in: PERSON 2 (2001) 29-31

D de Peretti, André (2002), Die Globalisierung, der Personzentrierte Ansatz und die Kultur des Barock, in: PERSON 1 (2002) 88-94

Diethardt, Ulrike / Korunka, Christian (2000), Editorial, in: PERSON 1 (2000) 3

Diethardt, Ulrike / Letzel, Margarethe (2003), Der Personzentrierte Ansatz im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Theorie und gelebter Praxis. Editorial, in: PERSON 1 (2003) 3

Draskóczy, Magda (2004), Der Personzentrierte Ansatz in Ungarn, in: PERSON 1 (2004) 60-62

Eckert, Jochen (1997), Welcher Klient mit welcher Störung profitiert von einer Gesprächspsychotherapie? Entwicklung und Stand der Indikationsfrage in der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (1997) 40–47

Eckert, Jochen (2001), Zur Entwicklung der klientenzentrierten Psychotherapieforschung, in: PERSON 2 (2001) 27f

Eckert, Jochen (2003), „Entweder – Oder“ oder „Sowohl – Als auch“ oder „Weder – Noch“, sondern nur Pappkameraden? , in: PERSON 1 (2003) 84-85

Eckert, Jochen / Clausen, Gisela / Höger, Diether / Müller, Doris / Wilk, Werner W. (2003), Die Deutsche Psychologische Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie (DPGG), in: PERSON 2 (2003) 169-171

Fairhurst, Irene (2001), Das Werk von Carl Rogers aus einer feministischen Perspektive, in: PERSON 2 (2001) 48-50

Fartacek, Reinhold (1999), Aspekte Klientenzentrierter Psychotherapie in der Psychiatrie am Beispiel einer stationären Krisenintervention, in: PERSON 1 (1999) 25-31

Fehringer, Christian (2003), Eine essayistische Beschreibung von Supervisionsprozessen, in: PERSON 1 (2003) 24-28

Fehringer, Christian (2003), Replik auf den Beitrag von Jobst Finke, „Das Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes zwischen Humanismus und Naturalismus“, in: PERSON 1 (2003) 87-89

Christian Fehringer (2005), Brauchen wir Störungswissen, um personzentriert arbeiten zu können?, in: PERSON 1 (2005) 42-50

Fennes, Irmgard (2001), Im Prozess der Wandlung. Spirituelle Aspekte in der Personzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (2001) 32ff

Finke, Jobst (1999), Das Verhältnis von Krankheitslehre und Therapietheorie in der Gesprächspsychotherapie, in: PERSON 2 (1999) 131-138

Finke, Jobst (1999), Rezension: Peter F. Schmid, Im Anfang ist Gemeinschaft. Bd. III: Personzentrierte Gruppenarbeit in Seelsorge und Praktischer Theologie, Stuttgart (Kohlhammer) 1998, in: PERSON 2 (1999) 131-138

 

Finke, Jobst (2001), Rezension: Dietrich H. Moshagen (Hrsg.), Klientenzentrierte Therapie bei Depression, Schizophrenie und psychosomatischen Störungen, in: PERSON 1 (2001) 77ff

Finke, Jobst (2001), Die Therapietheorie der Personzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 2 (2001) 34-36

Finke, Jobst (2002), Das Menschenbild des Personzentrierten Ansatzes zwischen Humanismus und Naturalismus, in: PERSON 2 (2002) 26-34

Finke, Jobst (2002), Der Kampf um Anerkennung. Die Geschichte der öffentlich-rechtlichen Etablierung der Gesprächspsychotherapie in Deutschland, in: PERSON 2 (2002) 71f

Finke, Jobst (2003), Die ÄGG stellt sich vor, in: PERSON 2 (2003) 168

Finke, Jobst (2003), Komplexität und Differenz. Antwort auf die Replik von Jürgen Kriz, in: PERSON 1 (2003) 89-91

Jobst Finke (2005), Beziehung und Technik. Beziehungskonzepte und störungsbezogene Behandlungspraxis der Personzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (2005) 51-64

Finke, Jobst / Teusch, Ludwig (2003), Schwierigkeiten und Chancen in der Personzentrierten Weiterbildung von Ärzten, in: PERSON 2 (2003) 151-157

Finke, Jobst / Teusch, Ludwig (2004), Zum 80. Geburtstag von Hans Swildens, in: PERSON 2 (2004) 172

Frenzel, Peter (1997), Fortschritte in der eigenen Identitätsentwicklung. Bericht über die Vierte Internationale Konferenz für Klientenzentrierte und Experientielle Psychotherapie, Lissabon, Juli 1997, in: PERSON 2 (1997) 116–119

Frenzel, Peter (1998), Vielfalt versus Beliebigkeit. Wie das Vermächtnis von Carl R. Rogers im Institut für Personzentrierte Studien (IPS) als Herausforderung verstanden wird, in: PERSON 1 (1998) 45–56

Frenzel Peter (1999), Editorial, in: PERSON 2 (1999) 99f

Frenzel, Peter (2000), Personzentrierte Supervision. Entwicklung durch dialogische Kreation funktionaler Wirklichkeiten in einer Umwelt der Organisation, in: PERSON 2 (2000) 28-39

Fuchs, Renata (1999), Personzentrierte Beratung bei Arbeitslosigkeit, in: PERSON 1 (1999) 76-80

Garbsch, Madeleine (2000), Geschichte der Psychotherapieforschung. Welchen Beitrag hat der Personzentrierte Ansatz geleistet?, in: PERSON 1 (2000) 32-42

