Abstract Theologie  

Peter F. Schmid

Vom Ernstnehmen der Sexualitäten
Zu einem Paradigmenwechsel in der kirchlichen Sexualmoral

Vortrag Wien, Lainzer Kreis, 17.3.2002

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Literatur | References

Übersicht

1. Veränderung beginnt mit dem Hinschauen auf Phänomene
Schlaglichter zur Situation

- Thomas v. Aquin & die Eizelle, der KKK & die Masturbation

- Sexualität entwickelt sich wie die Sprache

- Sexualität & Kinderkriegen haben immer weniger miteinander zu tun

- § 209 in Österreich – Homosexuellen-Ehe in Holland

- Der Glaubwürdigkeitverlust der Kirche (doppelte Doppelmoral)

2. Der biologische und psychologische Befund

Sexualität ist - vielfältig (plural),
                   - entwicklungsabhängig und
                   - mehr als Genitalität

3. Der anthropologische Befund

Sexualität ist als
- Selbst-Verwirklichung („Potenz“) und
- Selbst-Überschreitung („Ekstase“, „Hin-Gabe“)
ein vertrauenswürdiger, inkarnatorischer Prozess der Personalisation („Erfüllung“: Intimität, Zärtlichkeit und Lust)

4. Der soziologische Befund

- „sequentielle/sukzessive Monogamie“
- Singles und one night stands
- bewusst gewählte Selbstbefriedigung
- fixe Beziehung plus Freund/Freundin
- verschiedenste (teil)familiäre Lebensformen
- homosexuelle Lebensgemeinschaften und – formen
- sogenannten Perversionen
- „neue Keuschheit“
- sexueller Missbrauch (und das zunehmende Bewusstsein davon)
- Kommerzialisierung der Sexualität

5. Das Wiedererlangen der Glaubwürdigkeit in der Kirche
durch das Ernstnehmen von Wissen, Bewusstsein und Praxis

Literatur zum Thema

Sexualität: Selbstverwirklichung und Selbsttranszendenz. Der anthropologische Befund, in: Diakonia 27,4 (1996) 222-232

Doppelmoral. Umgang mit Macht und Sexualität in der Kirche, in: Diakonia 20,2 (1989) 73-77

Macht über die Sexualität? Psychologische Anmerkungen zur Emanzipation, in: Diakonia 20,2 (1989) 106-109

»Intimität, Zärtlichkeit und Lust«. Thesen zur Sexualität aus personzentrierter Sicht, in: GwG-Zeitschrift 99 (1995) 54-64

Sexualität: Transzendenz der Person, in: Schmid, Peter F., Die Kunst der Begegnung, Paderborn (Junfermann) 1996, 487-508

»Intimacy, tenderness and lust«. A person-centered approach to sexuality, in: Hutterer, Robert / Pawlowsky, Gerhard / Schmid, Peter F. / Stipsits, Reinhold (Hg.), Client-Centered and Experiential Psychotherapy. A paradigm in motion, Frankfurt/M. (Peter Lang) 1996, 85-99

Auf dem Weg zu einer Emanzipation der Männer, in: Diakonia 24,3 (1993) 145-150

A new image of man? Toward male emancipation, in: Theology Digest 3 (1993) 217-220

Neue Manns-Bilder? Personzentrierte Heraus-Forderungen zu einem Dialog der Geschlechter, in: Iseli, Catherine / Keil, Wolfgang / Korbei, Lore / Nemeskeri, Nora / Rasch-Owald, Sylvia / Schmid, Peter F. / Wacker, Paulus  (Hg.), Identität – Begegnung – Kooperation. Person-/Klientenzentrierte Psychotherapie und Beratung an der Jahrhundertwende, Köln (GwG) 2002

Souveränität und Engagement. Zu einem personzentrierten Verständnis von „Person“, in: Rogers, Carl R. /Schmid, Peter F. , Person-zentriert. Grundlagen von Theorie und Praxis, Main (Grünewald) 42000

Im Anfang ist Gemeinschaft, Stuttgart (Kohlhammer) 1998

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