Leidenschaft (Passion, Enthusiasmus, Begeisterung, Inbrunst) ist eine Emotion, die die ganze Person ergreift. Sie reicht von Verliebtheit und Liebe bis Hass und Rachevorstellungen, von der intensiven Verfolgung von Zielen, etwa bei Kunstliebhabern, bis zu zerstörerischen und psychopathologischen Antrieben (Sucht- und Drangkrankheiten; "Leidenschaft schafft Leiden").

Sucht kann viele, nicht nur materielle Formen annehmen und verbirgt sich nicht selten hinter dem, was nur nach Genuss und Vorliebe aussieht. Sie schränkt selbstbestimmtes Leben massiv und zunehmend ein und wird doch oft "in Kauf genommen", um "seinen Leidenschaften zu frönen".

Im Gegensatz dazu galt in der Antike galt vielfach "Halte Maß" als Leitlinie für ein "gutes Leben". Die Mäßigung (insbesondere  der Lust) ist eine der vier platonischen Kardinaltugenden (Tapferkeit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Klugheit). Die Philosophie der Stoa sah in der Beherrschung der Leidenschaften (Affektkontrolle) eine grundlegende Lebenseinstellung.

Verzicht gilt einerseits heute oft als überholte Moralkategorie schwarzer Pädagogik, andererseits wird er in vielen Bereichen (Fasten, schonender Umgang mit Ressourcen und der Umwelt ...) als zeitgenössische Lebenseinstellung hochgehalten.