Gaul, Sylvia (1998), Carl Rogers — Legitimität der Nachfolge im Spiegel person(en)/klientenzentrierter Vereinigungen in Österreich, in: PERSON 1 (1998) 57–63

Gaul, Sylvia (2001), Rezension: Barrett-Lennard, Godfrey, Carl Rogers' helping system. Journey and substance, London (Sage) 1998, in: PERSON 1 (2001) 74ff

Gaul, Sylvia / Sauer, Joachim (1999), Editorial, in: PERSON 1 (1999) 3f

Gaylin, Ned L. (1997), Client–Centered Family Therapy. Individual and ecosystemic issues, in: PERSON 1 (1997) 82–85

Graf, Walter / Pfingstner, Reinhold (1999), Personzentrierte Outdoorarbeit — Begegnung in der Natur, in: PERSON 1 (1999) 11-15

Greening, Tom (2001), Carl Rogers als “direktiver” Psychotherapeut, in: PERSON 2 (2001) 37

Gutberlet, Michael (1999), Die Entfaltung von Personal Power im Personzentrierten Ansatz. Vortrag zum ÖGwG-Symposium 21.-23. Mai 1998 in Linz, in: PERSON 2 (1999) 101-109

Gutberlet, Michael (2001), Friedensarbeit im Sinne von Carl Rogers beginnt in der Person. Jetzt! in: PERSON 2 (2001) 45-47

Gutberlet, Michael (2003), Die personzentrierte Haltung: die Kraft, die Veränderung schafft? Über die Schwierigkeiten des Verstehens und Vermittelns von Rogers’ sanfter Revolution, in: PERSON 1 (2003) 15-23

Hájek, Karel (2004), Focusing als körperliche Wirklichkeitsverankerung, in: PERSON 1 (2004) 21-30

Heekerens, Hans-Peter / Ohling, Maria (2004), Systemisch denken und experienziell handeln: die Emotions-Fokussierte Paartherapie, in: PERSON 2 (2004) 156-163

Hegar, Karin / Katsivelaris, Margret / Kucera, Martina / Margulies, Frank / Rehrl, Michael / Schwarz, Michael / Theurer, Maria / Tichy, Harald E. (2001), Zur Aktualität des Rogersansatzes in der heutigen Psychotherapie-Ausbildung. Statements von Ausbildungsteilnehmer/innen aus der APG, ÖGwG und SGGT, in: PERSON 2 (2001)    109-117

Heimerl Bernd / Frohburg, Inge (2002), Empathie in der psychotherapeutischen Praxis. Eine empirische Untersuchung zur Frage ihrer Dimensionalität, in: PERSON 1 (2002) 59-64

Heinerth, Klaus (2003), Woran erkenne ich, dass Veränderung beim Klienten geschieht? , in: PERSON 1 (2003) 51-56

Hendricks Gendlin, Marion N. (2002), Ein Felt Sense ist mehr als nur ein Gefühl, in: PERSON 2 (2002) 19-25

Holdstock, T. Len (1997), Paradoxes and challenges facing the person-centered approach, in: PERSON 1 (1997) 56–61

Höger, Diether / Finke, Jobst / Teusch, Ludwig (2003), Editorial, in: PERSON 2 (2003) 99-100

Höger, Diether / Müller, Doris (2002), Die Bindungstheorie als Grundlage für das empathische Eingehen auf das Beziehungsangebot von Patienten, in: PERSON 2 (2002) 35-44

Hutterer, Robert (2005), Eine Methode für alle Fälle. Differenzielles Vorgehen in der Personenzentrierten Psychotherapie: Klärungen und Problematisierungen. in: PERSON 1 (2005) 21-41

IPS der APG und ÖGwG (1997), Person–/Klientenzentrierte Supervision und Organisationsentwicklung. Statut und Ausbildungsordnung von ÖGwG und IPS der APG, in: PERSON 2 (1997) 160–167

Jandl–Jager, Elisabeth (1998), Psychotherapieforschung und Psychotherapeutische Praxis, in: PERSON 1 (1998) 69–74

Kabelka, Walter (1999), Bericht vom Symposium der ÖGwG im Mai 1998, in: PERSON 1 (1999) 85f

Kahn, Ed (1999), The Intersubjective Perspective and the Person-Centered Approach. Are They One at Their Core?, in: PERSON 2 (1999) 110-121

Karaszová, Katarína (2004), Bedeutsame Augenblicke in der Personzentrierten Therapie – Reflexionen einer Therapeutin, in: PERSON 1 (2004) 13-20

Keil, Sylvia (2003), „Wenn ich mich so wie ich bin akzeptiere, dann ändere ich mich.“ Methodische Implikationen Klientenzentrierter Psychotherapie, in: PERSON 1 (2003) 37-50

Keil, Wolfgang W. (1997), Geschichtliche Entwicklung und inhaltliche Ausrichtung der ÖGwG (Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche, klientenzentrierte Psychotherapie und personorientierte Gesprächsführung), in: PERSON 2 (1997) 111-116

Keil, Wolfgang W. (1997), Hermeneutische Empathie in der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (1997) 5–13

Keil, Wolfgang W. (1997), Zum gegenwärtigen Stand der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 2 (1997) 128–137

Keil, Wolfgang W. (1998), Der Stellenwert von Methoden und Techniken in der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (1998) 32-44

