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       Artikel
      Psychotherapie   
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       Peter F.
      Schmid 
       
      
State of the art personzentrierten Handelns  
als Vermächtnis und Herausforderung 
     | 
  
(c) 1998 by
Peter F. Schmid & WUV-Verlag*

If you want to read this
paper in English click
here: 
»Person-Centered
Therapy - State of the Art«

Em
português:
Terapia
centrada na Pessoa – O Estado da Arte
 

 Zusammenfassung,
Stichwörter|
Abstract, keywords
 Text | Article 
 Anmerkungen | Endnotes  
 Literatur | References 

Zusammenfassung
Zehn Jahre nach dem Tod von
Carl Rogers wird kairologisch1 Bilanz gezogen, wo der Ansatz heute
steht, welche Entwicklungen seit dem Tod des Begründers zum
"Stand der Kunst" gehören und welche Aufgaben auf die
Vertreter des Ansatzes warten. Dabei werden verschiedene, für
die grundlegende Philosophie ebenso wie für die Praxis zentrale
Bereiche benannt, die in den Schlüsselwörtern aufgezählt sind.
Schließlich wird auch die aktuelle österreichische Situation
und Vereinspolitik beleuchtet.2 
Stichwörter
Grundlagen, Kairologie,
Anthropologie, Begegnungsphilosophie, Phänomenologie,
Erkenntnistheorie, Therapietheorie, Wissenschaftstheorie,
Psychologie, Erziehung, Ausbildung, Forschung, Politik, Ethik. 


Kairologie: Wo stehen
wir und was steht an?
Zehn Jahre ist Carl Rogers tot. Das ist viel in Kategorien der
modernen Psychotherapiegeschichte, die insgesamt wenig älter als
hundert Jahre ist.3 
In diesen zehn Jahren hat sich die Psychotherapielandschaft
völlig verändert, nicht nur in Österreich übrigens, sondern
weltweit. Die Vorstellung von einem Psychotherapiegesetz wurde
1987 noch milde belächelt; es wurde darüber diskutiert, ob man
strafbar wird, wenn man sich als Nichtarzt Psychotherapeut nennt;
man konnte in Zeitungen immer wieder die Verwechslung von
Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, von geisteskrank und
psychisch krank finden. 
Zehn Jahre später sieht vieles anders aus: In Mode ist
mittlerweile das systemische und nicht mehr das humanistische
Paradigma. Beziehung wird als Selbstverständlichkeit in der
Psychotherapie angesehen; von Empathie reden alle, die
Selbstpsychologen sowieso, sogar schon die Systemiker;
intersubjektive Analytiker diskutieren das Ausmaß der Kongruenz,
das für eine therapeutische Beziehung erforderlich ist; und man
fragt sich, ob Carl Rogers irgendetwas gesagt habe, was nicht
auch schon Jung - in den USA derzeit hoch in Mode - zum Ausdruck
gebracht hat. In der Psychotherapieforschung hat sich ein neuer
Quasistandard etabliert, der die personzentrierte
Therapieforschung, einstmals Pionierin der ganzen Disziplin, in
gewisser Hinsicht ziemlich alt aussehen läßt. 
Der Personzentrierte Ansatz wurde mittlerweile mehrfach
totgesagt. In den USA findet er außer in einem seltsamen
Internet-Diskussionsforum offiziell nur an einzelnen wenigen
Orten statt. In Deutschland werden andererseits ziel- und
lösungsorientierte Ansätze der Gesprächspsychotherapie
hochgelobt. Nicht nur Focusing und experientielle Psychotherapie,
sondern sogar eine Focusing-Therapie sind entstanden.
Integrativ-eklektische Konzepte werden angepriesen. Und es wird
fröhlich "methodenkombiniert": Mit dem Körper von
Reich her, mit analytischem Denken von den Selbstpsychologen, mit
systemischen Absätzen usw. 
In der Öffentlichkeit, auch nur in der therapieinternen, ist
es uns kaum gelungen, die vielfältigen Weiterentwicklungen, die
der Personzentrierte Ansatz mittlerweile erfahren hat, bekannt zu
machen. Dazu ein Beispiel: Jüngst erlebte ich in einer
systemischen Ausbildungsveranstaltung, zu der ich als
Personzentrierter Supervisor geladen war, "um meine Methode
vorzustellen", (immer noch) große Verblüffung darüber,
daß es nicht um Spiegeln oder das Herunterbeten der Variablen
ging, sondern um politische Implikationen eines personzentrierten
Menschenbildes, um eine supervisorische Ethik und um eine
anthropologisch fundierte Reflexion beruflichen Handelns, gerade
im wirtschaftlichen und sozialen Kontext. Was denn das mit der
Gesprächspsychotherapie zu tun habe, wurde ich (wieder einmal)
gefragt, und einige begannen sofort zu überlegen, wie man ein
solches an der Person des Menschen orientiertes
Supervisionsverständnis in ihren eigenen Ansatz integrieren
könnte... Solche Erfahrungen sind keine Seltenheit. 
Es ist uns offenbar nicht gelungen, in der Öffentlichkeit
auch nur annähernd so klar und präsent zu bleiben, wie es Carl
Rogers war. Oder einfach gesagt: Wir vertreten allem Anschein
nach unseren Ansatz schlecht. 
Woran liegt das? Vielleicht daran, daß viele, die den Ansatz
einst als ihren erkannt haben, inzwischen der Meinung sind, er
sei überholt, er sei zwar geschichtlicher Markstein, nun aber
änderungsbedürftig, kombinationsbedürftig, kompatibel mit
vielem Zeitgeistigen, etwas für spirituell Begeisterte oder für
esoterische Gemüter, beliebig einbaubar in andere Systeme, egal
ob er nun getauft wird oder für Fernöstliches vereinnahmt wird,
ob er als Grundausbildung mißverstanden wird oder als
Zusatzausbildung für Körpertherapeuten für den Fall, wo auch
geredet werden muß mit den Klienten, oder für Systemiker, wenn
sie sich zwecks Krisenintervention um Gefühle kümmern müssen? 
Gibt es überhaupt noch so etwas wie einen Personzentrierten
Ansatz oder sind es viele von ihm inspirierte Ansätze, die
eigentlich nicht mehr unter einen Hut zu bringen sind? Was hat
denn feministische Therapie mit zielorientierten
Interventionsformen zu tun? Was haben konstruktivistische oder
narrative Konzepte mit theologischen Interpretationen, was haben
Konzepte zur Störungslehre mit begegnungsphilosophischen
Ansätzen gemeinsam, was haben Methoden- und Technikseminare mit
unstrukturierten Encounter-Gruppen zu tun? 
Kann man noch von einem Personzentrierten Ansatz sprechen?
Oder vielleicht noch nicht? Ist das Wesentliche am Ansatz
vielleicht noch gar nicht ausgeschöpft? (Vgl. Schmid 1997a)
Lautet die große Aufgabe, die erst noch vor uns steht vielleicht
sogar: On becoming a person-centered approach? 
Im folgenden werde ich ohne Umschweife und viele
Einschränkungen einige zentrale Punkte aus meiner Sicht
benennen, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit natürlich und
ohne die Möglichkeit, hier ins Detail gehen zu können.4 Ich möchte einige
Fragestellungen anreißen und Horizonte aufzeigen für den
Ansatz, der m. E. einerseits weit über Carl Rogers
hinausgekommen ist, ihn andererseits aber eben noch nicht einmal
eingeholt hat. 
Es war für mich bedeutsam, am letzten internationalen
Kongreß (IV. ICCCEP) in Lissabon dazu eine breite Zustimmung
vorzufinden, die sich beispielsweise bei der dreiteiligen
Abschlußveranstaltung von Maureen O'Hara, Brian Thorne und mir
sowohl zwischen den Referaten gezeigt hat als auch vor allem in
der daran anschließenden Diskussion. Ich glaube auch, eine
solche Entwicklung insgesamt beim Treffen der europäischen
Verbände in Geel in Belgien im Oktober 1997 festgestellt zu
haben. 
Ich werde mich bei der Diskussion über den "Stand der
Kunst" unserer Profession auf die mehr grundlegenden
philosophischen und anthropologischen Bereiche beschränken und
eine Art "philosophisches Puzzle" vorlegen. Carl Rogers
(1961a, 163) hat einmal gesagt: "Heutzutage betrachten es
die meisten Psychologen als Beschimpfung, wenn man sie
philosophischer Gedankengänge bezichtigt. Ich teile diese
Reaktion nicht. Ich kann nicht anders, als über die Bedeutung
dessen, was ich beobachte, zu rätseln." Ich gehe im
folgenden davon aus, daß es heutzutage bereits als eine Tugend
betrachtet wird, mit philosophischen Fragestellungen angetroffen
zu werden und mit kritischen Überlegungen zu den Grundlagen des
eigenen Handelns.
Anthropologie: Die Person im Zentrum
State of the art ist es, die Personzentrierte
Psychotherapie und alle Formen der Verwirklichung des
Personzentrierten Ansatzes als Arbeit in Beziehungen - von Person
zu Person - zu verstehen. Das bringt eine Reihe von
Implikationen mit sich: 
    - Es schließt ein Menschenbild ein, welches beide,
        den Klienten wie den Therapeuten, als Person in den Blick
        nimmt und daher gleichrangig Individualität und
        Autonomie wie Beziehungsangewiesenheit und
        Verantwortlichkeit des Menschen ernst nimmt. State of
        the art ist, die substantiale Dimension und den
        individualen Aspekt des Personseins wie die relationale
        Dimension und den interaktionellen Aspekt des
        Personwerdens als wesentlich anzusehen. (Schmid 1991;
        1997c; 1998b) 
 
    - Das impliziert eine Motivationstheorie, die eine
        Motivation aus dem Inneren (aus der organismischen
        Aktualisierungstendenz) ebenso einschließt wie eine
        äußere (aus der Herausforderung und dem Anruf, die vom
        anderen ausgehen). State of the art ist daher, die
        Aktualisierungstendenz nicht länger als das einzige
        personzentrierte Axiom anzusehen, sondern die
        Relationalität (Beziehungsangewiesenheit) in gleicher
        Weise als bedeutsam anzunehmen (ebd. 1994, 281-283). 
 
    - Versteht man die Personzentrierte Therapie als
        Beziehungstherapie, so schließt das eine Entwicklungspsychologie
        mit ein, die Entwicklung und Veränderung nicht nur von
        der Aktualisierungstendenz, sondern auch von den
        Beziehungen her versteht, in die jemand geboren wird, in
        denen er aufwächst und lebt. Daher entstehen
        Selbstkonzept, Probleme, Krisen und Störungen nicht nur
        daraus, nicht genügend bedingungsfrei akzeptiert worden
        zu sein, sondern auch aus dem Prozeß der wechselseitigen
        Kommunikation zwischen dem Kind bzw. dem Individuum und
        seinen bedeutsamen Bezugspersonen ("significant
        others") - eine Ansicht, die von den
        phänomenologischen Untersuchungen an Säuglingen in den
        letzten Jahren bestätigt wird. (Hier ist auf die
        Arbeiten von Ute Binder [1994; 1998; Binder/Binder 1981;
        1991] zu verweisen). State of the art ist, das
        Augenmerk auf eine personzentrierte
        Entwicklungspsychologie für alle Lebensphasen zu richten
        und diesbezügliche Forschung zu unternehmen. 
 