Keil, Wolfgang W. (2000), Rezension: Peter F. Schmid, Personzentrierte Gruppenpsychotherapie. Ein Handbuch, Bd. I: Solidarität und Autonomie, Köln (EHP) 1994, in: PERSON 2 (1999) 144f

Keil, Wolfgang W. (2000), Rezension: Sander, Klaus, Personzentrierte Beratung. Ein Arbeitsbuch für Ausbildung und Praxis, in: PERSON 2 (2000) 65

Keil, Wolfgang W. (2001), Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie der ÖGWG in der Ukraine 1994-1999, in: PERSON 1 (2001) 65ff

Keil, Wolfgang W. (2001), Das für Psychotherapie notwendige Erleben Oder: Personzentrierter und experienzieller Ansatz gehören zusammen, in: PERSON 2 (2001) 90-97

Keil, Wolfgang W. (2002), Zur Erweiterung der personzentrierten Therapietheorie, in: PERSON 1 (2002) 34-44

Keil, Wolfgang W. (2002), Rezension: Ryback, D., Emotionale Intelligenz im Management. Wege zu einer neuen Führungsqualität & Terjung B. / Kempf T., Von der Klientenzentrierten Therapie zur Personzentrierten Organisationsentwicklung (Person-Centered Organization-Development – PCOD), in: PERSON 2 (2002) 78f

Keil, Wolfgang W. / Gaul, Sylvia (2001), Editorial, in: PERSON 1 (2001) 3f

Kilborn, Mary (2000), The Second PCA Colloquium, Kranichberg, Austria, 10-12 July 1999. A Personal Impression, in: PERSON 1 (2000) 63-65

Kinigadner, Sonja (2004), Klientenzentrierte Therapie-Ausbildung in Rumänien – Ein Projekt der ÖGwG, in: PERSON 1 (2004) 69-73

Kirschenbaum, Howard (2002), Carl Rogers’ Leben und Werk: Eine Einschätzung zum 100. Jahrestag seines Geburtstags, in: PERSON 1 (2002) 5–15

Klinglmair, Alfred im Gespräch mit Sauer, Joachim (1999), Im Spannungsfeld zwischen Person und Organisation. Möglichkeiten und Grenzen des Personzentrierten Ansatzes in der öffentlichen Verwaltung, in: PERSON 1 (1999) 32-37

Korbei, Lore Korbei (1997), Editorial, in: PERSON 2 (1997) 95

Korbei, Lore (1997), "Was Peter über Paul sagt ...". Supervision aus der Sicht einer Psychotherapeutin, in: PERSON 2 (1997) 155–159

Korbei,  Lore (1999), Rezension: Eugene T. Gendlin, Focusing – orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebensbezogenen Methode, München (Pfeiffer) 1998, in: PERSON 2 (1999) 142f

Korbei, Lore (1999), Rezension: Eugene Gendlin / Johannes Wiltschko, Focusing in der Praxis. Eine schulenübergreifende Methode für Psychotherapie und Alltag, München (Pfeiffer) 1999, in: PERSON 1 (2000) 70f

Korbei, Lore (1999), Vergabe des 1. Internationalen Sigmund-Freud-Preises für Psychotherapie der Stadt Wien an Prof. Dr. Sylvester Ntom Madu, in: PERSON 2 (1999) 155

Korunka, Christian (1997), Editorial, in: PERSON 1 (1997) 3f

Korunka, Christian (2003), Humanismus und / oder Naturalismus – Eine Auseinandersetzung zum Menschenbild und zum Verständnis der Aktualisierungstendenz im PCA. Einleitung, in: PERSON 1 (2003) 81

Korunka, Christian / Nemeskeri, Nora / Sauer, Joachim (2001) Carl Rogers als Psychotherapieforscher. Eine kritische Würdigung, in: PERSON 2 (2001) 68-89

Korunka, Christian / Keil, Wolfgang W. / Haug-Eskevig, Kristin (2003), Klientenzentrierte Psychotherapie in Österreich. Eine Bestandsaufnahme aus praxeologischer Sicht, in: PERSON 1 (2003) 70-80

Korunka, Christian / Sauer, Joachim / Steinhardt, Kornelia / Lueger-Schuster, Brigitte (2000), Der Stellenwert des Personzentrierten Ansatzes in der Supervision. Eine empirische Bestandsaufnahme, in PERSON 2 (2000) 5-14

Korunka, Christian / Stumm, Gerhard (2002), Editorial, in: PERSON 2 (2002) 3

Korunka, Christian / Zinschitz, Elisabeth (1998), Editorial, in: PERSON 1 (1998) 3f

Kramer, Robert (2002), „Ich wurde von Rank’schem Gedankengut angesteckt“. Die Wiener Wurzeln des Personzentrierten Ansatzes, in: PERSON 2 (2002) 5-18

Krebitz, Heimo (1999), Personale Begegnung in der Körperlichkeit. Ein personzentrierter Ansatz in der Medizin, in: PERSON 1 (1999) 21-24

Kriz, Jürgen (2001), Rogers’ Verhältnis zur Wissenschaft, in: PERSON 2 (2001) 23-26

Kriz, Jürgen (2002), Rezension: Keil, W.W / Stumm, G. (Hg.): Die vielen Gesichter der Personzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (2002) 95f

Kriz, Jürgen (2003), 50 Jahre empirische Psychotherapieforschung. Rückblicke – Einblicke – Ausblicke, in: PERSON 2 (2003) 115-124