    - Das bringt auch mit sich, die Leiblichkeit des
        Menschen in die Sichtweise der Person miteinzuschließen
        und dementsprechend den Körper in Theorie und Praxis
        einer wahrhaft personalen Therapie einzubeziehen - und
        zwar auf unspektakuläre und genuine Weise, wobei weder
        der Körper zur psychotherapeutischen Arbeit
        "hinzukommt" oder das Augenmerk nun auf dem
        Körper statt auf der Psyche liegt, noch der Körper
        benutzt wird, um mit ihm die Seele zu heilen
        (wodurch er instrumentalisiert wird). State of the art
        ist, offen zu sein für alle möglichen kreativen und
        künstlerischen Formen, Therapie zu praktizieren -
        entsprechend den Bedürfnissen und Fähigkeiten des
        Klienten -, und sich nicht selbst auf die verbale
        Interaktion zu einzuschränken. (Schmid 1994, 425-502;
        1996d; 1996e; 1997b) Das bedeutet, Therapie eher als
        Kunstform denn als Technik zu begreifen (Land 1983), als
        (authentisches) Spiel, nicht als (angewandte) Technologie
        (Schmid 1994, 297-423). 
 
    - Diese Sichtweise beinhaltet des weiteren, die Person
        als Mann und Frau zu sehen. State of the art ist,
        die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, hinsichtlich
        Sex wie Gender, in Betracht zu ziehen und sich der
        nach wie vor männerdominierten Sichtweise und Praxis im
        Verhalten bei den meisten von uns bewußt zu sein, um sie
        Schritt für Schritt zu überwinden. (Winkler 1992;
        O'Hara 1997) 
 
    - Der genannte Standpunkt impliziert - last, but not least
        -, den Menschen als spirituelles Wesen ernst zu
        nehmen. State of the art ist, auch die spirituellen
        und religiösen Dimensionen des Personseins mit in
        Betracht zu ziehen. Spiritualität hat dabei nichts
        mit esoterischen Praktiken zu tun, mit New-Age-Ideen oder
        dem schalen Gefühl, irgendwie mit allem im Universum in
        Verbindung zu sein. Mit den spirituellen Fähigkeiten des
        Menschen ist vielmehr die Möglichkeit gemeint, seinem
        Leben Sinn zu geben und grundsätzliche Fragen über sich
        selbst und die Welt über die unmittelbare Notwendigkeit
        und Nützlichkeit hinaus zu stellen - eingeschlossen die
        religiösen Fragen, wie implizite und explizite
        Weltanschauungen, Glaubenseinstellungen und
        Überzeugungen über Werte, Gut und Böse, Transzendenz,
        Leben über den Tod hinaus, Gott usw. Solche Fragen
        spielen eine wichtige Rolle im Leben vieler Menschen, und
        sei es oft in Form heftiger Zurückweisung. Diese Teile
        menschlicher Existenz dürfen nicht länger als Tabus in
        Theorie und Praxis der Psychotherapie behandelt werden.
        (Rogers 1980a, 185; 1980c, 99; Thorne 1991; Schmid 1994,
        199f, 228-244, 294f; 1998a; 1998e) 
 
Therapietheorie: auf der Basis von Erfahrung und
Begegnungsphilosophie 
Zieht man diese Aspekte des personzentrierten Menschenbildes
in Betracht, so ist evident, daß Personzentrierte Therapie nicht
nur eine Beziehungstherapie, sondern eine Begegnungstherapie ist.
    - Begegnung wird als die zentrale Kategorie des Ansatzes
        deutlich. State of the art ist, die therapeutische
        Beziehung als eine Beziehung zu verstehen, die auf
        personale Begegnung hinzielt. Begegnung bedeutet,
        sich vom Unerwarteten überraschen zu lassen, vom
        Anderssein einer anderen Person, von ihrem Inneren, ihrem
        Wesen, berührt zu werden, sich herausfordern zu lassen
        von einer anderen Person als von wirklich einem Anderen
        in der Bedeutung der Begegnungsphilosophie. Daher geht es
        darum, als Therapeut nicht nur Alter ego, sondern Partner
        in der Beziehung zu sein, selbst offen und
        herausfordernd. Das impliziert ein Therapieverständnis,
        welches ermutigt, neugierig zu sein. Be-geg(e)n-ung
        bedeutet, gegenüber zu sein und von daher ebenso auf die
        Bedürfnisse zu antworten, die vom anderen kommen (was
        immer sie sein mögen), wie sich dem anderen aktiv
        zuzuwenden. Abhängigkeit ist daher nicht länger etwas
        Abzulehnendes, sobald sie wechselseitig, als
        Interdependenz, gesehen wird. Die Vorstellung von einer
        unabhängigen Person ist aufzugeben, weil diese Sicht die
        Gefahr birgt, Autonomie überzubetonen und den Kontext zu
        übersehen: die anderen und die Umwelt. State of the
        art ist ein Verständnis von Therapie weit jenseits
        der Sicht eines passiven, freundlich spiegelnden, in
        inaktiver Weise nicht-direktiven Therapeuten (der darauf
        wartet, daß sich der andere schon selbst entwickeln
        wird, ohne daß man sich selbst einbringen muß), sondern
        es gilt, sich selbst ins Spiel zu bringen. (Schmid
        1994, 103-295; 1998c; 1998d) 
 
    - Daher ist es state of the art, das Hauptaugenmerk der
        therapeutischen Beziehung auf die Gegenwärtigkeit
        (Präsenz) des Therapeuten zu richten. Präsenz wird hier
        nicht als eine mystische Erfahrung verstanden, die selten
        und in kostbaren Momenten der Therapie passiert, auch
        nicht als ideologisches oder pragmatisches
        Hier-und-Jetzt-Prinzip. Präsenz bedeutet vielmehr, daß
        die Person, die eine personzentrierte Beziehung anbietet,
        physisch und psychisch gegenwärtig ist, ihrem Partner,
        sei er eine andere Person oder eine Gruppe, die
        Möglichkeit eröffnet, sich auf den fruchtbaren
        Augenblick zu konzentrieren und damit auf sich selbst und
        seine Beziehungen - was eine kairologische Sichtweise
        genannt werden kann. 
 