Kriz, Jürgen (2003), Mechanistischer Humanismus statt humanistischer Systemtheorie? Eine Replik auf den Beitrag von Jobst Finke, in: PERSON 1 (2003) 82-84

Kühn-Mengel, Helga (2003), Der Personzentrierte Ansatz in Deutschland. Entwicklungen und Herausforderungen aus der Sicht der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG e.V.), in: PERSON 2 (2003) 172-174

Lietaer, Germain (2004), Nachruf auf Jan Rombauts, in: PERSON 2 (2004) 173

Lottaz, Angelo (2002), Das Unaussprechliche zu Wort bringen. Gedanken zur Psychotherapie mit Opfern der Folter in: PERSON 1 (2002) 77-87

Macke-Bruck, Brigitte (2003), Die Erfahrungswelt in der beruflichen Praxis. Theorie und Praxis aus der Sicht einer Praktikerin, in: PERSON 1 (2003) 3-14

Mercier, Gérard (2004), Aktualisierungstendenz und Handlungsorganisation. Zum Stellenwert der Konzeptualisierung im therapeutischen Prozess, in: PERSON 2 (2004) 91-101

Mitterhuber, Beatrix (2000), Person als Schaltstelle von Veränderungsprozessen. Eine Brille der mehrdimensionalen Betrachtung, in PERSON 2 (2000) 40-43

Murafi, Anette (2004), Personzentrierte Therapie bei einer depressiven Klientin mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Eine Falldarstellung aus einer psychiatrischen Klinik, in: PERSON 2 (2004) 137-146

Müller Doris / Thimm, Marion (2003), Von der Persönlichkeitsentwicklung zur Faktenvermittlung? Was bleibt nach der neuen staatlichen Ausbildungsordnung vom spezifisch Personzentrierten in der Ausbildung zum Gesprächspsychotherapeuten?, in: PERSON 2 (2003) 144-150

Network of the European Associations for Person-Centred Counselling and Psychotherapy (NEAPCCP) (1999), Statutes, in: PERSON 2 (1999) 156-158

Neville, Bernie (1997), The Person-Centred Ecopsychologist, in: PERSON 1 (1997) 75–81

Niebrzydowski, Leon (1997), Self–disclosure empathy and sexual dissatisfactions as the factors conditioning a successful marriage, in: PERSON 1 (1997) 86–89

O'Hara, Maureen (1998), Personzentrierte und experientielle Psychotherapie in einem kulturellen Übergangszeitalter, in: PERSON 1 (1998) 5–14

O'Hara, Maureen (2000), Moments of eternity. What Carl Rogers has to offer brief therapists, in: PERSON 1 (2000) 5-17

O’Hara, Maureen / Wood, John K. (2001), Das Bewusstsein von morgen kultivieren: Der personzentrierte Prozess als transformierende Schulung, in: PERSON 2 (2001) 51-54

O'Leary, Charles (2004), Nachruf auf John Keith Wood, in: PERSON 2 (2004) 174

Paciorek, Tadeusz (2004), Die Bedeutung des Personzentrierten Ansatzes für mich und meine Arbeit, in: PERSON 1 (2004) 51-54

Pelinka, Brigitte (2000), Klientenzentrierte Kindertherapie. Neue Aspekte vor dem Hintergrund der Persönlichkeitstheorie von Carl Rogers, in: PERSON 1 (2000) 43-51

Perino, Franco / Polestra, Elena (2004), Der Personzentrierte Ansatz in der Medizin, in: PERSON 2 (2004) 125-136

Pernicka, Michal (2004), Das Phänomen der Begegnung in der Psychotherapie, in: PERSON 1 (2004) 31-42

Person-Centered Association in Austria (PCA) (1999), Erklärung psychotherapeutischer Vereine zur politischen Situation, in: PERSON 2 (1999) 154

Pörtner, Marlis (1997), Wider die Beliebigkeit — spezifische Aspekte der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 1 (1997) 66–71

Prouty, Garry (2001), Carl Rogers und die experienziellen Therapieformen: eine Dissonanz?, in: PERSON 1 (2001) 52ff

Ratzinger, Hans-Peter / Zinschitz, Elisabeth (2001), Innenansichten – Außenansichten. Carl Rogers im Licht biografischer Texte, in: PERSON 2 (2001) 9-19

Reisel, Barbara (2001), The clinical treatment of the problem child. Carl Rogers als Kinderpsychotherapeut, in: PERSON 2 (2001) 55-67

Rickenbacher-Fromer, Corinne (2003), Die Ingredienzen des therapeutischen Prozesses, in: PERSON 1 (2003) 66-69

Rogers, Natalie (2001), Carls Rogers’ Theorie der Kreativität ins Leben umsetzen, in: PERSON 2 (2001) 21f

Rudle, Ditta (1999), Der Personzentrierte Ansatz in der journalistischen Arbeit, in: PERSON 1 (1999) 64-68

Sanders, Pete (2004), Nachruf auf Tony Merry, in: PERSON 2 (2004) 173-174

Schmid, Peter F. (1997), "Einem Menschen begegnen heißt. von einem Rätsel wachgehalten werden." (E. Lévinas). Perspektiven zur Weiterentwicklung des Personzentrierten Ansatzes, in: PERSON 1 (1997) 14–14

Schmid, Peter F. (1997), "to further cooperation on an international level in the field of psychotherapy and counseling ...". Zur Gründung der World Association for Person-Centered Counseling and Psychotherapy (WAPCCP). An Association for the Science and Practice of Client–Centered and Experiential Pychotherapies and Counselling, in: PERSON 2 (1997) 168–171