    - Diese Haltung, die Rogers (1986h) gegen Ende seines
        Lebens in den Blick genommen hat, meint eine
        bedingungslose Offenheit für die Beziehung und
        gegenüber dem Anderen im jeweils gegebenen Moment. Für
        die personzentrierten Grundhaltungen wird damit eine
        anthropologische Dimension eröffnet, die weit über
        Haltung und Verhalten hinausgeht. Die Haltung der
        Gegenwärtigkeit ist nicht so etwas wie eine vierte
        Grundbedingung oder Variable. Die Grundhaltungen sind
        vielmehr im Hegelschen Sinne in ihr
        "aufgehoben": bewahrt, abgelöst und auf eine
        höhere Ebene gehoben, also transzendiert. Präsenz ist
        jener Moment, auf den sich die Trias der Grundhaltungen
        in dichtester Weise bezieht und durch den sie als
        Bedingungen für (wechselseitige) personale Begegnung
        deutlich werden. State of the art ist ein way of
        being, der tatsächlich ein "way of being
        with" ist. (Schmid 1994, 201-244) 
 
    - State of the art ist, "in" dieser Beziehung
        zu "leben" als un-mittel-barer Begegnung, ohne
        den Gebrauch von Techniken, die klientenzentrierten
        eingeschlossen. Ein solcher Ansatz, der Kommunikation
        in der therapeutischen Beziehung wirklich als Dialog
        versteht, schließt jedes Verständnis des Therapeuten
        von sich selbst als eines Experten für die Probleme oder
        die Person des Partners aus. "Expertentum",
        wenn man schon will, besteht gerade in der Fähigkeit,
        der Versuchung zu widerstehen, sich wie ein Experte zu
        verhalten (um einen der bedeutendsten Mentoren der
        österreichischen personzentrierten Landschaft, Douglas
        Land, zu zitieren). Ein solcher Ansatz schließt jeden
        vorauskonzipierten Gebrauch von Methoden und Techniken
        aus, die nicht aus der unmittelbaren Erfahrung der
        Beziehung entstehen. Das einzige "Mittel" oder
        "Instrument" ist die Person des Therapeuten
        selbst. State of the art ist, an einem Prozeß zu
        arbeiten, bei dem "jedes Mittel zerfällt"
        (und dann kann Begegnung stattfinden), wie es Martin
        Buber (1923, 19) unübertroffen formuliert hat. (Schmid
        1994, 494-497; 1996a, 289-299) 
 
    - State of the art ist es, an den neueren Entwicklungen
        in Phänomenologie und Begegnungsphilosophie interessiert
        zu sein und von daher die Sicht einer
        ausschließenden "Ich-Du"-Beziehung zugunsten
        einer "Wir"-Beziehung aufzugeben. Dies
        zieht in Betracht, daß es immer mehr als zwei gibt, auch
        wenn in der Einzeltherapie nur zwei anwesend sind. Es
        bedeutet, nicht nur zu bedenken, daß da immer auch ein
        Drittes ist, auf das sich die beiden beteiligten Personen
        beziehen, sondern mit Emmanuel Lévinas (1959; 1961;
        1974; 1983) beispielsweise, den Kontext und die soziale
        Dimension mit ins Kalkül zu ziehen, "den
        Dritten" als Chiffre für die Öffnung der
        Zweierbeziehung hin zu den anderen und deshalb zur
        Gruppe. (Schmid 1994, 136-155; 1996a, 509-540; 1998c;
        1998d) 
 
    - Was die Praxis betrifft, führt
        dies insbesondere zu einer neuen Sicht der
        Gruppentherapie. Leif Braaten (1995), Germain Lietaer
        (mit Dierick 1996) und viele andere haben neben mir
        (Schmid 1994; 1996a; 1996c; 1998c; 1998d) daran in den
        letzten Jahren gearbeitet. Nimmt man den Menschen als
        soziales Wesen ernst, so führt das zu einer Neubewertung
        der Indikationsfrage hinsichtlich Einzel- und
        Gruppentherapie. Ein fundamentales Verständnis des
        Menschen in seinen Sozialbeziehungen, als Person in der
        Gruppe, vorausgesetzt und die Tatsache ernst genommen,
        daß Konfliktbearbeitung am besten dort geschieht, wo
        Konflikte entstehen, nämlich in Gruppen, ist es state
        of the art, zu überlegen, inwieweit nicht die Gruppe
        jener Ort ist, der für die Therapie zuallererst in Frage
        kommt, während die Einzelbeziehung - als besondere
        und besonders geschützte Beziehung - dann indiziert ist,
        wenn eben ein besonderer Schutz erforderlich ist oder
        andere bestimmte Gründe es verlangen. (Schmid 1996a,
        57-76) 
 
Erkenntnistheorie: auf der Basis von Phänomenologie und
Konstruktivismus 
    - State of the art ist eine
        Erkenntnistheorie, die strikt auf konstruktivistischen
        Prinzipien basiert. Unter anderem das
        personzentrierte Weltbild, das in einem
        phänomenologischen Bezugsrahmen entwickelt worden ist,
        hat neue Perspektiven für unser Verständnis der
        Prozesse des Wissens und der Realität gebracht. (Rogers
        1978d; Frenzel 1991; Fehringer 1998; Land 1992) Aufgrund
        einer solchen pluralen Sicht ist es vorbei mit Konzepten
        und Vorstellungen, denen zufolge jemand den Anspruch
        stellen kann, die Wahrheit zu haben, sie anderen zeigen
        zu können oder sie zu lehren, wie sie die Welt, ihre
        Mitmenschen und sich selbst zu sehen haben. Die
        Epistemologie ist auch eng mit der Frage nach dem
        Gebrauch von Macht verbunden. Heterogenität, anhaltende
        Widersprüche und partielle Blickwinkel ("partial
        views": Land 1996) sind gefragt. Und weil es daher
        reiner Unsinn ist, daß eine Person das Sagen hat,
        sondern alle gehört werden müssen, muß die Macht
        geteilt werden, oder mehr noch: Die Macht der Person muß
        gewürdigt werden. State of the art ist es, sich als
        Therapeut selbst als jemanden zu sehen, der vom Klienten
        ermächtigt wird. (Schmid 1996b) 
 