Schmid, Peter F. (1997), Die "Arbeitsgemeinschaft Personenzentrierte Psychotherapie, Gesprächsführung und Supervision (APG) – Vereinigung für Beratung Therapie und Gruppenarbeit". Geschichte, Entwicklungen, Zielsetzungen, in: PERSON 2 (1997) 97–110

Schmid, Peter F. (1997), Förderung von Kompetenz durch Förderung von Kongruenz. Inhaltliche und berufspolitische Aspekte Personzentrierter Supervision, in: PERSON 2 (1997) 144–154

Schmid, Peter F. (1998), State of the Art personzentrierten Handelns als Vermächtnis und Herausforderung, in: PERSON 1 (1998) 15–23

Schmid, Peter F. (1999), »to further cooperation between person-centred institutions in Europe in the field of psychotherapy and counseling ...«. Zur Gründung des Network of the European Associations for Person-Centred Counselling and Psychotherapy (NEAPCCP), in: PERSON 1 (1999) 87-89

Schmid, Peter F. (1999), Person-Centered Essentials — Wesentliches und Unterscheidendes. Zur Identität personzentrierter Ansätze in der Psychotherapie, in: PERSON 2 (1999) 139-141

Schmid, Peter F. (2000), Begegnung und Reflexion. Personzentrierte Supervision als Förderung der Person im Spannungsfeld von Persönlichkeitsentwicklung und Organisation, in: PERSON 2 (2000) 15-27

Schmid, Peter F. (2000), Personale Theologie – personale Seelsorge. Zum Diskurs zwischen Theologie bzw. Seelsorge und dem Personzentrierten Ansatz, in: PERSON 1 (1999) 81-84

Schmid, Peter F. (2000), World Association for Person-Centered and Experiential Psychotherapy and Counseling. Das Selbstverständnis. Die neuen Statuten, in: PERSON 2 (2000) 62-64

Schmid, Peter F. (2001), Herausforderungen. Neun Vignetten zum Stand eines Syntagmenwechsels, in: PERSON 2 (2001) 103-108

Schmid, Peter F. (2002), Die Person im Zentrum der Therapie. Zu den Identitätskriterien Personzentrierter Therapie und zur bleibenden Herausforderung von Carl Rogers an die Psychotherapie, in: PERSON 1 (2002) 16-34

Schmid, Peter F. (2003), AEIOU - Doug Land und Österreich, in: PERSON 2 (2003) 176-177

Schmid, Peter F. (2005), Kreatives Nicht-Wissen. Zu Diagnose, störungsspezifischem Vorgehen und zum gesellschaftpolitischen Anspruch des Personzentrierten Ansatzes, in: PERSON 1 (2005) 4-20

Schmid, Peter F. / Spielhofer, Hermann (2000), Editorial, in: PERSON 2 (2000) 3f

Schmid, Peter F. / Spielhofer, Hermann (2005), Personzentriert und störungsspezifisch? Editorial, in: PERSON 1 (2005) 2f

Schmoeckel, Anette (2003), „Unter falscher Flagge segeln“? Zur Situation der Gesprächspsychotherapie in Deutschland im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung, in: PERSON 2 (2003) 135-143

Schneider, Ilse (1997), Begegnung mit Natalie Rogers. Personzentrierte Ausdruckstherapie (12.-14. Sept. 97), Weggis, Schweiz, in: PERSON 2 (1997) 138–143

Schneider, Ilse (1999), Die Bedeutung des Personzentrierten Ansatzes für die Organisationspsychologie, in: PERSON 1 (1999) 56-63

Schrödter, Wolfgang (2000), Wer oder was bringt soziale Gebilde in Bewegung? Überlegungen zu Konservativismus, Wandel und Entwicklung in sozialen Gefügen, in: PERSON 2 (2000) 49-55

Schwab, Reinhold / Eckert, Jochen / Höger, Diether (2003), Zur Situation der Gesprächspsychotherapie (GPT) in Forschung und Lehre in Deutschland, in: PERSON 2 (2003) 101-114

Schwanzar, Helmut (2000), Empathie als Erkennungsinstrument und Veränderungskonzept, in: PERSON 2 (2000) 44-48

Schwanzar Helmut (2000), Jubiläumssymposium 2000 in Salzburg. 30 Jare GwG - 25 Jahre ÖGwG - 20 Jahre SGGT - 20 Jahre APG, in PERSON 1 (2000) 67f

Schweers, Geerd (2000), Personzentrierter Ansatz und Supervision, in: PERSON 2 (2000) 56-61

Schweinschwaller, Thomas / Rainer, Barbara (1999), Theaterpädagogik als Förderung von Probehandeln. Der Personzentrierte Ansatz in der Theaterpädagogik, in: PERSON 1 (1999) 16-20

Slunecko, Thomas (1998), Diesseits und jenseits von Begegnung. Zur Integration psychotherapeutischer Schulen aus personzentrierter Sicht, in: PERSON 1 (1998) 24–31

Snijders, Hans (1999), Rezension: Peter F. Schmid, Personzentrierte Gruppenpsychotherapie in der Praxis - Ein Handbuch. Bd. II: Die Kunst der Begegnung, Paderborn (Junfermann) 1996, in: PERSON 2 (1999) 146-149

Speierer, Gerd–Walter (1997), Personzentrierte Krisenintervention, in: PERSON 1 (1997) 62–65

Speierer, Gert-Walter (2002), Qualitätskontrolle und Prozessevaluation in der personzentrierten Selbsterfahrungsgruppe. Empirische Ergebnisse, in: PERSON 1 (2002) 65-76

Speierer, Gert-Walter (2003), Personzentrierte Ansätze in der Medizinischen Psychologie, in: PERSON 2 (2003) 164-167

Spielhofer, Hermann (1999), Empathie, hermeneutisches Verstehen oder Konstruktion? Das Erkenntnisverfahren in der Klientenzentrierten Psychotherapie, in: PERSON 2 (1999) 122-130

Spielhofer, Hermann (2001), Organismisches Erleben und Selbst-Erfahrung. Ein Beitrag zur Diskussion der anthropologischen und persönlichkeitstheoretischen Grundlagen im Personzentrierten Ansatz, in PERSON 1 (2001) 5ff

Spielhofer, Hermann (2002), Rezension: Iseli, C. / Keil, W. W. / Korbei, L. / Nemeskeri, N. / Rasch-Owald, S. / Schmid, P. F. / Wacker, P. G. (Hg.), Person-/Klientenzentrierte Psychotherapie und Beratung an der Jahrhundertwende,  in: PERSON 2 (2002) 73-77

Spielhofer, Hermann (2004), Psychotherapie als Prozess der Anerkennung, in: PERSON 2 (2004) 102-113

Hermann Spielhofer (2005), Selbststrukturen bei narzisstischen Störungen und Borderline-Persönlichkeiten,  in: PERSON 1 (2005) 65-81

Stapert, Marta mit Unterstützung von Ynse Stapert, Eszter Kováts und Ioana Serban (2004), Focusing mit Kindern und in der Supervision in Ungarn und Rumänien, in: PERSON 1 (2004) 78-79

Stipsits, Reinhold (2003), Doug Land (1929-2003), in: PERSON 2 (2003) 175-176

Stölzl, Norbert / Pokhmelkina, Galina / Benko, Edwin (2004), Ausbildung in Klientenzentrierter Psychotherapie der ÖGwG in Moskau 2000-2005, in: PERSON 1 (2004) 74-77

Stumm, Gerhard (1999), Klienten-/Personzentrierte Psychotherapie in Österreich, in: PERSON 1 (1999) 5-10

Stumm, Gerhard (1999), Rezension: Jobst Finke, Beziehung und Intervention. Interaktionsmuster, Behandlungskonzepte und Gesprächstechnik in der Psychotherapie, Stuttgart (Thieme) 1999, in: PERSON 2 (1999) 152f

Stumm, Gerhard (2001), Carl Ransom Rogers, in: PERSON 2 (2001) 7f

Stumm, Gerhard (2001), Der Personzentrierte Ansatz und die Selbstpsychologie, in: PERSON 1 (2001) 19ff

Stumm, Gerhard (2005), Rezension: Jobst Finke, Gesprächspsychotherapie. Grundlagen und spezifische Anwendungen. 3. neubearbeitete und erweiterte Auflage, in: PERSON 1 (2005) 83f

Stumm, Gerhard / Korunka, Christian / Zinschitz, Elisabeth (2002), Editorial: in PERSON 1 (2002) 3f

Stumm, Gerhard / Sauer, Jochen (2001), Editorial: in PERSON 2 (2001) 3f

Süfke, Björn (2000), Rezension: Wolfgang Neumann, Spurensuche als psychologische Erinnerungsarbeit, in: PERSON 1 (2000) 69f

Swildens, Hans (2001), Carl Rogers – Übernahme der Erbschaft, ohne Idealisierung, in: PERSON 2 (2001) 32f

Timul'ák, Ladislav (2004), Einige Ergebnisse der Forschung über Significant Events in der Psychotherapie, in: PERSON 1 (2004) 5-12

Teml, Hubert (1999), Der Personzentrierte Ansatz in Schule und Lehrerbildung, in: PERSON 1 (1999) 47-55

Teusch, Ludwig (2002), Personzentrierte Angstforschung. Störungsbezogenes Vorgehen und Ergebnisse, in: PERSON 2 (2002) 55-59

Teusch, Ludwig / Finke, Jobst (2003), Gesprächspsychotherapie-Forschung in der Psychiatrie in Deutschland, in: PERSON 2 (2003) 158-163

Thorne, Brian (2000), Spirituelle Verantwortung in einem säkularen Beruf, in: PERSON 1 (2000) 23-31

Timul'ák, Ladislav (2004), Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie in der Slowakei, in: PERSON 1 (2004) 63-65

Van Kalmthout, Martin (2000), Towards an integrated person-oriented psychotherapy, in: PERSON 1 (2000) 18-22

Volgger, Barbara / Laireiter Anton-Rupert / Sauer, Joachim (2004), Burnout bei PsychotherapeutInnen. Eine Studie bei Klientenzentrierten PsychotherapeutInnen in Österreich, in PERSON 2 (2004) 114-124

Vymětal, Jan (2004), Geschichte, gegenwärtige Situation und Zukunft des Personzentrierten Ansatzes in Tschechien, in: PERSON 1 (2004) 43-50

Wakolbinger, Christine (2000), Der Therapieprozess in der Personzentrierten Kindertherapie, in: PERSON 1 (2000) 52-62

Waldl, Robert (2004), Personzentriertes Coaching, in: PERSON 2 (2004) 164-171

Warner, Margaret S. (2002), Psychologischer Kontakt, bedeutungstragende Prozesse und die Natur des Menschen. Eine Neuformulierung personzentrierter Theorie, in: PERSON 1 (2002) 45-59