    - State of the art ist es
        daher auch, den Reichtum verschiedener Richtungen
        innerhalb des Personzentrierten Ansatzes zu schätzen,
        solange die wesentlichen Prinzipien zusammenstimmen.
        Statt einander zu exkommunizieren oder, vielleicht noch
        schlimmer, zu ignorieren, ist ein fruchtbarer Dialog
        notwendig, wie er beispielsweise mit etlichen
        experientiellen Therapeuten stattfindet. Von Focusing bis
        Klientenzentrierter Körpertherapie, von interaktionellen
        Ansätzen bis zu personzentriertem Psychodrama, Gestalt
        oder Rollenspiel - klare Auseinandersetzungen sind
        erforderlich, harte wissenschaftliche Diskussion, aber
        ebenso Respekt und Zusammenarbeit, wo sich
        Gemeinsamkeiten ergeben. Fundamentalismus ist ebenso
        wenig personzentriert wie Eklektizismus. Unter diesem
        Gesichtspunkt - andere sind später zu erwähnen - kann
        die Vielfalt österreichischer Angebote auch als Gewinn
        gesehen werden. Und jede Schule soll ihre Schüler
        ausbilden. Das Schicksal derer, die es nötig haben, dazu
        andere herunterzumachen oder Negativpropaganda zu
        betreiben, kann man getrost der Aktualisierungstendenz
        und dem gesunden Menschenverstand der Umworbenen
        überlassen. 
 
Wissenschaftstheorie: auf der Basis von Dialog und
Konstruktivem Realismus5 
    - State of the art ist es, auf ein
        neues Paradigma für die Wissenschaftstheorie
        hinzuarbeiten, besonders in bezug auf den Dialog der
        verschiedenen therapeutischen Schulen, welches sowohl
        die vergleichende Forschung über die unterschiedlichen
        Ansätze wie die interdisziplinäre Diskussion unter
        Therapeuten in Theorie und Praxis fördert
        (beispielsweise unter solchen, die in ein und derselben
        Institution arbeiten). Es macht nicht länger Sinn, das
        Machtspiel von "was du hast, hab ich schon lange;
        aber was ich habe, fehlt in deinem Konzept" zu
        spielen. Es macht nicht länger Sinn, nach Konzepten in
        anderen Orientierungen Ausschau zu halten, um sie zu
        übernehmen und sie so zur Bereicherung des eigenen
        Ansatzes oder wozu immer zu integrieren. Es macht nicht
        länger Sinn, andere von der eigenen Philosophie oder vom
        eigenen Handeln überzeugen zu wollen. Es macht nicht
        länger Sinn zu versuchen, alle Methoden zu einer
        "Allgemeinen Psychotherapie" oder etwas
        Ähnlichem, einer universellen Therapie jenseits der
        Schulen, zu kombinieren. Es macht nicht länger Sinn,
        eklektisch oder fundamentalistisch zu sein.
        Statt dessen lautet die Herausforderung, die eigenen
        Theorien als Theorien unter einer bestimmten Perspektive
        zu begreifen und zu versuchen, sie unter anderen,
        unterschiedlichen Perspektiven zu sehen. Das heißt, den
        Versuch zu unternehmen, die eigenen Konzepte in die
        andere Sprache zu übersetzen und dadurch zu erfahren,
        wie begrenzt und kontextuell sie sind. Indem sie
        absichtlich in einen anderen Kontext
        "verfremdet" werden, können die Stärken und
        Schwächen der eigenen Konzepte deutlich werden, und so
        wird es möglich, sie weiterzuentwickeln. Interessant
        wird es dann, wenn die Übersetzung scheitert und die
        Konzepte im neuen Kontext keinen Sinn machen. Diese
        "Kontrastoperation" bietet die Chance, die
        Regeln und Vorannahmen hinter den eigenen Konzepten neu
        zu bedenken, die anders nicht sichtbar würden. State
        of the art in diesem interdisziplinären Dialog ist es,
        zeitweise von zu Hause wegzugehen und in ein fremdes Land
        zu reisen, nicht um dessen Kultur zu verändern noch um
        sie zu übernehmen, sondern um über sich selbst etwas zu
        lernen. (Slunecko 1996; 1997)  
    - Darüber hinaus ist state of the
        art der Dialog der Psychotherapie mit anderen
        Wissenschaften in all ihrer Vielfalt, z. B. Medizin,
        Linguistik, Semiotik, Physik, Biologie, Ethnologie,
        Kulturphilosophie, Theologie, Geschichte usw., und mit
        der Kunst in all ihrer Vielfalt, von Literatur,
        Theater, Musik und Tanz beispielsweise bis zu Malerei und
        Bildhauerei. (Schmid/Wascher 1994) 
 
Psychologie: auf der Basis von Pluralismus, Kybernetik und
globaler Vernetzung
    - State of the art ist eine neue
        Psychologie für das neue Menschen- und Weltbild.
        Hier ist auf Maureen O'Hara (1997) zu verweisen und ihre
        überzeugende Theorie, daß dieses neue Zeitalter mit all
        seinen Herausforderungen, mit der sich entwickelnden
        pluralistischen, globalen, vernetzten und kybernetischen
        Gesellschaft eine neue - postmoderne - Psychologie
        braucht. Sie muß den ungenügenden alten Versuch einer
        auf Kausalität basierenden Psychologie ersetzen. Um den
        emanzipatorischen Zielen zu entsprechen, die erforderlich
        sind, in dieser komplexen Welt zu überleben, und um in
        der Lage zu sein, durch Herausbildung fortgeschrittenerer
        "levels of mind" effizient Hilfe zu geben und
        zu nehmen, müssen die Geschichte des kulturellen
        Bewußtseins und die Entwicklung der individuellen
        psychologischen Organisation zusammen als
        Entwicklungsprozeß verstanden werden. State of the
        art ist, eine Psychologie zu entwickeln, die es uns
        ermöglicht, wenigstens zeitweise die Angst vor der
        komplexen Welt aufzugeben, in der wir leben, und die
        Verschiedenheit der Menschen und ihrer Ansichten, ihrer
        Lebensformen und Glaubenssysteme als Bereicherung statt
        als Bedrohung zu sehen. 
 
Forschung und Bildung/Erziehung: auf der Basis von
Kreativität 
    - State of the art ist es,
        kreative Wege in der Forschung einzuschlagen. Carl
        Rogers' (1985a; 1959a, 57) Forderung nach einer
        existentiell orientierten Wissenschaft auf der Basis
        einer neuen Wissenschaftsphilosophie, "einer
        menschlicheren Wissenschaft vom Menschen", die die
        Phänomene des Erlebens und deshalb das Subjekt in
        Rechnung stellt, ist noch immer offen. Wir brauchen
        wissenschaftliche Arbeit zur Ausarbeitung und
        Weiterentwicklung des Ansatzes, zu einer genuin
        personzentrierten und erfahrungsorientierten Theorie auf
        der Basis gegenwärtiger und zukünftiger Praxis (WAPCCP
        1997).6 Wir
        müssen fortfahren, Theorie aus der Praxis zu bilden und
        den Vorrang der Erfahrung zu betonen. Und wir müssen auf
        der einen Seite daran arbeiten, die personzentrierten
        Begriffe zu vertiefen statt sie zu verwässern, und auf
        der anderen Seite den Vorteil einer erfahrungsnahen
        Sprache nicht zugunsten eines künstlichen,
        "sophisticated", angeblich wissenschaftlichen
        Jargons aufzugeben. (Schmid 1996, 388-392) 
 
    - Dasselbe gilt für Ausbildung
        und Erziehung. Die Aufgabe ist, ein breites Angebot
        an Möglichkeiten für individuelle Entwicklung im
        sozialen Kontext anzubieten. Ebensosehr wie wir solide
        Forschung brauchen, brauchen wir eine solide Ausbildung,
        um die Ausbildungsteilnehmer darin zu befähigen, auch in
        schwierigen Situationen als Personen zu handeln, statt in
        technische Weisen der Beziehungsgestaltung
        zurückzufallen. Die Aufgabe besteht darin, die
        "Zwillingsprinzipien" von Kreativität und
        Spontaneität und so den Prozeß der
        Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Das schließt
        unkonventionelle Wege in der Ausbildung jenseits der
        klassischen Ausbildungsordnungen ein und eine Sicht, die
        Ausbildung als Kunsterziehung betrachtet. State of the
        art ist, Personen im Kontext professioneller Situationen
        zu fördern und nicht Therapeuten zu trainieren.
        (Schmid 1996, 355-368) 
 
Politik: auf der Basis der Pionierrolle eines
Paradigmenwechsels und respektvoller Kooperation
    - Obwohl der Trend dahin geht, sich
        mit dem Sozialversicherungssystem zu arrangieren und die
        traditionellen Krankheits- und Störungskonzepte zu
        adaptieren, und obwohl die Versuchung stark ist,
        konflikthafte Prozesse im Leben eines Menschen zu
        administrieren - d. h. sie werden "Krankheiten"
        genannt, und gegen Krankheiten sind wir versichert -: State
        of the art für einen Personzentrierten Ansatz ist es,
        den Fokus darauf zu legen, die Chance einer
        "Störung" als Krise zu erkennen. So kann
        sie als Entscheidung betrachtet werden. Im Verständnis
        der Einmaligkeit des Kairos, der nach Veränderung ruft -
        den Betroffenen selbst, die anderen, die Gesellschaft als
        ganze - ist es neuerlich die Kreativität, die gefragt
        und gefordert ist, und nicht die Klassifikation. 
 
    - State of the art ist es, sich an
        Diskussionen von allgemeinem Interesse öffentlich zu
        beteiligen. Öffentliche Statements zu aktuellen
        Problemen von Personzentrierten Therapeuten sind
        notwendig - aus der Überzeugung, daß wir mit unserer
        Sicht eine Menge beizutragen haben zu den Themen, die die
        Menschen interessieren. (Betrachtet man die gegenwärtige
        Situation, so kommt man manchmal nicht umhin, ein
        offensichtlich beträchtliches Ausmaß an Mangel von
        Vertrauen in den eigenen Ansatz und seine Grundlagen zu
        konstatieren.) State of the art ist, sich der eigenen
        Pionierrolle in vieler Hinsicht bewußt zu sein und
        bereit, das auch in der Öffentlichkeit zu betonen.
        (Frenzel/Schmid 1996) 
 
    - State of the art ist aber auch
        eine entsprechende P.R.-Politik. Bei allem Respekt
        vor der Tradition: Es ist nach außen hin einfach
        lächerlich und den sogenannten Konsumenten gegenüber
        unverantwortlich und unzumutbar, offiziell unter
        verschiedenen Namensbezeichnungen zu firmieren. Und ihnen
        etwa zu sagen, der Unterschied zwischen personzentriert
        und klientenzentriert7 liege
        darin, daß eines in Wien und das andere in Linz
        entstanden sei und im übrigen wäre halt beides
        Gesprächstherapie.8 Mit
        einem Wort: Wir brauchen dringend eine gemeinsame
        Zusatzbezeichnung, und es ist innerhalb der zur
        Diskussion stehenden Varianten bei weitem nicht so
        wichtig, wie sie heißt, als daß es sie überhaupt gibt.
        State of the art ist in einem Ansatz, für den
        Verstehen zentral ist, für den potentiellen Klienten und
        die interessierte Öffentlichkeit verständlich zu sein. 
 