World Association for Person-Centered Counseling and Psychotherapy (WAPCCP). An Association for the Science and Practice of Client–Centered and EXperiential Pychotherapies and Counselling (1997), Provisional Statutes, in: PERSON 2 (1997) 172f

Zinschitz, Elisabeth (1997), Der Personzentrierte Ansatz in der Behindertenarbeit, in: PERSON 2 (1997) 120–127

Zinschitz, Elisabeth (2001), Prä-Therapie – Eine Antwort auf eine lange nicht beantwortete Frage. Die Klientenzentrierte Psychotherapie in der Arbeit mit psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen, in: PERSON 1 (2001) 44ff

 

Zinschitz, Elisabeth (2002), Beziehung: Ein tausendfach reflektierender Spiegelsaal. Kontakt und Wahrnehmung als beziehungsgestaltende Elemente, in: PERSON 2 (2002) 45-54

Zurhorst, Günter (2003), Personzentrierter Ansatz und Neuro-Phänomenologie. Eine kurze Replik auf den Beitrag von Jobst Finke, in: PERSON 1 (2003) 85-87




Internationale Zeitschrift für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung

gegründet 1997
bis 2001: PERSON. Zeitschrift für Klientenzentrierte Psychotherapie und Beratung

(neue & aktuelle Website in Vorbereitung)


HERAUSGEBER/INNEN, REDAKTION,
RICHTLINIEN VON VERLAG UND REDAKTION

Herausgeber und Herausgeberinnen
ÄGG — Ärztliche Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie, Ev. Krankenhaus, PD. Dr. L. Teusch, D-44577 Castrop-Rauxel, Grutholzallee 21,  Tel.: +49 2305 2858, Fax: +49 2305 2860, l.teusch@evk-castrop-rauxel.de
Forum — Forum Personenzentrierte Praxis, Ausbildung und Forschung, A-1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 5/14, Tel./Fax: +43 1 402 53 40, apg-forum@chello.at
DGPP – Deutsche Psychologische Gesellschaft für Gesprächspsychotherapie, c/o Psychologisches Institut III der Universität Hamburg, Van-Melle-Park 5, D-20146 Hamburg, Tel.: +49 40 42838-5362, Fax: +49 40 42838-6170, jeckert@unihamburg.de
IPS — Institut für Personzentrierte Studien, A-1030 Wien, Dißlergasse 5/4, Tel.: +43 1 713 77 96, Fax: +43 1 7187832, office@ips-online.at
ÖGwG Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche klientenzentrierte Psychotherapie und personorientierte Gesprächsführung, A-4020 Linz, Altstadt 17, Tel. / Fax +43 732 784630, oegwg@psychotherapie.at
SGGT — Schweizerische Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung, CH-1005 Zürich, Josefstr. 79, Tel.: +41 1 2717170, Fax: +41 1 2727271, sggtspcp@access.ch

VRP  Vereinigung Rogerianische Psychotherapie, A-1091 Wien, Postfach 33, office@vrp.at

Verleger und Druck
WUV — Universitätsverlag, A-1090 Wien, Berggasse 5, Tel.: +43 1 310 53 56, Fax: +43 1 3197050, verlag@wuv.co.at, Homepage
www.wuv.co.at

Satz und Layout
Gerhard Krill, A-1070 Wien, Kaiserstr. 14/7, grafik@krill.at

Redaktion
Christiane Bahr, Michael Behr, Franz Berger, Ulrike Diethardt, Jobst Finke, Mark Galliker, Diether Höger, Dagmar Hölldampf, Robert Hutterer, Wolfgang W. Keil, Christian Korunka, Gerhard Lukits, Peter F. Schmid, Hermann Spielhofer, Tobias Steiger, Gerhard Stumm, Monika Tuczai

Fachbeirat
Béatrice Amstutz, Clara Arbter-Rosenmayr, Anna Auckenthaler, Niklas Baer, Christiane Bahr, Elfriede Bartosch, Robert Bauer, Ludwig Becker, Michael Behr, Edwin Benko, Eva-Maria Biermann-Ratjen, Johannes Binder, Ute Binder, Ilona Bodnar, Claudia Boeck-Singelmann, Rosina Brossi, Rainer Bürki, Olaf de Haas, Miriam de Vries, Martina Dienstl, Gottfried Dohr, Ulrike Dollack, Harald Doppelhofer, Sybille Ebert-Wittich, Jochen Eckert, Karin Eisner-Aschauer, Reinhold Fartacek, Margarete Fehlinger, Christian Fehringer, Andrea Felnemeti, Irmgard Fennes, Peter Figge, Peter Frenzel, Renata Fuchs, Sylvia Gaul, Christine Geiser-Juchli, Susanne Gerckens, Walter Graf, Simone Grawe, Charlotte Gröflin-Buitink, Hiltrud Gruber, Regula Haefeli, Klaus Heinerth, Ernst Hemmert, Hans Henning, Ruth Hobi, Beate Hofmeister, Anita Hufnagl, Catherine Iseli Bolle, Dora Iseli Schudel, Dietlinde Kanolzer, Sylvia Keil, Sonja Kinigadner, Lore Korbei, Ruth Koza, Franz Kraßnitzer, Jürgen Kriz, Dorothea Kunze, Barbara Kurzmann, Elke Lambers, Margarethe Letzel, Germain Lietaer, Hans-Jürgen Luderer, Brigitte Macke-Bruck, Ueli Mäder, Jörg Merz, Beatrix Mitterhuber, Dietrich Moshagen, Doris Müller, Annette Murafi, Khalid Murafi, Gerd Naderer, Sibylle Neidhart, Nora Nemeskeri, David Oberreiter, Alfred Papst, Brigitte Pelinka, Josef Pennauer, Henriette Petersen, Marlis Pörtner, Barbara Reisel, Klaus Renn, Brigitte Rittmannsberger, Eckart Ruschmann, Bruno Rutishauser, Klaus Sander, Eva-Maria Schindler, Sabine Schlippe-Weinberger, Stefan Schmidtchen, Christoph Schmitz, Wolfgang Schulz, Reinhold Schwab, Helmuth Schwanzar, Klaus-Peter Seidler, Karl F. Sommer, Gert-Walter Speierer, Dora Stepanek, Norbert Stölzl, Ursula Straumann, Hans Swildens, Beatrix Teichmann-Wirth, Beatrix Terjung, Ludwig Teusch, Brian Thorne, Ottilia Trimmel, Richard van Balen, Martin van Kalmthout, Angelika Vogel-Hilburg, Helga Vogl, Madeleine Walder-Binder, Kurt Wiesendanger, Agnes Wild-Missong, Johannes Wiltschko, Marietta Winkler, Andreas Wittrahm, Hans Wolschlager, Heidrun Ziegler, Elisabeth Zinschitz.