    - Wenn von Politik und Vereinspolitik
        die Rede ist, so muß schlicht festgestellt werden: Vier
        oder noch mehr verschiedene personzentrierte
        Ausbildungen, die zueinander in Konkurrenz stehen, sind
        ein Faktum. Ich habe zuvor auf den möglichen Vorteil
        hingewiesen. Potentielle Interessenten können in klaren
        Positionierungen auch Vorteile für die eigene Klarheit
        finden. Findet jedoch nicht ein respektvoller Umgang
        miteinander und eine Zusammenarbeit im Wesentlichen
        statt, so darf es niemand wundern, wenn wir hierzulande
        eine quantité negligeable werden. Streit in Vereinen und
        zwischen Vereinen muß natürlich sein dürfen -
        personzentrierte Menschen sind nicht anders als andere,
        weder in ihren Gefühlen noch in ihren Methoden der
        Konfliktaustragung - und personzentrierte bzw.
        klientenzentrierte Vereine sind kein Familienersatz oder
        ein Heile-Welt-Illusionsrefugium; der Streit wird aber
        unverantwortbar kontraproduktiv und schädigend für den
        Personzentrierten Ansatz als solchen, wenn er zur
        Hauptbeschäftigung wird und persönliche Konflikte über
        angebliche Sachthemen ausgetragen werden. Hierin ist auch
        eine ethische Frage zu sehen, und damit ist ein Thema
        berührt, das gleich noch zu behandeln sein wird. 
        Genug der Kritik. Schauen wir in personzentrierter Manier
        auf die Möglichkeiten, die sich aus der gegebenen
        Situation eröffnen und damit auf das Potential. Hier ist
        ein weiter Weg bereits gegangen worden. Zwei Vereine, die
        einst nichts miteinander zu tun hatten und zu tun haben
        wollten, APG und ÖGwG, arbeiten in vieler Hinsicht
        zusammen. Zu erwähnen sind, um nur einige Beispiele zu
        nennen, gemeinsame Symposien, die gemeinsame Arbeit für
        den Wiener Weltkongreß, die internationale
        Zusammenarbeit, die gemeinsame Supervisionsausbildung,
        das gemeinsame Lehrbuch, das gerade erarbeitet wird, und
        die vorliegende Zeitschrift. Last but not least ist die
        PCA (Internationale Vereinigung "Person-Centered
        Association in Austria") zu nennen als eine
        Plattform inspirierender und fruchtbarer Kooperation, die
        sich dem Dialog innerhalb und außerhalb des Ansatzes
        verschrieben hat.9 Die
        erreichte und die noch mögliche Zusammenarbeit zwischen
        den beiden Vereinen und deren großes Potential wiegt
        meines Erachtens schwerer als aller Streit. Freilich,
        noch liegen die Mühen der Ebene vor uns. Und die
        Herausforderung ist keine geringere, als gleichermaßen
        die eigene Identität weiterzuentwickeln und die
        Kooperation zu intensivieren - state of the art
        personzentrierter Vereinspolitik.  
    - Noch eine erfreuliche Entwicklung
        muß hier erwähnt werden, und das ist die internationale
        Zusammenarbeit. Auf Einladung der PCA haben sich
        dreißig prominente Wissenschafter und Praktiker
        beiderlei Geschlechts 1995 in Bad Hall getroffen, und,
        unter dem Eindruck des Weltkongresses, einen Aufruf zur
        Gründung eines internationalen Verbandes erlassen. Diese
        WAPCCP (World Association of Person-Centered Counseling
        and Psychotherapy) ist inzwischen in Lissabon gegründet
        worden,10 und
        eine Arbeitsgruppe wurde beauftragt, nach einem
        dreijährigen Prozeß dem Kongreß in Chicago im Jahre
        2000 einen Vorschlag für eine definitive Gestalt zu
        unterbreiten. Wie wichtig (und gleichzeitig für zehn
        Jahre nach seinem Tod immer noch von Carl Rogers'
        persönlicher Einstellung geprägtes Denken schwierig)
        ein solches Unterfangen ist, kann an der heftigen
        Diskussion im Internet dazu verfolgt werden. Ein
        europäisches Netzwerk der person-/klientenzentrierten
        Vereine und Institutionen ist in Vorbereitung bzw.
        Gründung. Die Entscheidung soll im September 1998 in
        Luxemburg fallen. State of the art ist, international
        und den anderen Schulen gegenüber auch unserer Größe
        und Bedeutung entsprechend sichtbar zu werden und die
        Entwicklung der Psychotherapie insgesamt politisch
        mitzubestimmen.
 
Ethik: auf der Basis sozialer Erfahrung, Ver-Antwort-ung und
prosozialer Motivation
    - State of the art ist schließlich -
        zuletzt erwähnt, aber am fundamentalsten von allen -
        eine an der Erfahrung orientierte Ethik als Basis aller
        Philosophie und allen Handelns. Wenn wir, was wir tun,
        als "Dienst" verstehen - und das ist die
        wörtliche Bedeutung von "Therapie" -, erfährt
        alles Handeln eine sozialethische Dimension, die aus dem
        Verständnis von "Verantwortlichkeit" als
        "Ver-Antwort-lichkeit" (bzw. von
        "responsibility" als
        "response-ability") gegenüber der Not des
        Mitmenschen zu einem neuen Verständnis von
        Selbstverwirklichung als Verwirklichung des Selbst durch
        und zusammen mit anderen führt. In der
        zwischenmenschlichen Begegnung, die wir Therapie nennen,
        angesprochen und um Antwort gebeten, übernehmen wir eine
        tiefgreifende Verantwortung, eine Verpflichtung, aufgrund
        derer unser Mit-Mensch von uns jenen Dienst erwartet, den
        wir einander schulden - nicht mehr und nicht weniger als
        das, was mit dem häufig mißbrauchten und dennoch
        unersetzbaren Wort "Liebe" gemeint ist.
        State of the art ist es, Therapie aus Liebe zu tun - nicht
        als eine Haltung des "alles ist möglich und
        okay" oder im Sinne von "was immer ich tue, ist
        gut für dich, solange ich glaube (oder du glaubst), daß
        ich dich liebe" oder "all we need is
        love", also nicht in undifferenzierter Weise.
        Sondern aus "prosozialer Motivation", wie es
        Ute Binder in Anlehnung an Clark und Eisenberg nennt, in
        der Bedeutung von Liebe, die Erich Fromm (1956)
        beschreibt,11 in
        der Bedeutung dessen, was Carl Rogers (z. B. 1951a, 154f;
        1962a, 186) selbst "Agape" genannt hat - ein
        "way of being with", der klar beschrieben,
        gelehrt und gelernt werden kann. (Schmid 1996a,
        512-540; 1997a) 
Zusammenfassend muß man sagen: State of
the art ist, es nach wie vor als eine Aufgabe, als
Herausforderung für den Praktiker wie den Theoretiker zu sehen,
den Personzentrierten Ansatz zu einem wahrhaft personalen Ansatz
(Schmid 1996a, 511-520; 1997a) weiterzuentwickeln -
wissenschaftlich und persönlich. 

Anmerkungen
* Abdruck eines
Artikels aus  PERSON 1 (1998) 15-24
auf der Basis eines Vortrags beim Symposium: "Das Vermächtnis als
Herausforderung. 10 Jahre nach dem Tod von Carl Rogers", veranstaltet von
der PCA,
Wien 1997. Der Beitrag findet sich
auch überarbeitet unter dem Titel "State of the Art personzentrierten Handelns.
10 Jahre nach dem Tod von Carl Rogers - das Vermächtnis und die Herausforderung"
in: Brennpunkt 75 (1998) 22-32
1 Kairologie: Lehre vom
rechten Handeln im gegebenen Zeitpunkt (benannt nach Kairós, dem
griechischen Gott für den günstigen Augenblick).
2 Geringfügig überarbeitete Fassung des
Eröffnungsvortrags zum von der PCA veranstalteten Symposium
"Zehn Jahre nach dem Tod von Carl Rogers  das
Vermächtnis als Herausforderung" am 28. 11. 1998. Vgl. a.
Schmid 1997e (plenary address, IVth International Conference on
Client\-Centered and Experiential Psychotherapy [ICCCEP],
Lissabon, 11. 7. 1997).
3 Zehn Jahre lagen beispielsweise zwischen der
Publizierung der notwendigen und hinreichenden Bedingungen für
Persönlichkeitsentwicklung durch Psychotherapie 1957(a) und der
ersten Publikationen über die basic encounter group 1967(c) von
Carl Rogers; zehn Jahre waren es auch etwa zwischen der
theoretischen Grundsatzschrift 1959(a) und Freedom to Learn
1969(a).
4 Dazu verweisen die Belege jeweils auf Bücher, Kapitel
oder Artikel, in denen sich nähere Angaben finden bzw. das
jeweilige Thema ausführlicher dargestellt ist.
5 Vgl. das Paradigma der "Wiener Schule des
Konstruktiven Realismus" (Wallner 1992; 1994) und seine
"Theorie der Verfremdung".
6 Das schließt auch einen etwas provokanten Punkt ein:
Zehn Jahre nach seinem Tod scheint es an der Zeit zu sein, damit
aufzuhören, Geschichten von "Carl" zu erzählen, die
Nostalgie zu beenden und stattdessen kreative Standpunkte
einzunehmen und das Risiko auf sich zu nehmen, neue Ideen
vorzubringen. 
7 Übrigens gibt es offiziell in Österreich deswegen
zwei verschiedene Bezeichnungen, weil bei den
Anerkennungsgesprächen im Ministerium argumentiert wurde, es
handle sich dabei tatsächlich um unterschiedliche therapeutische
Richtungen! 
8 Einen Unterschied zwischen personzentriert und personenzentriert
oder gar den Streit darüber jemandem außerhalb Wiens klar
machen zu wollen, beispielsweise in England oder den USA, zieht
die Gefahr nac h sich, auch von zutiefst personzentriert
eingestellten Menschen augenblicklich als verrückt
diagnostiziert zu werden.
9 Vgl. dazu das von Christian Korunka (1997)
herausgegebene Buch über die Begegnungen
des Personzentrierten Ansatzes mit verschiedensten
psychotherapeutischen Schulen.
10 Vgl. die Statuten und den Artikel (Schmid 1997d) in
PERSON 2 (1997).
11 "When the well-being of the other takes
precedence over one' s own well-being".

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Autor 
Peter F. Schmid, Univ.
Doz. HSProf. Mag. Dr., ist Personzentrierter Psychotherapeut,
Mitbegründer der APG und Ausbilder des Instituts für
Personzentrierte Studien (IPS) der APG in Wien. Lehrtätigkeit an
den Universitäten Graz, Innsbruck und Wien. 
Anschrift: A-1120 Wien, Koflerg. 4.

 English
version: "Person-Centered Therapy - State of
the Art"
 Em
português: "Terapia
centrada na Pessoa – O Estado da Arte"
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