Richtlinien
Veröffentlicht werden wissenschaftliche Beiträge, Praxisberichte, Projektberichte, Tagungsberichte, aktuelle Stellungnahmen, Diskussionsforen und Rezensionen aus dem Gebiet der Person-/Klientenzentrierten Psychotherapie, aus anderen Bereichen des Personzentrierten Ansatzes und in besonders begründeten Fällen aus angrenzenden Gebieten. In der Regel werden Originalbeiträge publiziert, des Weiteren Beiträge, die die wesentlichen Aussagen einer umfangreicheren Publikation zusammenfassend darstellen, oder Beiträge, die in der vorgelegten Form ansonsten schwer zugänglich wären, beispielsweise Übersetzungen aus anderen Sprachen.
Über die Veröffentlichung entscheidet die Redaktion, die dazu Gutachten einholt. Ein Fachbeirat unterstützt die Redaktion in konzeptioneller und fachlicher Hinsicht.
Es wird auf sprachliche Gleichbehandlung Wert gelegt. Wenn es nicht ausdrücklich erwähnt ist, sind bei geschlechtsspezifischen Formulierungen beide Geschlechter in gleicher Weise gemeint.

Erscheinungshinweise
2 Nummern pro Jahrgang.

Hinweise zur Manuskriptabgabe
D
ie Beiträge sind gemäß Merkblatt "Hinweise für Autorinnen und Autoren" gestaltet auf Diskette oder als E-Mail-Attachment (nach Möglichkeit Format *.rtf) an eine der Redaktionsadressen abzuliefern:
PERSON.
Internationale Zeitschrift für Personzentrierte und Experienzielle Psychotherapie und Beratung,
• c/o Dr. Franz Berger, CH-4001, Basel, Münzgasse 16; Tel.: +41 61 2672929; Fax: +41 61 2672934, franz.berger@bs.ch
• oder:
c/o Prof. Dr. Diether Höger, D-33613 Bielefeld, Barlachstr. 36; Tel.: +49 521 885548; Fax: +49 521 889924, diether.hoeger@uni-bielefeld.de
• oder c/o
Mag.Wolfgang W. Keil, A-1080 Wien, Albertgasse 39; Tel.:+43 1 4075587; Fax:+43 1 40755874, wolfgang.keil@aon.at
• oder c/o a. Univ.Prof. Dr. Christian Korunka, Institut f. Psychologie der Univ. Wien, A-1010 Wien, Liebiggasse 5, Tel.: +43 1 427747827; Fax: +43 1 4066422, christian.korunka@univie.ac.at

Zusendungen sollen enthalten
- Autor bzw. Autorin, Titel, allenfalls Untertitel
- Zusammenfassung (Abstract), deutsch und englisch, max. je 120 Wörter
- Stichwörter (Keywords), ca. 3-5
- Text, allenfalls inkl. Fußnoten, Tabellen, Grafik etc.
- Literaturverzeichnis: gemäß
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- Biografie: Angaben zum Autor bzw. zur Autorin (3–5 Zeilen: Geburtsjahr, Beruf, psychotherapeutische/beratende usw. Tätigkeit und allenfalls Ausbildungstätigkeit, wichtige Publikationen, Arbeitsschwerpunkte)
- Kontaktadresse und E-Mail-Adresse

Zitationsweise
Die Zitationsweise erfolgt nach den Regeln der American Psychological Association (APA) bzw. analog nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs).
Die Titel von Carl Rogers sind nach der Rogers–Bibliographie von Peter F. Schmid (www.pfs-online.at/rogers.htm) zitiert. Die Jahreszahl mit dem Kleinbuchstaben bezeichnet das Ersterscheinungsjahr, die Seitenzahlen in deutschsprachigen Texten beziehen sich auf die angegebene deutschsprachige Ausgabe.
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ISSN 1028-683


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I was favourably impressed by the lay-out, production and substance.
Godfrey T. Barrett-Lennard, Australia, May 2002


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